GameStar-Rezensoren sehgeschwächt?

Bis jetzt lag ich nie falsch, wenn ich mich von euren Rezensionen zum Kauf verleiten ließ, aber was hier falsch gelaufen ist, kann ich auch nur vermuten....

von - Gast - am: 14.12.2012

Bis jetzt lag ich nie falsch, wenn ich mich von euren Rezensionen zum Kauf verleiten ließ, aber was hier falsch gelaufen ist, kann ich auch nur vermuten. Schlecht ist das Spiel nicht, aber "Wahnsinnig guter Shooter etc." war doch etwas übertrieben.

Zuerst ein Mal, das Spiel ist auf jeden Fall wert es zu spielen und ist besser als die Vorgänger, aber das erwartet man ja eigentlich sowieso von Nachfolgern, also kann man das nicht wirklich als Pluspunkt ansehen.

Richtig gut ist allerdings die Atmosphäre: der Urwald, die Soundkulisse, verwendbare Raub- und Nutztiere das passt schon schön zusammen. Dann blockbustern aber diese bescheuerten Kisten mit ihrem gänzlich deplatzierten Inhalt die Atmosphäre ins Nirvana. Eine Schachtel mit kubanischen Zigarren am Meeresgrund?? Wer die dort versteckt hat, hat sicherlich nicht nur die Zigarren aufgeweicht. Wieso den Inhalt nicht mit der Umgebung abstimmen a là Fall Out 3/3,5? An Haien vorbeihechten, die nach meinen Waden schnappen, um einen Strassenabsperrkegel aus 20 Metern Tiefe heraus zu holen? Sinnvoll, absolut sinnvoll. Was sollen überhaupt die gefühlten 10 000 mit Ramsch gefüllten Kisten überall verteilt? Gesammelt werden? ääähm... öde. Und die Diamanten aus Teil 2 waren da doch sinnvoller.

Ebenfalls als störend empfand ich, die sich im Nichts auflösenden Autos. Kennt ihr nicht? Lasst euer Fahrzeug mal vor dem Medizintransportvehikel stehen und startet die Transportmission - voila, Harry Potter mischt mit und die Karre stört euch plötzlich nicht am losfahren. Wenn die Missionszeit knapp bemessen wäre und man sich dann so über die eigene Parkplatzwahl ärgern würde, dass es einem den Spaß am Spiel versauen würde, könnte man ja den Zaubereinsatz verstehen, aber hier bekommt man so viel Zeit um die Medikiste abzuliefern, dass es reicht sich gelegentlich zu verfahren. Wieso dann den Potter nicht in Hoghwarts lassen?
Apropos sinnbefreit: die Nebenquests. "Geh mal hinter das Haus und hol mir die Gänseblümchen" - der Auftraggeber hatte zwar offensichtlich einen an der Waffel, aber gehbehindert war er nicht. Oder "Geh mal zu dem Bösewicht und kill den nach Inselbewohnerart mit einem Messer" hust, hust, nach dem man den Schauplatz gesäubert hatte, sind eh keine Zeugen mehr da, die irgendwas bestätigen/widerlegen können, wozu dann die Mühe? Der Ehre wegen? Der Protagonist ist ein Ami-Teen und kein Stammeskrieger der Cherokee-Indianer! Die Jägerquests waren wenigstens hilfreich bei der Herstellung des Equipments.

Zurück zur Atmosphäre - "atemberaubend gut synchronisiert"? Ist doch wohl ein Witz. Das Spiel erinnert an die alten Godzilla Streifen in denen die Münder der Schauspieler sich noch stumm weiter bewegten, nach dem das gesagte längst verstummte. Wenn's nur der Mund wäre, aber nöö, die NPC's gestikulieren dazu auch noch wie schwachsinnige taubstumme. Echt atemberaubend. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass die meisten Nebenquestauftraggeber das selbe T-shirt tragen und scheinbar Clone eines einzigen Spenders sind? Das machen sie, das sind sie. 

Was die Programmiererleistung angeht... unterirdisch. Das Spiel stürzt trotz Updates alle Nase lang ab, ich hatte schon lange kein so instabiles Programm installiert gehabt. Aber auch andere Mängel wie z.B. Beutesack und Handbuch ohne Scrollfunktion, wobei sie beim Einkauf Spitzendienste leistet und das Fehlen einer Schnellverkaufsmöglichkeit für Pflanzen- und Tierteile nerven richtig.

Spaß macht es allerdings die Piratennester auszuräuchern, ohne dass sie wie in Teil 2 ständig wiederbesetzt werden. Allerdings wäre etwas mehr Gegenwehr doch erquickend, schließlich wird hier die allseits präsente Inselmacht von Einpaar Buschleuten angegriffen, da wäre das eine oder andere zurückeroberte Lager doch möglich und logisch. Die unterschiedlichen Gegnertypen sind aber toll. Der Pseudo-Rollenspielakzent in Gestalt der Tattoo-Eigenschaften ist ganz ok, mehr aber auch nicht, denn wenn man betrachtet wie einfach es ist, alle Fähigkeiten zu erhalten, wird einem auch hier klar, dass Potenziale verschenkt wurden.

Die Coop-Aktion habe ich noch nicht abgetestet, also schweige ich hier drüber. Alles in allem ist das Spiel kein Meilenstein der Zockgeschichte aber doch ein sehr guter Durchschnitt.  Was hier den Herrn Jochen Gebauer dazu gebracht hat eine Freudenode dem Spiel zu bringen ist fraglich, aber vielleicht ist er ja ein eingefleischter Fan oder Vaas hat Einpaar Blutdiamanten aus teil zwei rübergeschoben Muhahahaha, das werden wir wohl kaum erfahren.

Ansonsten wünsch ich viel Spaß am Inselleben. 


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(3)
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