Künstliche Intelligenz: Wie eine KI eine spielbare Demo von GTA 5 erzeugt

Vor wenigen Wochen zeigten Forscher, was passiert, wenn eine KI das Colour Grading in GTA 5 vornimmt. Nun folgt ein nächster wichtiger Schritt.

Die Entwicklung im Bereich künstlicher Intelligenz schreitet weiter voran. Das beweisen immer neue Berichte aus dem Gaming-Umfeld. Haben wir erst im Mai über ein Forschungsprojekt von Intel berichtet (siehe Link unten), in welchem durch den Einsatz künstlicher Intelligenz eine nahezu fotorealistische Farbstimmung erreicht wurde, geht man nun mit Nvidia-Technik den nächsten Schritt.

Training mit 320,0 GByte VRAM

Nvidia arbeitet seit geraumer Zeit unter zu Hilfenahme von Generative Adversarial Networks (GAN) an diversen KI-Projekten. Was kann man sich unter GANs vorstellen?

Mit Hilfe dieser Netzwerke lernt eine KI, wie sie unter bestimmten Situationen agieren soll. Zuerst werden die Ziele festgelegt. Dann werden der künstlichen Intelligenz möglichst viele Abwandlungen der zu lernenden Situation gezeigt, damit sie Details davon übernehmen kann. Am Ende sollte die KI selbstständig in der erlernten Situation handeln und passend auf Vorkommnisse von außen (beispielsweise Tastatur- oder Mauseingaben) reagieren können.

Die KI wurde für das Projekt auf einer NVIDIA DGX Station A100 trainiert. Die KI wurde für das Projekt auf einer NVIDIA DGX Station A100 trainiert.

Im Falle der unten eingebetteten GTA 5-Demo wurde ein Stück Highway nahe des Militärstützpunktes gesucht, um der künstlichen Intelligenz den Look und die physikalischen Zusammenhänge dieses Bereiches anzutrainieren.

Link zum YouTube-Inhalt

Vereinfacht gesagt, geschieht in dem Video Folgendes: Das was wie GTA 5 aussieht, ist nicht wirklich ein Spiel, sondern ein KI-Algorithmus, der in Echtzeit GTA 5 nachahmt. Es gibt keine zugrundeliegende Engine, wie sie Spiele eigentlich nutzen.

GTA 5-Demo komplett ohne Code erstellt

Auch wenn das Endergebnis nicht gerade in der aktuellen Grafik-Oberklasse angesiedelt ist, gibt es doch einige interessante Details zu beobachten: Etwa Schattenwurf unter dem eigenen Fahrzeug, sowie die dynamischen Reflexionen des Sonnenlichtes. Um diesen Punkt nochmal etwas hervorzuheben:

Es gibt keine vom Nutzer vordefinierte Tastenbelegung, keine speziellen Systemanforderungen von GTA und keine programmierten Scripts für NPC-Verkehr oder Physiksystem. Alles wird auf Basis der Trainingsdaten durch und in der KI berechnet. Wer sich ein Bild von den Möglichkeiten dieser Technologie machen möchte, ohne die GTA-Demo herunterzuladen, kann auch gern auf Nvidias GauGan-Seite vorbeischauen.

Eine spielbare Version der KI-Variante könnt ihr euch via GitHub herunterladen. Um das Projekt testen zu können, braucht ihr allerdings eine Nvidia-Grafikkarte.

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