Star Wars Battlefront - Viel Hype um nichts?

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Es war auf der E3 2013 als es einen kleinen aber feinen Teaser zu einem Kultspiel gab. Der Name lautete...

von ThePolynesianOne am: 21.11.2015

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Es war auf der E3 2013 als es einen kleinen aber feinen Teaser zu einem "Kultspiel" gab. Der Name lautete Battlefront. Mehr als zwei Jahre später erscheint das Spiel endlich und ich bin leicht enttäuscht.

 

Was soll man großartig sagen. Als Fan der alten Teile war es eigentlich klar das die Erwartungen bei mir viel höher sind als bei Shooter-Neuanfängern. Denn das Spiel ist genau in diese Richtung entwickelt worden. Es soll die breite Masse ansprechen, denn komplexes Gameplay geschweige denn Teamplay sind in Battlefront kaum vorhanden. Aber starten wir von vorne. Erst das positive, dann werde ich meine hoffentlich konstruktive Kritik äußern. Denn es gibt auch viele die das Spiel gut finden.

Wahnsinnig schöne Grafik und tolle Soundkulisse

Battlefront sieht einfach toll aus. Das muss man dem Spiel lassen. Darüber zu diskutieren wäre auch wirklich Gemeckere auf unterstem Niveau. Es ist die wohl größte Stärke des Spiels. Auch mit dem Sound kann DICE einfach prahlen. Battlefront spielt da in der obersten Liga mit.

Denn mit der originalen Star Wars Musik im Hintergrund fühlt man sich dank der wahnsinnig guten Atmosphäre in eine echte Schlacht verwickelt. Auch die Waffensounds kommen uns bekannt vor. Der originale Star Wars Blastersound ist einfach unverwechselbar. Dies pusht die Atmosphäre auf ein wirklich hohes Level.

Ich meine, was wäre Star Wars ohne den Soundtrack, einer guten Geschichte und den einmaligen Sounds? Wahrscheinlich ein weiterer Science-Fiction Film in einem stetig wachsenden Film-Genre.

Aprospros Geschichte...

Wer sich in Battlefront eine tiefgehende Geschichte erhofft hat, liegt hier leider falsch. Das Spiel bietet überhaupt keine Kampagne, nur einen Einzelspieler bzw. einen Koop Überlebens Modus gibt es. Aber auch dieser hat ähnliche Symptome wie der Multiplayer Teil. Der Modus ist überschattet mit wenig Tiefgang und sehr schneller Langeweile.

Gerade Star Wars ist es doch, das mit tollen Geschichten Millionen von Zuschauern in die Kinos gelockt hat. Und das wird auch dieses Jahr wieder so sein, wenn der langersehnte siebte Teil "Das Erwachen der Macht" in die Kinos kommt.

Die Kritik der Spieler ist durchaus nachvollziehbar. Star Wars besitzt viel Potential für eine gute Kampagne. Spiele wie Knights of the Old Republic oder Republic Commando haben das bereits bewiesen.

 

Der Multiplayer im Prüfgang

Nun, ich bin ein riesiger Multiplayer Fan. Von Battlefield über Halo und Call of Duty habe ich bereits viele Multiplayer Spiele hinter mir und jedes hat seinen Anreiz zum spielen. Genau dieses Problem hat Battlefront. Die leider seelenlosen Karten und das eintönige Gameplay machen es schnell zu einer wandelnden Leiche.

Die Karten zum Beispiel sind frei erfunden. Sie haben zwar das Flair der vier Planeten Tatooine, Endor, Hoth und Sullust, aber die Karten haben kaum Wiedererkennungswert. Gerade hier hätte es sich angeboten wenigstens ein paar Originalschauplätze nachzustellen wie zum Beispiel Jabbas Palast oder Ben Kenobi's Zuhause inklusive Umland.

Dazu fehlt der Tiefgang im Gameplay. Eigentlich besteht jedes Match aus der gleichen Komponente.  Ballern, ballern und nochmal ballern. Wir können weder unsere Teamkameraden heilen, noch tolle Teamaktionen herausspielen. Wenn man tot ist, ist man tot. Es gibt keine Möglichkeit wiederbelebt zu werden. Gut, vielleicht passt das auch, in den Filmen gibt es solche Szenen schließlich auch nicht. 

Aber man hätte zum Beispiel Klassen einführen können, die alle unterschiedliche Aufgaben besitzen. Die eine Klasse kann heilen, die andere eventuell sogar eine kleine Basis mit Geschützturm, Koltodroiden und Funkstörer aufbauen. All das gibt es nicht.

Fahrzeuge spawnen nicht etwa in der Base, sondern mitten auf dem Schlachtfeld durch sogenannte Power-Ups. Dann aktiviert man das Power-Up und schon sitzt man in einem AT-AT oder einem X-Wing.

Fahrzeuge sind generell nur alleine steuerbar. Wie man sieht, geht auch hier das Teamplay komplett verloren. Schade eigentlich, denn gerade in den Filmen ist die Kommunikation im Team sehr wichtig (Siehe Flucht vom Todesstern in Episode 4 oder der Zerstörung des Bunkers auf Endor in Episode 6)

Dazu kommt das Waffenhandling. Viele Waffen fühlen sich gleich an. Dazu noch ist die Waffenstreuung teilweise etwas unnachvollziehbar. Eventuell bilde ich mir das nur ein, aber tatsächlich sind mir da schon viele Kills durch die Lappen gegangen.

Fazit

Was soll man sagen. Schlecht ist Battlefront keines Wegs, auf der anderen Seite aber auch nicht wahnsinnig gut. Es mag zwischendurch wirklich gut unterhalten, mehr aber auch nicht. Man merkt dem Spiel den fehlenden Tiefgang an. Nach ein paar Runden geht die Luft einfach sehr schnell raus, da jedes Spiel identisch ist.

Dazu kommt natürlich noch die fehlende Kampagne. Star Wars bietet tolle Geschichten in der alten Trilogie und die Ideen sind bestimmt auch da gewesen. Aber ich habe eher die Vermutung das DICE unter wahnsinnigem Zeitdruck stand und so etwas einfach rausfallen musste. Da viele Spieler Multiplayer bevorzugen wird das auch der Grund sein wieso man lieber auf ein vereinfachtes Gameplay gesetzt hat als auf ein Star Wars CSGO oder Star Wars Dota.

Mich hat das Spiel leider nicht gepackt. Als alter Battlefront Hase wurden mir hier einfach zu viele Features rausgestrichen. Reboot hin oder her.


Wertung
Pro und Kontra
  • tolle Grafik
  • klasse Soundkulisse
  • viele Spielmodi
  • die Karten haben kaum Wiedererkennungswert
  • viele Waffen spielen sich sehr ähnlich
  • diverse Fahrzeuge und Items nur als Power-Ups
  • so gut wie kein Teamplay

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nein



Kommentare(1)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.