Gutes Adventureblut für angehende Vampire

Im neusten Dracula-Adventure „Dracula: Origin“ schlüpfen Sie in die Rolle des Abraham van Helsing, dessen Ziel es ist, eine schöne Dame namens Mina den Fängen...

von George Appo am: 07.09.2008

Im neusten Dracula-Adventure „Dracula: Origin“ schlüpfen Sie in die Rolle des Abraham van Helsing, dessen Ziel es ist, eine schöne Dame namens Mina den Fängen des blutlüsternen Graf Dracula zu entreissen. Die Story des Spiels basiert zwar auf Bram Stokers Roman, allerdings ist das Grundgerüst der Geschichte deutlich anders. So beginnt das Abenteuer mit der Nachricht, dass Jonathan Harker tot sei und sich der Graf auf dem Weg nach London befindet, um durch Mina, Harkers Verlobte, seine vor Jahrhunderten verstorbene Geliebte wiederzuerwecken.
Der Auftrag des Spielers ist es nun, die Frau zu beschützen bzw. sie wieder in Sicherheit zu bringen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, der leider doch nicht so lange ist. Van Helsing reist im Spiel von London nach Kairo, von dort weiter nach Wien und dann nach Transsylvanien um Dracula in seinem Schloss zu stellen. Was für einen Reisenden Ende des 19. Jahrhunderts sicherlich eine beschwerliche und lange Reise darstellte, ist für einen Computerspieler des neuen Milleniums leider nur eine Angelegenheit weniger Stunden.
Über die kurze Spielzeit trösten allerdings die sehr ansehlichen und detailierten Hintergründe und die hervorragende Vertonung hinweg. Zwar lassen sich die interaktionsfähigen Personen an zwei Händen abzählen, doch die jeweiligen Sprecher haben genau so wie die Komponisten der Hintergrundmusik sehr gute Arbeit geleistet. Zu wünschen wäre nur, dass in den einzelnen Szenerien etwas mehr Bewegung wäre und nicht alles so leblos erscheinen würde.
Kernelemente des Spiels sind neben dem obliganten Aufsammeln und Kombinieren allerlei Dinge die teils äusserst kniffligen Rätsel. Mal muss man Steinchen verschieben, mal Hieroglyphen entschlüsseln, mal einen Safe knacken. Wer nicht blind durch die Gegend läuft, der wird die gestellten Aufgaben meistens mit gesundem Menschenverstand und rudimentären Mathematikkenntnissen innert einiger Minuten lösen können. Wenige Rätsel sind hingegen deutlich komplexer und arten leider in Trial and Error aus, was zu Frustmomenten führen kann. Knobler werden aber ihre Freude haben.
Äusserste Fairness muss man dem Spiel allerdings in bezug auf das Finden der Gegenstände bescheinigen. Die meisten mitnehmbaren Dinge lassen sich gut erkennen und falls man mal etwas übersieht, verhindert das Spiel automatisch, dass das Alter Ego in das nächste Level weitergeht und man kann sich die Umgebung nochmals genau ansehen oder sich mittels der Leertaste alles relevante auf dem Bildschirm markieren lassen.
Subjektiv grösstes Manko ist allerdings die Tatsache, dass die Spielfigur nie einer richtigen Gefahr oder Stress ausgesetzt ist. So trifft Van Helsing mehrfach auf feindlich gesinnte Personen, doch diese attackieren nie sondern warten nur darauf, dass der Spieler sie aus dem Weg räumt. Auch die eine oder andere faire Zeitlimite für die Rätsel hätte zu mehr Schweisstreiben geführt, doch auch dies wurden von den Entwicklern nicht implementiert.
Fazit: „Dracula: Origin“ ist ein qualitativ hochwertiges, düster gehaltens Adventure, dessen Point and Click-Part relativ einfach gehalten ist, der Rätsel-Teil jedoch umso kniffliger. Fans des Genres können sich auf ein kurzes aber gutes Spiel freuen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(2)
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