Wenn der Name ein Spiel zerstört

Ganz zu Beginn: Dieses Spiel ist weder ein Need for Speed, noch, und zwar absolut überhaupt nicht, ein Mostwanted. Kein Stück, nicht ein...

von Maximilian Decker am: 11.03.2016

Ganz zu Beginn: Dieses Spiel ist weder ein Need for Speed, noch, und zwar absolut überhaupt nicht, ein Mostwanted. Kein Stück, nicht ein bisschen. 
Bevor man dieses Spiel bewertet muss man komplett vergessen wie es heißt.

So, das haben wir jetzt getan und nun der Review zu Burnout Paradise 2:


Burnout Paradise 2 ist in erster Linie eins: Ein Grundsolides, wenn nicht sogar gutes, vielleicht sogar sehr gutes Arcade-Rennspiel. Das Fahrverhalten ist wunderbar einfach und dennoch gut kontrollierbar. Die Fahrzeugwahl ist ziemlich groß und enorm gelungen, die Open-World könnte größer und spannender sein, bietet aber hervorragende Strecken und einige interessante Ecken. Das Konzept Autos zu finden statt sie mühsam freizuspielen ist recht cool und regt zum erkunden an. Das Sounddesign ist fantastisch, die meisten (leider nicht ganz alle) Fahrzeuge klingen fast 1:1 wie in der Realität, etwas, das viel viel zu wenige Rennspiele schaffen und auch der Soundtrack geht klar.
Die Rennen haben eine knackige KI und könnten abwechslungsreicher sein, vor allem das Streckenrecycling ist unnötig ausgeprägt, dennoch machen sie Spaß und verzichten weitestgehend auf nervige Gummiband-KI.
Verfolgungsjagden sind ab Fahndungsstufe 3/4 ebenfalls ziemlich hart, auch ohne Helikopter, dafür ist die Polizei aber ungewöhnlich gnädig, was aber eigentlich sehr gut so ist, man kann schon mal einen Drift direkt vor der Polizei hinlegen ohne dass sie direkt zur Verfolgung übergeht. Allgemein sind Verfolgungsjagden aber eigentlich komplett unnötig, die Polizei erfüllt so gut wie keinen Zweck im Spiel und lässt sich widerrum auf den unteren Fahndungsleveln enorm schnell abschütteln. Auch bleibt ein Fahndungslevel nicht wie einst nach der Flucht noch erhalten. Das kommt dem Cruisen entgegen, was sowieso die größte Stärke des Spiels ist. Cruisen macht einfach nur Spaß. Sehr schön ist dabei auch der dynamische Tag-Nacht-Wechsel. Wobei Wetter auch ganz nett gewesen wäre. Genauso wie mehr als 2 Kameraperspektiven.
Und da kommen wir auch schon zu den Dingen die eindeutig fehlen:
-Tuning
-Story
-Seele

Das ständige Fahrzeug wechseln können ist cool, aber sorgt in Verbindung mit dem Fehlen eines Tunings dafür, dass man kein "mein Wagen"-Gefühl bekommt. NFS-Veteranen werden wissen was ich meine. 
Und auch nur ein annähender roter Faden der durch das Spiel leitet wäre einfach gut gewesen. Die Mostwanted-Liste ist nichts weiter als aufgesetzt damit man irgendwie diesen Namen auf die Packung schreiben kann.

Und das ist und bleibt der Eingangs erwähnte größte Minuspunkt. Damit hat EA sich nur selbst ins Fleisch geschnitten. Als neues Burnout mit etwas mehr Fokus auf die Burnout-Stärken, statt aufgezwungenem Polizei-Verfolgungsjagden etc., wäre das Spiel sicher ein absoluter Hit gewesen. So ists ein seelenloses, sogar seelengespaltetes Arcade-Rennspiel, dass sicher ein, zwei Stunden bei Laune hält, aber das wars auch.

Zum Schluss noch ein Wort zu den Crash-Cams. Wer bitte hat die in das Spiel gepackt. Ich mein, ist denn niemanden aufgefallen, dass die viel zu lang sind und einem jedes mal komplett aus dem Spiel reißen?!?! Sie sehen scheiße aus, sind zu laut und zu lang und nerven extrem. Warum in Gottes Namen mussten die ins Spiel?!


Wertung
Pro und Kontra
  • Fahrzeugsauswahl!!
  • Sound!!!
  • Fahrgefühl
  • KI (Sowohl Cops als auch Renn-Gegner)
  • Konzept des "Fahrzeuge-Finden" statt freispielen
  • Seelenlos
  • eher langweilige Open-World
  • Name!!!!

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(4)
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