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Wer Max Payne 1 & 2 mochte wird mehr als nur enttäuscht werden. Aber fangen wir von Vorne an: Bevor wir uns in Zeitlupe die Kugeln um die Ohren...

von grenzgäng am: 02.12.2013

Wer Max Payne 1 & 2 mochte wird mehr als nur enttäuscht werden.

Aber fangen wir von Vorne an:

Bevor wir uns in Zeitlupe die Kugeln um die Ohren fliegen lassen dürfen, müssen wir uns mit dem "Rockstar Social CLub" herumärgern.

Dieser lässt uns - wenn wir Glück haben! - nach gut 15 Minuten Account-herumgefuchtel ins Spiel.

Wenn wir kein Glück haben verwehrt es uns den Zugang in Hauptmenü des Spiels, weil es unsere frisch aufgesetzten Daten nicht erkennt oder sich an unserer Altersangabe stört oder es einfach einen schlechten Tag hat.

Weshalb dem Käufer dieses Spieles trotz Steam-Account diese Registrierungshölle aufgezwungen wird bleibt schleierhaft!

 

Haben wir schliesslich das Glück und der Social CLub gewährt uns gnädigerweise den Zugriff auf das Hauptmenü, fällt auf: Werbung direkt im Hauptmenü die uns unwichtige Multiplayer-DLCs verkaufen will!

Schnell ins Spiel!

Und da sind sie: Flackernde Videos, designed für Menschen mit einer Aufmerksamkeitsspanne von einem Toastbrot. Wie in einem Musikvideo auf Instagram-Kick zuckelt die Show unskipbar (!) vor unseren Augen in die Story der Belanglosigkeit. Dafür sind die Comic-Strips gewichen?

Max Payne führt von nun an als gebeutelter Held in buntem Hawai-Hemd von einer Schiessbude zur nächsten, nur um sie zwischendurch von hektischen Videoschnippseln perforieren zu lassen.

Vorlaut drückt uns das Spiel ein Minitutorial ins Gesicht, das an Hohn kaum zu überbieten ist:

"Ziele mit ___ auf den Feind"

"Drücke ___ schiesse auf den Feind"

An wen hat der Programmierer dieser Hilfstexte gedacht, als er sie in das Spiel integrierte?

Gut. Nachdem wir uns damit abgefunden haben, dass Rockstar uns offensichtlich für Handlungsunfähige Primaten hält die sabbernd auf der Tastatur herumschlagen dürfen wir uns ins Geschehen stürzen!

Und sobald uns die Kugeln um die Ohren fliegen möchte man Rockstar die vielen Stolpersteine verzeihen, die sie uns in den Weg gelegt haben. Jeder gelungene Hechtsprung mit Bleigefüllten Liebesgrüssen gen Gegner lässt uns kurz vergessen, wie viel besser dieses Erlebnis hätte sein können.

Bis uns die nächste flackernde und nicht abbrechbare Zwischensequenz zum Zuschauer degradiert.

Apropos "zum Zuschauer degradieren":

Wir dürfen uns - bevor wir ins Grass beissen (das kann erstaunlicherweise recht fix gehen!) mit einem Rettungsschuss wieder zurück ins Spielgeschehen holen. Interessantes Konzept - wenn wir nicht soof darauf angewiesen wären!

Denn die auffallenden Insta-Deaths die den Spielfluss immerwieder unterbrechen zwingen uns fast immer zum Nutzen von Deckungen und aus der Deckung herausschiessen. Selbstverständlich. Darf ja nicht in einem modernen Shooter fehlen. Deckungsmechaniken. Aber weshalb? Max Payne braucht keine Deckung! Die Bullet-Time IST seine Deckung! Merkwürdig, dass das niemand bei Rockstar verstanden hat.

Was bleibt

Schön sind sie anzusehen, die Schusswechsel, angenehm rasant und nicht zu leicht gehen sie von der Hand. Das Noir-Feeling will aber trotz Paynes Selbstmitleid und Pechsträne nicht aufkommen. Zu flacker- und Schattenhaft sind die Zwischensequenzen. Zusehr präsentiert sich jeder Videoschnipsel wie einerzwungenes Instagram-Filmchen, das sich an die Reality-Soap-Generation anbiedern will.

 

Fazit: Fast Food Max Payne

Neben recht bescheidenen Partikeleffekten und auch sonst Zerstörungstechnisch ungenutztem Potential lässt uns das "Spiel" auch nur von einer ennervierenden Zwischensequenz zur nächsten hechten.Erfreulicherweise sind die Kämpfe an sich fordernd und energiegeladen, doch wenn sie uns entweder auf einem reingezwängten Railshooter-Abschnitt oder einer weiteren "Zwischensequenz" zum zugucken degradieren, bleibt nichts als ein fahler Nachgeschmack.

Max Payne 3 ist das was der von der Spieleindustrie herangezüchtete 0815-Spieler verdient. Geschaffen für die Meute die sich im Kaufhaus um die letzten heruntergesetzten PS4's und XBOX Ones prügelt. Konditioniert um dreisste Anmeldeverfahren und mindestens 2Fache Kontenbindung hinzunehmen.

Wie angegossen passt es sich dem Willen - oder besser gesagt dem Unwillen - an sich in eine Spielematerie hineinzuarbeiten.

Wer hätte auch gedacht, dass man in einem Shooter mit der Maus zielt und mit der linken Maustaste schiesst?


Wertung
Pro und Kontra
  • keine Health Regeneration
  • schicke grafik
  • fordernde Schusswechsel
  • social club trotz steam
  • bugs im social club
  • dreisstes mini-tutorial
  • nicht skipbare zwischenseuenzen
  • nerviges geflacker in cutscenes
  • weniger zerstörbare umgebung
  • maue partikeleffekte
  • aufgezwungenes Deckungssystem

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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