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Prügelspiel/ActionadventureVeröffentlicht 2011 von Rocksteady/ Warner Bros. Interactive   DIE STORY Die Situation ist außer Kontrolle...

von Flori der Fux am: 23.03.2013

Prügelspiel/Actionadventure
Veröffentlicht 2011 von Rocksteady/ Warner Bros. Interactive

 

DIE STORY


Die Situation ist außer Kontrolle geraten, es herrscht Chaos. Die Administration von Gotham City hat den Notstand ausgerufen. Was ist passiert? Vor etwa einem Jahr sorgte Superschurke Joker für einen Großbrand im Blackgate Gefängnis. Die Inhaftierten, hunderte von Schwerkriminellen, mußten kurzerhand auf die Knastinsel "Arkham Island" transferiert werden, eine Art Alcatraz für die schlimmsten der Schlimmen. Dem Ort, der als Endlager für die Fleisch gewordenen Albträume der Menschheit gedacht war.


Natürlich war Arkham Asylum, so der offizielle Name der Haftanstalt, überfordert mit der Situation. Und natürlich hatte Fiesling Joker das alles bis ins Detail geplant. Ließ er sich doch brav von Batman, dem Dark Knight, festnehmen, ja sogar von diesem höchst selbst in Arkham Asylum einliefern, nur um kurzerhand in einer Blitzrevolte die gesamte Insel in seine Gewalt zu bringen.
Batman ahnte schon, dass der Joker etwas im Schilde führte, aber damit hatte niemand gerechnet. Ganz Arkham Island , einer Festung gleich, in den Händen des Jokers, die Wachmannschaften überwältigt und entwaffnet, die gesamte Superschurkenprominenz von Gotham auf einem Haufen... Kann es schlimmer kommen? Oh ja. Denn von Arkham Island aus wollte Joker überdies die Wasserversorgung von Gotham City verseuchen, und der einzige, der dies hätte verhindern können, war Batman. Nun, diesen hatte man ja nun mehr oder weniger als Gefangenen, Batman, den großen Helden, der nun hilflos mit ansehen sollte, wie seine Heimatstadt stirbt.


Große Pläne also, doch hat der Joker diese Rechnung -wieder einmal- ohne Batman gemacht. Denn Batman wäre nicht Batman, wenn es ihm nicht gelungen wäre, den Spieß noch einmal herumzudrehen. In einem beispiellosen Kraftakt brachte Batman sie alle zu Fall, Harley Quinn, Killer Croc, Bane, Scarecrow... und schließlich den Joker.
Wieder verdankt Gotham City Batman ihr Überleben, doch wie so oft ist die Lösung des einen Problems auch gleich die Ursache für ein neues. Arkham Asylum hat unter der Niederschlagung der Revolte gelitten, erheblich gelitten. Fortan war es für die Unterbringung von Gefangenen nicht mehr brauchbar. Wohin nun mit all den Verbrechern?
Gotham entschied sich für die radikalste aller Maßnahmen. Die Katastrophe von Arkham Asylum zeigte den Verantwortlichen wieder einmal auf, dass das Verbrechen in dieser Stadt nicht zu kontrollieren ist. Justiz: machtlos. Politik: ohnmächtig. Gotham City ist, wie es scheint, auf Gedeih und Verderb von Batman abhängig, einem Mann, der auf keiner öffentlichen Gehaltsliste steht, dessen wahre Identität (fast) niemand kennt, einem Mann, der sich über das Gesetz erhebt, weil das Gesetz versagt. Unzumutbar. Der Superheld, und die Superschurken, die dieser unfreiwillig hervorgebracht hat, und das ganze verkommene Pack, all diese Probleme sollten ein für alle mal aus der Welt geschafft werden. So jedenfalls sieht es der frischgebackene Bürgermeister Sharp... und wer kann es ihm verdenken, kam er doch, damals noch Anstaltsleiter von Arkham Asylum, bei Jokers Revolte nur knapp mit dem Leben davon.
Und so ließ er, quasi in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, kurzerhand um einen besonders verkommenen Stadtteil von Gotham eine Mauer errichten. Arkham City war geboren.

 

DAS SPIEL - Einstieg


Arkham City ist rechtsfreier Raum. Hier herrscht nur noch das Gesetz des Stärkeren. Was hinter den Mauern von Arkham City passiert, interessiert außerhalb der selbigen niemanden, solange es nur dort bleibt. Hubschrauber von TYGER Security kreuzen über dem Ghetto. Wachtürme mit Suchscheinwerfern sichern den "Grenzbereich". Wer auch nur verdächtig erscheint, eine Flucht unternehmen zu wollen, wird erschossen. Lebensmittel und Medikamente werden aus der Luft über Arkham City abgeworfen. Wer nichts abbekommt, hat Pech.


Gotham City ist sicherer geworden, keine Frage. Der Milliardär (nicht Millionär, Vicky!) Bruce Wayne, also das bürgerliche ich von Batman, fragt sich viel eher: wie lange noch? Wie lange kann man die Jokers, Pinguine, und Two-Faces dieser Welt in so einem Ghetto einpferchen, ehe es wieder zur Katastrophe mitten in Gotham kommt? Doch dies ist nicht Waynes einzige Sorge. Das Konzept, die Kriminellen sich selbst zu überlassen, wohl in der Annahme, dass sie sich dort irgendwann gegenseitig selbst abschlachten werden, ist dem ewigen Streiter für Recht und Gerechtigkeit zuwider.
Beides treibt den sonst so zurückgezogenen Bruce Wayne schließlich in die Politik. Arkham City muß geschlossen werden, so seine Forderung, mit der er offen in Opposition zu Bürgermeister Quincy Sharp und dessen Null-Toleranz-Doktrin tritt.
Auf einer Pressekonferenz wirbt Bruce daher vor laufenden Kameras für seine Petition zur Auflösung von Arkham City, doch plötzlich stürmt die Polizei die Veranstaltung, und Bruce wird niedergeschlagen und verhaftet.
Stunden später erwacht er auf einem Stuhl sitzend, gefesselt, nicht wissend, wie ihm geschieht. Nach einem Versuch, sich selbst zu befreien, wird er erneut niedergestreckt.


Als er das nächste mal die Augen öffnet, steht ihm Professor Hugo Strange gegenüber, ein wahnsinniger Psychiater. Ausgerechnet diesem gefährlichen Mann wurde die "Leitung" von Arkham City überlassen. Strange macht Bruce klar, dass sein Hintern jetzt ihm gehört. Und er weiß, dass Bruce Wayne Batman ist. Batman soll, zusammen mit all dem Superschurkenabschaum von Gotham City bald der Vergangenheit angehören. Und so wird Bruce Wayne aka Batman in Arkham City eingesperrt. Ein TV-Reporter, der das Pech hatte, ebenfalls verhaftet worden zu sein, gleich mit, ohne Rechtsbeistand, ohne Gerichtsurteil.
Hugo Strange geht davon aus, dass sich Batman seinem Schicksal fügen wird, wenn dieser nicht will, dass sein kleines Geheimnis über seine wahre Identität an die Öffentlichkeit dringt. Und wenn Batman erst einmal da ist, wo er nach Ansicht von Strange hingehört, werde er das "Protokoll 10" starten. Und danach wird er, Professor Hugo Strange, der neue Held von Gotham City sein.

 

DAS SPIEL - Wir übernehmen


Das massive Tor schließt sich hinter uns, und wir betreten eine andere Welt, eine Welt voller Gewalt und Barbarei. Noch als handschellengefesselter Bruce Wayne betreten wir die Hölle von Arkham City. Es dauert nur Sekunden, ehe die ersten Halbstarken sich vor uns aufbauen, um mal einem echten Milliardär was auf's Maul zu hauen. Doch selbst gefesselt machen wir diese mit gezielten Tritten schnell unschädlich. Nach einem kurzen Spießrutenlauf stehen wir schließlich einem alten Bekannten Waynes gegenüber, Oswald Cobblepot, auch "der Pinguin" genannt. Einflußreich und ganz Alphavogel, hat dieser natürlich unlängst eine kleine Privatarmee von Schlägern um sich geschart und sich in Arkham als einer der großen Warlords etabliert. Und dieser hier möchte uns gleich zur Begrüßung eine schmerzhafte Lektion erteilen, doch gelingt uns schließlich die Flucht.
Die Wachen haben es glücklicherweise versäumt, uns die Armbanduhr abzunehmen, und so können wir unseren treuen Butler Alfred instruieren, unseren Batsuit über einem der Häuserdächer abzuwerfen.
Gesagt, getan. Endlich werden wir Batman, und der Spaß kann beginnen. Natürlich hätte sich Batman auch gleich mit seinem Batflieger aus Arkham City ausfliegen lassen können, doch die Art, wie Hugo Strange sein "Protokoll 10" erwähnte, bereitet uns Kopfschmerzen. Das hörte sich überhaupt nicht gut an, und Batman muß herausfinden, was es damit aufsich hat.


Batman - Arkham City ist primär ein Prügelspiel mit sehr spannender Story und cineastischer Präsentation. Wer den Vorgänger Arkham Asylum oder die Filme kennt, der weiß, dass Batman niemals tötet. Er will seinen Gegnern nicht nur körperlich und intellektuell, sondern auch moralisch überlegen sein. Dabei ist Batman kein Übermensch im Sinne eines Superman, sondern unter dem Batsuit steckt ein verletzbares Wesen aus Fleisch und Blut.
Wir steuern Batman aus der 3rd Person Perspektive und erwehren uns unserer Feinde durch Rennen, Springen, Tritt- und Schlagkombos. Einmal zu Boden gegangene Gegner müssen oftmals noch durch einen finalen Schlag ins Reich der Träume geschickt werden, ehe sie sich wieder erholen und weiterkämpfen können. Klingt zunächst recht simpel und 0815, doch Geduld. Unterschiedliche Gegnertypen erfordern z.T. stark unterschiedliche Taktiken. So lassen sich z.B. mit Elektroschockern bewaffnete Fieslinge nur durch Schläge von hinten überwältigen. Auf solche mit Feuerwaffen läßt sich Batman am besten überhaupt nicht im Nahkampf ein, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Arkham City ist alles andere als eine stumpfsinnige Prügelorgie, denn ohne taktische Beurteilung einer jeden Kampfsituation überleben wir nicht lange. Daher muß sich Batman, so oft es eben geht, möglichst auf seine Fähigkeit verlassen, unentdeckt und aus dem Dunklen heraus seine Feinde einen nach dem anderen auszuschalten. Und dafür hat Batman reichlich Tricks und Gimmicks im Gepäck. Ganz weit oben natürlich ist der Batsuit selbst, dessen Gleitflügel es uns erlauben, Feinde aus der Luft kommend mit einem gezielten Tritt kampfunfähig zu machen. Oder wir hangeln uns an Hausdächern entlang und warten, bis eine der darauf patrouilliernden Wachen nah genug an uns heran kommt, um diese zu überraschen und in die Tiefe zu ziehen. Mit unserer Seilwinde lassen wir uns von Vorsprüngen herab, und hängen die unter uns stehenden Schergen an den Füßen auf. Mit fernzündbarem Explosivgel legen wir Sprengfallen. Wieder mit dabei ist logischerweise auch der Röntgen-Visor, mit dem wir auch in völliger Dunkelheit noch unsere Widersacher sehen können, und mit dem wir stromführende Kabel verfolgen oder instabile, aufsprengbare Wände erkennen können.


Bei all diesen Taktiken kommt es insbesondere bei den mit Gewehren ausgestatteten Feinden darauf an, möglichst nicht gesehen zu werden. Unsere Feinde sind nicht ganz dumm. Wird einer ihrer Kameraden von uns ausgeknockt, so werden die anderen gleich nervös und setzen ihre Patrouillen mit deutlich erhöhter Aufmerksamkeit fort. Wenn uns die Schützen erst einmal entdeckt haben, hilft nur die Flucht, bis sich die Situation wieder entspannt hat, denn unser Batsuit bietet kaum Schutz vor Bleiprojektilen.
Werden wir dennoch getroffen, sei es von Kugeln oder Schlägen, so schrumpft unser Gesundheitsbalken. Dieser wird durch das Besiegen eines einzelnen Gegners oder u.U. auch nur nach dem Ausschalten einer ganzen Gegnergruppe teilweise wieder mit Lebenskraft aufgefüllt. Je schwerer der/die Gegner, desto mehr.
Wenn wir nicht kämpfen, so bewegen wir uns völlig frei in Arkham City, was ein gewisses "Open World" Feeling aufkommen läßt, ist doch das begehbare Areal ganz erheblich größer, als es noch im Vorgänger Arkham Asylum der Fall war. Größere Strecken legt Batman dabei in der Luft zurück. Mit der Seilwinde ziehen wir uns aus dem Stand oder aus dem Gleitflug auf Gebäude hoch und gleiten dann weiter von Dach zu Dach. Wo es der Platz erlaubt, kann Batman auch vom Gleitflug in den Sturzflug gehen, um sich dann von den Aufwinden wieder erfassen und hochkatapultieren zu lassen. Auf diese Weise lassen sich große Strecken auch komplett ohne die Seilwinde absolvieren.


Batmans Ausstattung wird im Verlauf des Spiels ständig erweitert und aufgewertet. Diese Verbesserung indes müssen wir uns erarbeiten. Wie schon aus Arkham Asylum bekannt, hat uns auch in Arkham City der "Riddler" etliche kleiner Aufgaben und Herausforderungen verteilt, mit deren Lösung wir uns die Punkte zum Upgraden unserer Gimmicks verdienen. So lassen sich diese Punkte z.B. in bessere Panzerungen für unseren Batsuit investieren, oder auch in neue Features für unseren Batarang, eine Art Bat-Boomerang, welches sich, je nach Ausstattung, fernsteuern läßt, um etwa Gegner zu betäuben, unerreichbare Schalter zu betätigen oder Sicherungskästen zu zerstören. Diese Riddler-Aufgaben sind über das gesamte Areal von Arkham City verteilt, und viele dieser Aufgaben sind auch erst im späteren Verlauf des Spiels, also abhängig von den Erweiterungen unserer Ausstattung, lösbar. Primär geht es bei diesen Herausforderungen darum, Riddler-Fragezeichen zu erbeuten. Manche findet man hier und dort in mehr oder weniger gut einsehbaren Ecken, andere werden in Minispiele verpackt, die ein wenig an Schießbude oder Minigolf erinnern. Aus meiner Sicht optisch dem düsteren Arkham City Gesamtbild eher abträglich, zu aufgesetzt und aufdringlich. Dennoch, wer's mag, kann auch nach Beendigung der Hauptquest noch weiter nach Riddler-Trophäen jagen oder sich weiter mit den kleineren Nebenquests beschäftigen.
Nicht zuletzt die Vielseitigkeit macht aus dem Prügelspiel ein erstklassiges Actionadventure. Zwar folgen wir primär immer dem Handlungsstrang der Hauptquest, dennoch stoßen wir immer wieder auch auf kleinere, unterhaltsame Nebenkriegsschauplätze. Jenseits der Kloppereien versuchen wir uns im Hacken von Sicherheitssystemen oder Überbrücken von Schaltern, um weiter zu kommen., hören den Funkverkehr ab, etc.


Rocksteady hat sich wohl redlich darum bemüht, möglichst viele bekannte Superschurken in Arkham Asylum zu vereinen. Erfreulicherweise bleibt bis kurz vor Ende offen, wer genau eigentlich in dieser Höllenstadt die Fäden zieht. Doch nicht alle Bösewichter sind auch zwangsläufig unsere Feinde. Viele sind nach dem Arkham Asylum Desaster garnicht gut auf Joker zu sprechen, und einige wenige sind sogar, aus jeweils ganz unterschiedlichen Beweggründen, bedingt zur Kooperation mit Batman bereit.
Auf jeden Fall erwähnt werden soll hier Catwoman, denn in eher kurzen, erheiternden Parallel-Quest-Exkursen übernehmen wir die Steuerung über sie, führen auch sie durch Arkham City, lösen (speziell für Catwoman hinterlegte) Riddler-Aufgaben und kaufen uns, ebenfalls extra für sie, Upgrades für ihre Ausstattung.

 

STEUERUNG UND HANDHABUNG

 

Laufen, Springen, Klettern und Fliegen, all dies geht wunderbar leicht von der Hand. Etwas kniffliger wird es bei den Kämpfen. Batman hat Konsolenwurzeln, ist somit eher für Gamepads konzipiert. Die Prügelkombos werden ansonsten bei Maus/Tastatursteuerung über verschiedene Tastenkombinationen erreicht. Leider lassen sich diese innerhalb des Spiels nicht einstellen, sondern nur über ein separates Konfigurationsprogramm. Erfreulicherweise wurden die Kämpfe, was die Tastatursteuerung angeht, im Vergleich zum Vorgänger "Arkham Asylum" ein wenig entkrampft. Spielstände werden an markanten Punkten automatisch und auch ausreichend oft gespeichert. Kämpfe arten oft ein wenig hektisch aus, dennoch gibt sich Arkham Asylum insgesamt sehr fair. Nach unserm Ableben, oft aber auch während des Spiels, erhalten wir immer wieder nützliche Tipps dafür, wie die schwersten Brocken am besten zu meistern sind.

 

PRÄSENTATION


Sowohl unter DirectX 9 als auch 11 ist Arkham City eine Augenweide. Satte Farben, Kontraste und Lichteffekte beeindrucken ebenso wie die astreinen, geschmeidigen Animationen. Dazu gibt's scharfe und detaillierte Texturen. Das düstere Setting, die imposanten Gebäude, das hat Klasse, das wird Batman mehr als gerecht. Allein die vielen Riddler-Spielchen in den Häuserschluchten Arkhams stören das Gesamtbild etwas, doch das ist schon Meckern auf höchstem Niveau.
Die teils orchestrale Musikuntermalung rundet das Ganze ab. Im Vergleich zum Vorgänger gibt's allerdings einen kleinen Abzug bei der deutschen Sprachausgabe. Der Joker ist natürlich immer noch top, muß sich das Feld aber jetzt mit viel mehr Nebenprotagonisten teilen. Bei Lautsprecherdurchsagen ist z.T. schwer zu sagen, wer denn gerade zu uns spricht, Joker oder Pinguin. Auch haben sich ein paar Fehler mit eingeschlichen. So befinden wir uns etwa in einer Kirche. Ein verwundeter Wachmann spricht korrekterweise mit Hall in der Stimme, der ihm gegenüberstehende Batman aber nicht. Dann spricht Batman in der selben Kirche mit normaler Stimme, dann plötzlich mit kratzig-verstellter Stimme. Zugegeben, das sind Kleinigkeiten, die auffallen, aber dramatisch sind sie nicht.

 

FAZIT


Rocksteady hat es tatsächlich geschafft, den schon grandiosen Vorgänger "Batman - Arkham Asylum" noch einmal zu toppen. Arkham City ist nicht mehr bloß ein kleines Gefängnis-Inselchen, sondern ein ganzer Stadtteil. Dank der Hochhäuser findet ein Großteil unserer Fortbewegung in luftigen Höhen statt. Und wenn wir so durch die Häuserschluchten schweben, oder uns, an einen Helicopter gekrallt, einfach mal umsehen und die Umgebung bestaunen, dann wird schon offensichtlich, wie viel größer und freier Arkham City im Vergleich zu Arkham Asylum doch ist.
Die zahlreichen kleinen Nebenaufgaben und Riddler-Herausforderungen täuschen gekonnt darüber hinweg, dass Arkham City vom Ablauf her doch recht linear seinem Story-Faden folgt. Macht aber überhaupt nichts, denn dank seiner großzügigen Dimensionen wirkt das Spiel alles andere als schlauchig.
Ganz getreu dem Vorgänger präsentiert sich Arkham City technisch auf hohem Niveau. Grafiken, Animationen, Klangkulisse, hier stimmt alles. Erneut bekommen wir einen Film zum Mitspielen geboten, den man am besten auf einem großen Fernseher (plasmafreundlich, da keine statischen HUD's) genießt.
Die Story ist wieder einmal spannend erzählt, hochmotivierend und reich an unerwarteten Wendungen. Obwohl an die Ereignisse aus Arkham Asylum anknüpfend, ist es übrigens, auch zum Verständnis von Story und Charakteren, nicht erforderlich, den Vorgänger gespielt zu haben.
Fans von Actionspielen sei Arkham City wärmstens ans Herz gelegt. Dieser Titel ist ganz klar einer der Spitzenvertreter dieses Genres, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

 

HARDWARE EMPFEHLUNG


DirectX 11 und Weitsicht fordern ihren Tribut. Ich hatte Arkham City mit allen Details in der Auflösung 1920x1080 auf einem Phenom II X4 3.2 GHz mit 8 GB RAM und einer AMD Radeon HD 6870 (1 GB) gespielt, und hier ging die Performance teils deutlich spürbar in die Knie, was aber zumindest teilweise auf programmiertechnische Probleme des DX11-Modus zurückführbar ist.
Somit sollten, um Arkham City in voller Pracht erleben zu können, sowohl Prozessor als auch Grafikkarte möglichst nicht langsamer sein. Alternativ bietet sich der optisch immer noch sehr beeindruckende DirectX 9 Modus an. Besitzer von nVIDIA Karten dürfen sich zudem über opulente PhysX-Effekte freuen.

 

KOPIERSCHUTZ


Nicht unerwähnt bleiben soll, mit welchen Schikanen Rocksteady und Warner Bros. Interactive die ehrlichen Käufer Ihres Produkts gängeln. Derartiges habe ich selten erlebt, und fast scheint es, als hätte uns der Publisher am liebsten auch gleich unter Generalverdacht des Raubkopierertums in Arkham City eingesperrt. Das folgende ist nicht in meine Bewertung eingeflossen, weil die Künstler hinter diesem Spiel letztenendes nichts für die Paranoia ihrer Publisher können. Aber dreist ist es allemal.
Zunächst einmal ist Arkham City an einen Steam-Account gebunden. Bei Steam habe ich das Spiel auch für weniger als 15€ erworben, also bis dahin noch alles okay . Beim Erwerb übermittelt uns Steam einen DVD-Key für unsere nicht vorhandene DVD, sowie einen Registrierungsschlüssel. Einen der beiden können wir bequem kopieren und einfügen, den anderen müssen wir, weil in Blöcke aufgeteilt, eintippen. Das reicht natürlich nicht, weil viel zu unsicher, gelle. Also muß, als Tüpfelchen auf dem i, auch noch "Games for Windows Live" herhalten. Wer noch keinen Account hat, lege sich bitteschön einen an. Wer bereits bei Games for Windows registriert ist -so wie ich- der lädt vom rasend schnellen (*gähn*) Microsoft Server sein Profil herunter, um dann gesagt zu bekommen, das Games for Windows upgedatet werden muß. Nach dem ebenfalls rasant schnellen Download des neuen Clients (*gähn 2.0*) starten wir das Spiel neu, um dann erneut unsere Zugangsdaten in GfW einzutippen und ein weiters mal unser Profil vom MS-Server zu laden (*gähn 3.0*).
Kurzum, rechnet mal damit, dass nach der Installation des Spiels gut und gerne nochmal 30-45 Minuten draufgehen, ehe wir endlich einmal ans Spielen denken dürfen. Herzlichen Dank, Rocksteady und Warner Bros., für die euren Kunden entgegengebrachte Wertschätzung.


Wertung
Pro und Kontra
  • + Spannende, motivierende Story voller Wendungen
  • + Super Grafik, geschmeidige Animationen
  • + Fordernd, aber fair
  • + Großes Spielareal
  • - leichte Abstriche bei der Sprachausgabe
  • - etwas fummelige Tastatursteuerung
  • - Riddler-Herausforderungen etwas zu penetrant
  • - unverschämter Kopierschutz

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(4)
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