Schnell, bunt und blutrünstig: Not a Hero

„Not a Hero“ ist ein bunter, blutiger und mit viel schwarzem Humor und abgedrehten Charakteren gewürzter Sidescroller in 2D-Pixelgrafik. Als...

von Eronaile am: 02.07.2015

„Not a Hero“ ist ein bunter, blutiger und mit viel schwarzem Humor und abgedrehten Charakteren gewürzter Sidescroller in 2D-Pixelgrafik.

Als einer von etwa 10 verschiedenen Charakteren muss man die Bürgermeister-Kampagne eines außerirdischen, pinken Riesenkaninchens vorantreiben. Klingt abgefahren? Ist es auch!
Statt Umfragen, subtiler Wählerbeeinflussung oder viralem Marketing im Netz setzt dieser spezielle Bürgermeister-Kandidat allerdings auf Gewaltexzesse, brutales Ausschalten der Konkurrenz und ganz allgemein auf die überzeugende Wirkung von MGs, Shotguns und brutalen Executioner-Moves.

Die „Story“, wenn man das so nennen kann, wird in schwarz-humorigen Zwischensequenzen erzählt, die im Prinzip einfach Intros für die nächste Mission sind. Ob es darum geht, Drogenbosse zu eliminieren (Drogen sind geil, aber die Wähler mögen sie halt nicht ^^), Poster-Abreißer zu bestrafen oder Geiseln zu befreien (nicht aus menschlichen Gründen sondern aus Profitgier, versteht sich) : der Lösungsweg ist immer derselbe – alles über den Haufen schießen und dabei bis zu 3 missionsspezifische Sonderziele erreichen.
Die Sonderziele motivieren dazu, die Missionen auch mehrmals anzugehen, bis man alle 3 erreicht hat. Zum Beispiel Munition zu sparen, nicht umgeboxt zu werden, versteckte Goodies einzusammeln oder ein Zeitlimit einzuhalten.

Bei jeder Mission hat man die freie Wahl zwischen verschiedenen „Helden“, die nach und nach freigeschaltet werden.
Diese sind genauso schräg und irre wie ihr Arbeitgeber, vom spanischen Hüftwackler „Jesus“, der mit Dance-Moves die Gegner massakriert über Hobbyalkoholiker mit Shotguns und superflinke „Nikita“-Stereotypen ist alles dabei, was die Lachmuskeln trainiert.
Jeder Charakter hat dabei einzigartige Eigenschaften, die manchmal auch bestimmte Sonderziele vereinfachen. Ein besonders schnell laufender Held hat weniger Probleme mit Zeitlimits als der eher langsame und langsam nachladende MG-Träger. Dieser wiederum hat sehr viel Munition und kann ganze Gegnergruppen schnell umnieten.
Die Spielweise kann sich dadurch deutlich unterscheiden. Die „Femme Fatale“ kann z. B. während sie läuft oder über den Boden rutscht gleichzeitig schießen – das eröffnet viele Möglichkeiten, gleichzeitig auszuweichen und Gegner zu eliminieren. Eine Shotgun ist wie nicht anders zu erwarten extrem stark, aber nur auf kurze Entfernungen. Andere Charaktere schießen Türen auf, massakrieren auf dem Boden liegende Gegner „im Vorbeilaufen“ oder laden besonders schnell nach.

Besondere Bedeutung hat das Deckungssystem. Hinter vielen Gegenständen kann man in Deckung gehen, nur wenn man schießt ist man verwundbar.

Aber auch die bösen Buben haben in der Schule mehr als nur stumpfes Rumgeballer gelernt. Genau wie die spieler-gesteuerten Akteure tragen die Gegner verschiedene Waffen, von Insta-Gib-Ninjaschwertern über Shotguns bis zu vollautomatischen MGs. Die Widersacher gehen in Deckung und bestrafen zu vorsichtige Spieler, indem sie sich von Deckung zu Deckung näher an den Helden heranbewegen und ihn schließlich umboxen.
Einige Gegner haben außerdem spezielle Fähigkeiten wie Teleportation oder Immunität gegen "Slide"-Angriffe.

 

Insgesamt lebt Not A Hero von den schrägen Charakteren (befreundete als auch feindliche), der irren Hintergrundgeschichte und der action-geladenen, schnellen Metzelei quer durch die Stadt.

Für den Preis von ca. 15 € bietet Not A Hero den Gegenwert von etwa 10-15 Stunden Spaß, je nachdem, wie stark man die Sonderziele verfolgt. Wer dazu noch rein zur Abwechslung die gleichen Aufgaben mit verschiedenen Charakteren löst, ist länger beschäftigt. Vergleicht man das mit 90 Minuten Kino zum gleichen Preis, ist klar, dass das Geld gut angelegt ist.

 

Fazit: witziger, aber auch ziemlich brutaler Spaß für zwischendurch.


Wertung
Pro und Kontra
  • schnell und action-geladen
  • viele verschiedene Gegnertypen
  • viele verschiedene Helden mit unterschiedlichen Spielweisen
  • irre Story mit tief-schwarzem Humor
  • Sonderziele motivieren zu mehrfachen Durchläufen
  • gutes Preis/Leistung-Verhältnis
  • echte Knüller zum Ablachen fehlen
  • Schwierigkeitsgrad der Sonderziele weicht vereinzelt zu stark von der "Norm" ab - in beide Richtungen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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