Mein objektives FarCry2 Erlebnis

Vorwort:Ohne mich mit Medien wie YouTube oder Screenshots im Vorfeld beschäftigt zu haben bin ich direkt ins Spielgeschehen gestürzt. Lediglich meine...

von smacz am: 28.10.2008

Vorwort:

Ohne mich mit Medien wie YouTube oder Screenshots im Vorfeld beschäftigt zu haben bin ich direkt ins Spielgeschehen gestürzt. Lediglich meine Erinnerungen aus FarCry 1 fließen hier mit ein.

Zu mir:

Ich spiele gerne möglichst realistische oder authentisch aufgebaute Spiele, die mich mit in die fiktive Welt nehmen. Ich möchte dass wie bei einem Buch das ich lese oder einem guten Film ich mich in die Handlung hineinversetzen kann.
Referenz ist hierbei z.B. Mafia / Stalker / Vietcong1 für mich, da mich jeder der Titel auf seine Art irre gefesselt hat, sei es durch Story / Atmosphäre / Authentik.

Ich habe FC2 komplett durchgespielt, alle Charaktere haben überlebt bis deren Tod durch Skript unausweichlich wurde.

FarCry, der 1. Teil



Tierisch gefallen hatte mir die neue Art und Weise wie das Spiel inszeniert wurde.
Zwar war der Realismus der Waffen nicht das was ich mir gewünscht hätte, doch konnte das Spiel voll überzeugen, weil es darauf gar nicht ankam.
Diese total geile Optik und der lineare Verlauf des Spiels der mir fortwährend neue spannende Erlebnisse präsentiert hat - die zudem interessant waren - haben für ein deutliches 1+ gesprochen.


FarCry 2, was hat sich geändert- oder auch nicht?!

Ich war freudig gespannt was mir der Titel FarCry2 wohl die nächsten Stunden bescheren würde. Immerhin ist es ein Name der mit KnowHow geglänzt hat- und man darf nicht vergessen das sehr lange Zeit verging in der es viel Raum für das Planen neuer Storys, das kreieren der Welt und nicht zuletzt der technischen Entwicklung gegeben hat. Die PC Leistung hat sich seitdem verXfacht. Das waren viel versprechende Vorraussetzungen :)

Die grundlegende Änderung ist wohl, dass die Spielwelt nun frei begehbar ist.
Ich bin immer jemand gewesen der sofort mit eingestimmt hat wenn das angekündigt wurde.
Allerdings ist es dabei schwieriger dem Spieler einen Ablauf, quasi einen roten Faden zu Servieren da man dadurch direkt die Möglichkeit nimmt immer neues parat zu haben. San Andreas war nur eingeschränkt frei begehbar - man musste einen gewissen Grad an Erledigungen erfüllen bevor es weiter ging. Mit sich vergrößernden Entfernungen ergaben sich auch neue Möglichkeiten- das Spielprinzip war in sich schlüssig.
In FC2 ist das nicht so gelungen. Zwar gibt es eine Teilung der Spielwelt in 2 Teile, doch muss jeder Teil für sich Kreuz und quer bereist werden.

Die Gimmicks wie das Notverarzten der Wunden oder das Durchladen von Waffen bei verklemmter Patrone im Lauf sind echt gelungen.
Gelungen ist auf jeden Fall auch wieder die Optik im Spiel. Der leichte Comic-Hauch bringt kräftige Farben, wodurch die Spielwelt sehr plastisch & lebendig wirkt. Das ist typisch FC Marke und ruled immer noch.
Auf einem Boot durch die Canyons düsen oder im Dickicht durch den Dschungel schlagen ist Sex für die Augen, doll gemacht.
Wahrscheinlich sind sie besonders stolz drauf und man soll es sich deswegen immer und immer wieder angucken?!


Damit sind wir beim Einfallsreichtum:

Das wurde sicher schon zur genüge durchgekaut.
Obwohl ich was Widerholungen angeht nun abgehärtet bin ;)


Spielablauf:

Man hat im Grunde zwei Möglichkeiten sich den Aufgaben zu Stellen-
- Hauruck mit großem Knallen, Action Rambo-Like oder
- nachts schleichend mit Präzisionspfeilgewehr und SD Pistole.
Und obwohl das Spiel eindeutig auf hau-einfach-drauf ausgelegt ist macht das Pfeilgewehr
doch mehr Spaß wenn man einen Kampfort zum ersten mal betritt. Hier ergab sich im Spiel für mich die einzige Chance etwas Taktik anzuwenden. Weit gefehlt aber wer jetzt denkt von den Canyons her unbemerkt anzugreifen. Denn da kommt man nicht drauf.
Der Blutverlust ist bei einem Geschütztreffer ist der gleiche wie der bei einem Pfeil.
Unterschiede in der Durchschlagskraft der Sturmwaffen sind minimal und eher gegnerabhängig. Habe Teilweise 3 - 4 Headshots mit dem AK gebraucht.
Das AK wurde auch zur Standartwaffe, da kein kinetischer Nachteil bestand und von der Handhabe und dem Zielen her einfacher und dauertauglicher war. Das FAL versperrt viel sicht und das Scope der anderen Waffe verhindert schnelles zielen wenn man mal wieder von einem oder zwei drei gegnerischen Angriffstrucks angefallen wird (und das ist dauernd der Fall)
Der Truck ist- apropos Vielfalt- das einzige Fahrzeug welches man benutzt, da man sonst nur Opfer-Fuhrpark finden kann. Gegner-Fahrzeuge haben stets 250PS mehr. Wenn sie entgegen kommen und man daran vorbei rast dauert es nur wenige Sekunden bis Sie umdrehen und aufgeholt haben.

An dieser Stelle 2 kleine Spieltipps von mir:
1. Wasserwege benutzen. Das Fischerboot ist verdammt schnell und die Anbindung der Wasserwege führt meist ohne Kampfeinlagen sehr nahe ans Ziel.
2. Im Angriffstruck durch die Wachposten durchrasen und außer Schussreichweite des Fußvolks (die Schießen auch noch durch Buschwerk wenn kein Sichtkontakt mehr besteht) auf grader Stecke ans Geschütz wechseln und umdrehen. Dann sind die Verfolger meist schon unmittelbar hinter dir und du kannst eben Schütze und Fahrer raus blasen ohne groß in Kampfhandlungen verwickelt zu werden die du schon kennst.

Und obwohl ich jetzt schon oft gelesen habe wie toll das Feuer ist kann ich nur dagegen stimmen. In einer völlig ausgedörrten Steppe bei Mittagshitze mit vielen Sträuchern und heftigem Wind wollte ich mal ein richtiges taktisches Feuer legen.
Ich hab mich also geduckt (stealth) Positioniert in einer Entfernung das mich die Gegner grade noch nicht aufgespürt haben, so dass der Wind von mir aus direkt in das Lager stürmt, bin auf und habe im Seitwärtslauf eine laaaange Feuerwand gelegt und in völliger Selbstzufriedenheit abgewartet was nun Passiert. Das Ergebnis war eine doppelkreisförmige Stelle ohne Fauna mit einem Durchmesser von nur ca. 50m. Das hat mich eher an eine UFO-Landung erinnert (Kornkreise) aber von taktischem Ergebnis keine Spur. Darüber das die Gegner einen nicht auslachen können war ich in diesem Moment ganz glücklich. Den Flammenwerfer habe ich dann sein lassen.


Sinn oder Hintergrund des Spiels:

Tja. Wie soll ich das beschreiben. Also Teil der Hauptquest ist es den Krieg am laufen zu halten. Man kämpft für das gute, und wenn der Frieden bevor steht werden die Friedensträger halt eliminiert. Damit es Nachfolger geben kann die wieder böse sind. Und nachdem man für diese auch Fragwürdige Ziele erfüllt oder erschossen hat killt man die auch wieder. Hauptsache es gibt immer jemand wichtigen den man töten kann zwischen den Zahlreichen Ausräucherungen belangloser Miliztruppen, die im Prinzip kein politisches Ziel haben außer Dich zu killen. Die Hauptquest dient nur dazu dich auf der Karte herumzuscheuchen, damit du unterwegs in Kämpfe verwickelt werden kannst.

Den Ruf den man erwirbt kann man im Menü einsehen, hat aber keine Bedeutung im Spiel wie vieles andere auch. Ich habe den Kameraden jeden Gefallen getan, sie immer gerettet und keiner ist gestorben. Beim Übergang auf Teil2 des Spiels hatte ich sie laut Statistik im Stich gelassen und die Rufstufe wurde wieder zurückgesetzt.

Während des Gesamten Spiels musst du Drogen gegen Malaria futtern. Aber auch das und die Krankheit selber haben keine Bedeutung, bis auf den Umstand das du die Pillen immer mal im Austausch gegen Pässe besorgen musst.

Wirtschaftlichkeit von FarCry2:



Ob das Spiel dem Preis gerecht wird? Ganz klar nein.

Das Spiel macht Spaß aber Liebe steckt zu wenig drin.

Ich betrachte das Motiv der Entwickler:
(vereinfachte Darstellung)

1. Geben sie sich Mühe und betreiben viel Aufwand um mit Liebe zum Detail ein besonderes Erlebnis für den Spieler zu schaffen (wie Mafia / Stalker) oder

2. Versuchen Sie möglichst viel Geld einzunehmen indem auf Kosten der Qualität des Produktes teure Entwicklungszeit eingespart wird?

Das Label FarCry2 wurde eindeutig missbraucht um den Spielern angeheizt durch die damit verknüpften Erwartungen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die Programmierung ist recht simpel:
Fahrzeuge, Flora, Fauna, sind zwar schick aber einfach gehalten und ständig wiederkehrend ebenso die Texturen, also kein großer Kostenfaktor.
Die Geländedarstellung ist schon aufwendiger, aber so groß ist das FC2 Areal auch nicht- da gibt es aufwendigeres z.B. ganz simpel TomRaider2 war dagegen schon sehr Aufwendig (und das ist schon ne weile her)
Wie gesagt merkt man deutlich, dass die Entwicklung des 2. Teils für Konsolen ausgelegt ist. Das ist weniger komplex und damit günstiger wodurch höherer Profit zu machen ist.
Schade also das FarCry2 zu einem Kommerzprodukt wurde.

Fairer Preis für das Spiel wäre 30-45 Mark.

Hoch Anzurechnen ist der Aufwand der Stimmen im Spiel.
So sind z.B. CTU Agent Jack Bauer aus 24, David Nathan (Johnny Depp) und (der Schakal) Tommy Angelo schon aus Mafia u.a. bekannt zu hören. Das war sicher nicht ganz billig.

Auch die Musikalische Untermalung verdient Lob. Kommt nicht an Hitman3 oder 4 ran aber thematisch gut an Afrika angepasst.

Die Akustik als Ganzheitliches Erlebnis gefiel mir nicht so.
Die Waffensounds - und die hört man im Spiel schonmal - sind verbesserungsfähig.


Fazit:

Sobald man sich dem Ende des Spiels nähert ist Schluss mit frei begehbar und es wird zu einer linearen Hauptquest bis zum endgültigen Ende. Und dieser letzte Part hat richtig Laune gemacht. Wenn ganz FC2 so aufgebaut gewesen wäre wär’s fast ein Knaller gewesen. Für mich ist jetzt ganz klar bewiesen, dass frei begehbar nicht unbedingt gleich besser bedeutet.

Das Spiel lässt sich für mich am besten mit dem Wehrdienst beim Bund vergleichen-
Hat Spaß gemacht, aber dann reicht’s auch mit Eintönigkeit, muss ich nicht wieder haben.


So jetzt habe ich 3 Stunden hierdran getextet und hoffe das es dem ein oder anderen nützt oder sich in seiner Meinung bestätigt fühlt.

Viel Spaß beim zocken Leude :)


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: atmosphärisch
  • Sound: bekannte Stimmen
  • Balance: kein pro, leider
  • Atmosphäre: gut, aber das gleiche immer wieder
  • Bedienung: schnell erlernt da einfach- zu einfach finde ich
  • Umfang: viel Spielzeit
  • Missionsdesign: sind Missionen da
  • KI: Auffällige und gute Neuerungen
  • Waffen & Extras: auch viele interessante Waffen
  • Handlung: kein pro
  • Grafik: gleichbleibend
  • Sound: schlechte Waffensounds
  • Balance: lassen wir das
  • Atmosphäre: wenig Anspruch
  • Bedienung: für Konsolen ausgelegt - wirkt auf PC kastriert
  • Umfang: bei wenig Inhalt
  • Missionsdesign: und zwar immer die gleichen
  • KI: nicht ganz ausgereift & schießt auch ohne Sicht
  • Waffen & Extras: umsetzung unrealistisch
  • Handlung: Handlung ohne Sinn und Bedeutung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(7)
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