Über GTA IV braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen, doch das 'Spiel 2008' schien mir doch am geeignetesten für meinen 1. Lesertest, denn es hat mich begeistert wie selten ein Spiel zuvor, dennoch bleibt es nicht Kritikfrei...
Aller Anfang ist schwer
Ganz ehrlich, die Installation von GTA IV ist ein schweres Stück. Doch mit 2 Stunden Zeit und einer Menge Geduld ist auch diese zu überwältigen. Dennoch werde ich die aufwendige Installation nicht als Kritikpunkt bezogen auf die Wertung ansehen. Ich finde die Installation nicht gerechtfertigt, doch ich kann darüber hinwegsehen.
Eine Storie wie aus dem Bilderbuch
Die Geschichte handelt von Niko Bellic, der von Kriegserrinerungen geplagt auf der Flucht vor seiner Vergangenheit ist. Niko ist zwar Realist, doch wie viele Einwanderer, träumt er davon in Amerika groß rauszukommen. Er möchte sich in Liberty City mit seinem erfolgreichen Cousin treffen. Sein 'Erfolg' scheint sich allerdings mehr in seinem Kopf abzuspielen und so landet ihr schnell in einem Rattenloch als Behausung, fahrt mit einem 'Sportwagen' der sich als Taxi entpuppt und bekommt es mit gierigen Kredithaien zu tun. Willkommen in Liberty City...
Der Anfang des Spiels ist eben so gigantisch wie die Storie selbst. Die Atmosphäre ist düster und dreckig, trotzdem wird mit Witzen und Albernheiten nicht gespart. Genauso wenig wie mit fantastischen Zwischensequenzen und lebensechten Characktern. Niko selbst der dabei im Rampenlicht steht ist wohl einer der besondersten Charakter in der Spielgeschichte. Er hat eine Sicht des Lebens die mich begeistert hat, er zeigt Gefühle, ist ein Assi und doch irgendwo ein liebenswerter Kerl. Man muss ihn einfach mögen. So wie die vielen Charakter die man im Laufe des Spiels trifft, kommt auch er einfach Lebensecht rüber. Die Storie führt einen GTA typisch über verschiedene Stadtteile und von ganz unten bis nach ganz oben. Man mag vielleicht denken das aus dem Konzept längst die Luft raus ist, doch GTA IV ist durch seine unglaubliche Präsentation einfach wieder etwas ganz neues. Zur Storie selbst werde ich aus Spoilergründen auch nicht mehr verraten. Sie ist gigantisch und einfach flüssig inszeniert. Das sollte sich niemand entgehen lassen.
Zum Spiel…
Unter diesem Absatz möchte ich auch mal auf die Features, und einige Missionen eingehen. Fangen wir mit letzterem an: Die Missionen sind im Grunde genommen sehr abwechslungsreich, doch gegen frühere GTAs wirken die Aufträge ziemlich öde und fantasielos. Rockstar hatte meiner Meinung nach zwar gute Ideen, wie zum Beispiel die moralischen Entscheidungen, setzte die aber eher fad um, da sie praktisch kaum den Spielverlauf beeinflussen, und wenn sie das tun kommt es sehr künstlich rüber. Features wie Handy, GPS oder Ingame-Internet sind dagegen eine wahre Bereicherung für die Serie und lockern das Spiel zusätzlich auf, was man gleich am Anfang des Spiels zu spüren bekommt. Appropo Anfang: Während man zu Beginn noch von A nach B fährt um dafür 25$ zu kassieren, reißt man im späteren Verlauf der Storie Dinge wie zum Beispiel einen Banküberfall. Aufträge wie zum Beispiel einen Hijack wie aus San Andreas sind in GTA IV allerdings nicht anzutreffen. Für besonders einfallslos empfand ich aber die Nebenmissionen, welche ebenfalls in älteren Teilen viel unterhaltsamer waren. Nun gut, ich denke mehr braucht man dazu nicht mehr zu sagen denn im insgesamten geht der Spielaufbau in Ordnung. Was als ich als größten Kritikpunkt an allem ansehe ist die Veränderung von San Andreas zu GTA IV: Ich liebte die RPG Elemente und das Freiheitsgefühl aus SA grade diese Dinge haben frischen Wind in die Serie gebracht. San Andreas war komplexer, größer und ja, meiner Meinung nach auch besser! Ob es die Fahrzeuge sind, Waffen, Missionen, Details: In SA gab es von allem mehr als in IV…
Grafik, Atmosphäre und Sound
Nun zu einem weiteren schwerwiegenden Kritikpunkt- Dem Hardwarehunger des Spiels. Wer das Actionabenteuer auf hohem Niveau genießen will kommt ums Aufrüsten nur mit Glück herum. Dennoch ist das Abenteuer auch auf weniger guten Rechnern spielbar sofern man einige Opfer bringt. Die Grafik ist wirklich fantastisch und die Weitsicht ist doch um einiges besser als auf Konsole. Womit wir zur Atmosphäre kommen: Liberty City, das New York der GTA Welt. Nie war es schöner, nie hat sich eine Spielwelt so echt angefühlt. Ob man durch ein Armenviertel geht, auf Liberty Island spaziert oder auf der Besichtigungsplattform des Empire State Buildings steht: Wirklich, alles ist einfach liebevoll detailreich und wundervoll in Szene gesetzt. Trotzdem muss ich persönlich doch ein wenig meckern, denn die Landschaftsvielfalt aus GTA San Andreas hat mir in Liberty City sehr gefehlt. Sobald man in GTA IV alles gesehen hat gibt es eigentlich kaum noch etwas tolles, die Entdeckerlust aus San Andreas ist in Rockstars neustem Ableger einfach nicht mehr vorhanden. Auch das Ingame-Radio hat mir in den alten Teilen besser gefallen. Die Tatsache das es 18 Radiosender gibt ändert nichts daran das mir nur eine Handvoll Tracks wirklich gefallen. Aber das ist sicher Geschmackssache.
Fazit
Puhh, langer Test. Bin ganz schön ausgelaugt^^
Jetzt zum Fazit: So eins vorweg GTA IV ist nicht perfekt, manche Autos steuern sich träger als ein Jumbo-Jet, an manchen Ecken fehlt es an Abwechslung und die Fantasiereichen Missionen aus SA und VC sind hier nicht zu erwarten. Auch wurde sehr vieles rausgenommen was an SA so toll war. Ein GTA hat nie auf Realismus gesetzt. Warum sollte es das jetzt tun? Das Spiel lebt letztendlich von seiner fantastischen Storie, seinen erstaunlich echt wirkenden sympathischen Charaktern und der phänomenalen Atmosphäre, verbunden mit einer sehr guten Grafik. San Andreas hatte aber einfach das bessere Gesamtpaket und es bleibt für mich nach wie vor das beste Spiel aller Zeiten. Trotzdem: GTA IV ist ein Pflichtkauf, für alle die sich auch nur annähernd für das Action Genre interessieren. Auch wenn vernarrte Fan von San Andreas hier auf einiges verzichten müssen…
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