Langeweile in Ferelden

BioWare schafft es mit Dragon Age: Inquisition den bis dato schlechtesten Teil der Serie rauszubringen. Das hat mehrere Gründe, der wichtigste allerdings:...

von Aliencow am: 24.11.2014

BioWare schafft es mit Dragon Age: Inquisition den bis dato schlechtesten Teil der Serie rauszubringen. Das hat mehrere Gründe, der wichtigste allerdings: es ist einfach langweilig.

Zu keinem Zeitpunkt in diesem Spiel fühlt man sich wie in einem Abenteuer oder Rollenspiel. In DA:O (ja sogar in DA2 - wo andere Kritikpunkte vorherrschend waren) gab es viel zu tun und viel zu entdecken und das trotz kleiner Gebiete und Zonen. DA:I hat riesige und wunderschöne Landschaften - zu sehen gibt es viel, zu entdecken aber wenig. Ruinen und Höhlen bestehen meist aus ein paar Räumen mit Standard-Gegnern ohne richtige Geschichten oder Rätseln. Richtige Entdeckungen der Marke "Welcher Schurke könnte sich da verstecken" oder "Welches Geheimnis lässt sich hier wohl finden" gibt es nicht.

Die gesamte Welt ist mit generischen 08/15 (MMO) Quests gefüllt. Irgendwo liegt ein Brief/Gegenstand der Ihnen sagt, dass irgendwo anders auf der Karte (selbstverständlich exakt markiert) etwas zu finden/töten ist - Ende. Viel komplexer werden die Aufgaben nicht. Gelegentlich finden Sie einen NPC der Ihnen Aufgaben in Dialogform übermittelt und zu dem Sie dann zurückkehren müssen/können. Etwa 90% aller Quests sind so. Die einzigen in denen mehr etwas mehr zu sagen/tun gibt kommen durch die Hauptquests.

Wo ich in DA:O/2 auf interessante Charaktäre traf, mit unterschiedlichen Problemen und Aufgaben, herrscht in DA:I gähnende Leere. Es gibt keine Rätsel in Ruinen zu lösen, keine "holde Jungfrau in Not" zu retten und dergleichen. Eines der interessantesten Aspekte der Vorgänger war die Leben der unzähligen Leute zu beinflussen die man getroffen hat. Man hat über Schicksale bestimmt, (teils) schwerwiegende Entscheidungen getroffen, die sich dann auch ausgewirkt haben - all das gibt es in DA:I nicht bzw. sehr eingeschränkt.


Zusätzlich kommen noch viele Kleinigkeiten die eigentlich nicht so gestört hätten wäre das Helden-Feelinge aus DA:O vorhanden, aber da das fehlt müsste das Spiel doch wenigstens durch interessanten Gameplay glänzen. Tut es ebenfalls nicht.

Abgesehen von den Kämpfen selbst die statt Massenschlacht wieder auf kleinere Gruppen konzentriert wurde so ziemlich alles (noch weiter) vereinfacht. Die Taktiken die sie den Begleitern noch in DA:O/2 zuweisen konnten sind Vergangenheit, lediglich ein paar rudimentäre Grundeinstellungen (zb. ab wann Tränke einsätzen) sind noch vorhanden. Die Skillbäume wurden nochmal zusammengestutz und auf das nötigste reduziert um einem noch vorzugauckeln, es wäre ein RPG. Das gesamte Menü/Interface ist unnötig verschachtelt und absolut auf Konsolen ausgelegt. Das geht sogar so weit, dass es nichtmal mehr verwendbare Gegenstände gibt. Was verbraucht werden kann (zb. Gegenstände die einmalig einen zusätzlichen Punkt gewehren) muss angelegt werden. Tränke werden über ein eigenes Menü an einem Tisch den Slots zugeteilt. Es gäbe noch unzählige weitere Beispiele dieser Art, aber die erspare ich mir hier einfach. Auch das Crafting-System ist eher rudimentär - nicht kompliziert, aber unübersichtlich und nervig zu bedienen.

Jede Art oder auch nur die Andeutung von Komplexität wurde bereits - zwecks Massenmarkt - im Keim erstickt.

Auf Bugs gehe ich nicht weiter ein, da vorhanden aber (hoffentlich) bald gepatcht und zumindest in meinem Spielen nie sonderlich gravierend (wenn auch lästig) aufgetreten.

Zusammengefasst:
Langweile Welt, Langweilige Story, Langweilige Charaktäre, Langweiliges Gameplay - Das Wort "Langweilig" beschreibt das Inquisition-Spielerlebnis einfach am besten.

Wer sich damit zufrieden gibt in wunderschönen Landschaften Steine einzusammeln und gelegentlich die (immer gleichen) Gegner zu bekämpfen, findet bestimmt Spass daran. Für alle Rollenspieler kann ich aber nur sagen: Hände weg.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Hübsche Welt dank Dice-Engine
  • Quests und Rätsel
  • keine Interessanten (Neben)Geschichten zu erleben
  • Nichts zu entdecken (trotz rießiger Welt)
  • Viel zu simpel für ein Rollenspiel

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(11)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.