Die Rollenspielenttäuschung des Jahres

Gemessen an den hohen Erwartungen und dem beachtlichen Budget ist Arcania: Gothic 4 ein Desaster. Fans der Serie werden die einzigartige Atmosphäre, die die...

von Ronald Kah am: 14.10.2010

Gemessen an den hohen Erwartungen und dem beachtlichen Budget ist Arcania: Gothic 4 ein Desaster. Fans der Serie werden die einzigartige Atmosphäre, die die Gothic-Serie seit Jahren ausgezeichnet hat, vermissen. Stark in der Spielmechanik vereinfacht begeht Arcania einen schweren Bruch mit der bisherigen Tradition.




Spielwelt

Die Welt von Arcania ist groß. Sehr groß. Doch leider in weiten Bereichen leer und weitläufig. Entdecker finden hier nur wenige Überraschungen. Zudem ist das Gebiet in Abschnitte eingeteilt und durch Barrieren eingegrenzt. Dadurch kann der Spieler erst nach und nach die Welt erkunden.
Der Entwickler Spellbound hat viele atmosphärische Elemente herausgenommen. Dinge wie Schmieden, am Lagerfeuer sitzen und Fleisch grillen fallen weg. Ein simples Crafting-System für Neueinsteiger wurde implementiert, was erfahrene Rollenspielrecken stören wird.

Spielablauf

Die Quests bestehen zumeist aus stupiden Hau-Drauf oder Sammelaufgaben. Zudem gibt es keine Gilden- oder Fraktionenbildung mehr. Hier fehlt es an Liebe und Detail. Die gewohnte Entscheidungsfreiheit der letzten Teile wurde dem Spieler entzogen, denn Arcania ist ein linear aufgebautes Rollenspiel. Trainer wurden aus dem Spiel entfernt und abseits der Hauptquests gibt es nur wenig zu erfahren. Die anfangs viel versprechende Handlung verläuft sich zum Ende hin in Konfusität.

Es wird alles gut

Positive Aspekte von Arcania: Gothic 4 wären die flotten Kämpfe, die das Spielgeschehen vorantreiben sowie die gute Präsentation und Synchronisation. Zudem startete der aktuelle Release eines Gothic Spiels mit äußerst wenigen Bugs. Ein Patch kurz nach Erscheinen behob einen Großteil der Performance Probleme.
Gothic 4 ist nicht schlecht. Es ist ein eigenständiges und neues Spiel, dass aber nicht mehr viel mit der Gothic Serie zu tun hat.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arcania: Gothic 4 für Neueinsteiger durchaus interessant ist. Schon aufgrund der sehr hübschen Grafik bietet das Spiel viel für das Auge. Fans der Serie hingegen, die ihre Schwerpunkte auf atmosphärische Elemente legen, denen ist Risen als „gefühltes“ Gothic 4 nahe zu legen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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