GTA in der Schule -Genial!

Bully Die EhrenrundeJimmy Hopkins ist ein 15jähriger Junge, der zum wiederholten Mal von der Schule geflogen ist. Seine letzte Chance die Bullworth Acadamy. Das...

von - Gast - am: 05.09.2009

Bully Die Ehrenrunde

Jimmy Hopkins ist ein 15jähriger Junge, der zum wiederholten Mal von der Schule geflogen ist. Seine letzte Chance die Bullworth Acadamy. Das Spiel beginnt mit einem guten Intro, das einem einen guten Einblick in das Gefühlsleben Jimmys, dessen Eltern sich getrennt haben gibt. Auch merkt man, dass die englischen Sprecher gute Arbeit leisten. Wie im Vorbild GTA gibt es nur einen deutschen Untertitel, ohne deutsche Sprachausgabe.

Aller Anfang ist schwer
Als Jimmy Hopkins werden wir von der stellvertretenden Schulleiterin vor der Schule begrüßt und zum Sekretariat beordert. Also machen wir uns auf den Weg und erfahren durch kleine Kästchen am Bildschirmrand wie wir uns bewegen können. Die Steuerung entspricht dem gängigen Standard mit „WASD“ und der Maus. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist die Kameraperspektive, die statt von schräg oben ebenerdig ist.
Die ersten Schritte auf dem Schulgelände geben uns einen Eindruck, in was für einer Schule wir hier gelandet sind, denn wir werden gleich von Bullys attackiert und lernen uns so zu prügeln. Schön ist auch, dass die Leute auf uns reagieren, sich umschauen oder uns grüßen, wenn wir bekannter sind. Doch auch wenn wir nichts machen ist immer etwas los. Schüler reden miteinander, gehen an ihre Spinde, prügeln sich, spielen sich streiche und vieles mehr. Das alles wird in einer nicht mehr aktuellen, aber doch hübsch anzusehenden Grafik präsentiert. Vor allem die Liebe zum Detail fällt auf, mit dem der Entwickler Rockstar Vancouver die Schule kreiert hat. So füllt sich z.B. Jimmys Zimmer im Laufe des Spiels mit Trophäen und anderen „Mitbringsel“ aus Missionen.
Jimmy scheint von seiner Schule nicht gerade angetan und reagiert auch dementsprechend auf andere, schließt dann aber doch noch Freundschaft mit Pety und Gary. Letzteres mit schlimmen Folgen.

Sich einen Ruf machen
An der Bullworth Acadamy gibt es verschiedene Gruppierungen: die Streber, die reichen Preps, die sportbegeisterten Jocks, sowie die coolen Greaser. In Bully Die Ehrenrunde gibt es ein Rufsystem. Wenn man also in einer Mission einen Streber vor den Angriffen der Jocks beschützt steigt man folglich in der Gunst der Streber und fällt in der, der Jocks.
Wie in GTA kann Jimmy die Schule und später auch die Stadt frei begehen muss sich aber an Sperrzeiten halten und den Unterricht besuchen. Tut er dies nicht und wird beim schwänzen erwischt, wird er ins Rektorat oder den Unterricht gebracht. Wer das umgehen will, lässt sich einfach nicht von Präfekten, oder der Polizei erwischen. Es mag einem zunächst seltsam vorkommen, wenn man in einem Spiel pflichten, wie den Unterricht und schlafen hat. Doch gerade diese Konstanten sorgen für eine schöne Atmosphäre. Wenn man abends von einer Mission zurück aufs Schulgelände geht, und nur noch vereinzelt Schüler sieht, bevor man selbst ins Bett geht, dann fühlt sich das richtig an.

Schulalltag
Wenn wir dann in Jimmys Zimmer aufwachen, können wir uns überlegen was wir machen sollen. Schwänzen und eine Mission machen, oder den Unterricht besuchen. Wir entscheiden uns für letzteres, und gehen darum in den Musikunterricht. Um diesen zu absolvieren müssen wir ein Minispiel bewältigen. Im Falle des Musikunterrichts ist das im Takt zur Musik zwei Knöpfe zu drücken. Was nicht so spannend klingt, ist für Kenner des Spiels „Frontschweine“ eine wahre Freude, da die Lieder im Musikunterricht aus diesem Spiel stammen.
Haben wir fünfmal ein Unterrichtsfach erfolgreich besucht, haben wir den Kurs bestanden und müssen ihn von nun an nicht mehr besuchen. Doch was uns am meisten am Unterrichtsbesuch motiviert, sind die Vorteile, wie z.B. höhere Präzision unserer Steinschleuder, oder eine Digitalkamera, die wir freischalten können.


Machtübernahme
Jimmy will die Schule übernehmen – das erfahren wir recht früh. Zuerst versucht er das mit der Hilfe von Gary, der ihn aber verrät. Von jetzt an ist Jimmy alleine unterwegs. Er legt sich im Laufe des Spiels mit allen Banden in und um der Schule an. Die Geschichte ist dabei auf hohem GTA-Niveau. Allerdings ist vorauszusehen, dass Jimmy scheitern wird, da er alle nur unterdrückt, statt sich Freunde zu machen.
Wenn man nicht gerade eine Mission macht, die die Story weiterbringt, so kann man aus vielen Nebenmissionen wählen. Selbst Geld verdienen durch Rasenmähen, Zeitungaustragen oder Schnee schippen ist möglich. Da es einen Jahreszeitenwechsel gibt, gibt es auch spezifische Missionen für diese Zeiten, wie an Weihnachten, wo wir einem Obdachlosen der sich als Weihnachtsmann verkleidet hat, helfen können Geld zu verdienen.
Doch zu den lustigsten Nebenmissionen gehören die, die wir in der Schule annehmen können, wie z.B. eine Toilette mit Feuerwerkskörpern zu sprengen, Schüler in Mülleimer zu stecken oder Tritt-Mich-Schilder zu verteilen. Dabei belohnt einen das Spiel durch Trophäen im Zimmer und Kleidung die man bekommt. Beispielsweise einen Feuerwehrmannhelm, wenn man den Feueralarm 20mal auslöst.

Kleine Helfer
Da Jimmy noch zu jung für Autos, Schusswaffen und ähnlichem ist, bedient er sich jugendfreundlicheren Mitteln. Um Lebensenergie aufzufrischen trinkt er Limonade, seine liebste Waffe, ist seine Steinschleuder und wenn es mal schnell gehen soll, schnappt er sich das Skateboard oder sein Rad, und düst los. Gerade Fahrräder werden in der zwar beschaulichen aber zu Fuß doch großen Stadt nötig. Schön ist dabei, dass man sich ein eigens Rad bauen kann, wenn man in Arbeitslehre aufpasst. Dieses wird dann in der eigenen Garage gelagert und kann noch verbessert werden. Schade ist, dass man die Radrennen, von denen es einige gibt, immer mit dem gleichen Rad machen muss, und nicht sein eigenes nehmen darf. Wer es noch schneller mag, darf auch Go-Kart fahren, oder kann sich auf dem Jahrmarkt einen Motorroller erspielen.
Doch auch Waffentechnisch bietet das Spiel einiges: Murmeln kann man hinter sich werfen, und so Verfolger loswerden, mit Eiern lassen sich super Autos und Häuser bewerfen und mit nichts kann man einen Gegner besser ausknocken, als mit der mächtigen Kartoffelkanone.

Fazit
Bully Die Ehrenrunde ist ein besonderes Spiel. Es ist mehr als nur eine Kopie von GTA. Es ist eine liebevolle Umsetzung die den Schulalltag parodiert, und dabei eine schöne und dichte Atmosphäre schafft. Man merkt dem Spiel einfach an, dass es liebevoll gemacht ist. Alles was in GTA toll ist, wird hier so abgeändert, dass man schmunzeln muss. Anscheinend war das Spiel zu seiner Anfangszeit Buggeplagt, doch in der aktuellen Version habe ich davon nichts gemerkt.
Toll auch wie man mit dem Thema „Schule“ umgegangen ist, denn nach den Amokläufen in Schulen war die Entwicklung eines Spiels in einer Schule sehr umstritten. Doch der Spagat zwischen einer guten Story, einem Rowdy und dem Lehrer-Schüler-Zwist wurde gut gemeistert, da das Spiel nicht nur Schwarz und Weiß kennt.
Darum, und auch wegen des niedrigen Preises, bei einer angemessenen Spielzeit kann ich dieses Spiel jedem ans Herz legen, selbst wenn er bisher nichts mit GTA anfangen kann, denn dieses Spiel ist mehr als nur ein Klon.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
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