Ob ein Spiel gut ist oder nicht kann man theoretisch anhand verschiedener Features bewerten: Steuerung, Grafik, Sound zum Beispiel. Hier kann ObsCure 2 den Vergleich mit Genre-Größen nicht standhalten. Praktisch kann man ein Spiel daran bewerten, ob es Spaß macht. Und das macht ObsCure 2.
ObsCure 2 will viel...
2004 - in Diesem Jahr erschien der erste Teil der ObsCure-Serie. Wir erinnern uns: Vier Teens einer amerikanischen HighSchool bleiben über Nacht, um einen verschwundenen Mitschüler zu suchen und decken dabei eine große Verschwörung auf. Was sich nach einem Standard-Spiel anhört, war doch anders. ObsCure geizte nicht an Horroreffekten, und die Story entwickelte sich tatsächlich spannend. Zu guter letzt gab es die Möglichkeit, das Spiel im Coop-Modus mit einem Kumpel zu spielen. Doch leider gab es auch ein paar unschöne Dinge: ObsCure ist viel zu kurz und viel zu umständlich zu steuern. Die ansich gute Idee jedem Charakter Spezialfähigkeiten scheitert an der Umsetzung - schneller Rennen zu können oder Tipps zu geben ist ok, aber nicht unbedingt notwendig.
Drei Jahre später kommt nun ObsCure 2 mt klar definierten Zielen: Die Stärken des Vorgängers beibehalten und die Schwächen ausbessern.
und schafft das meiste
Und tatsächlich: Die Stärken des ersten Teils wurden beibehalten: Man gruselt sich immernoch zu genüge, die Story ist immernoch spannend und es gibt - zum Glück - immernoch die Möglichkeit das Spiel im Coop zu Spielen.
Doch glücklicherweise wurde auch das ein oder andere verbessert: Die Grafik wurde leicht verschönert und das Spiel ist nun länger. Was beim Vorgänger schon fast Abzocke war, ist nun im Normbereich.
Die Steuerung ist leider immernoch umständlich. Für den Coop-Modus (der nur an einem PC möglich ist) gibt es keinen Splitscreen, was die Steuerung erschwert. Das Inventar ist nun zwar übersichtlicher, es dauert aber seine Zeit bis man es versteht. Und auch die aus dem ersten Teil bekannten plötzlichen Umdreher durch Kamerawechsel gibt es immernoch.
Die Atmosphäre
Trotzdem macht ObsCure 2 Spaß. Grund dafür ist die Atmosphäre: Jede Sekunde könnte ein Monster angreifen. Oft Fragt man sich ob man nur irgendein Geräusch oder doch einen Gegner gehört hat, und möchte am Liebsten schnell weg.
Denn so wurde an der Atmosphäre zwar nicht gespart, dafür ist die Munition fast immer knapp. Somit fürchtet man sich noch mehr. Meist trägt man gerade mal genug Munition für zwei oder drei Monster mit sich herum, und findet erst dann wieder neue, wenn sie benötigt wird.
Und das steigert die Spannung noch weiter: Findet man viel Muniton, weiß man genau, dass einem bald Monster entgegenkommen. Glücklicherweise sind einzelne Monster auch gut mit einem Baseballschläger zu erledigen.
Mehr Action als Rätsel
Doch auch an einem weiteren Element wurde gefeilt: Die Rätsel. So bestanden die schwierigsten Rätsel des Vorgängers darin, in einem Zimmer einen Zettel mit der Kombination für den Safe im Nachbarraum zu finden oder einen Becher mit Säure zu füllen, und ihn daraufhin zu einer verschlossenen Tür zu tragen.
Im zweiten Teil liegt die Lösung zwar meistens immernoch recht nah und wird wohl niemanden zum Verzweifeln bringen - trotzdem finden deutlich mehr Knobeleien Platz als noch in ObsCure 1.
Ein Grund dafür sind die nun mehr ausgeprägten Fähigkeiten der Charaktere. Man muss genau mit ihnen arbeiten, um einen passenden Weg zu finden. Um in ein Gebäude einzudringen beispielsweise, müssen die beiden Protagonisten viel planen und die Fähigkeiten passend einsetzen. So schiebt der eine die Kisten so weg (Stärke), so dass der andere von ihnen aus auf eine Plattform springen kann (Sprungkraft), und einen Schalter umlegt.
Kurze Zeit später betritt man das Gebäude nochmals und muss erneut einen Weg hindurchfinden. Diesmal allerdings mit anderen Charakteren, die durch ihre anderen Fähigkeiten einen ganz anderen Weg nutzen.
Spannende Story
Auch die Story hat im Gegensatz zum ersten Teil zugelegt. Unter anderem wurden viele neue Schauplätze integriert (College, die alte, kaputte Highschool, eine Insel und weitere).
Des weiteren gibt es einige spannende Wendungen innerhalb der Geschichte. Kurz vor Schluss erwartet einen sogar nochmal eine große Überraschung.
Das Ende ist tragisch, aber passend. Es lässt auf ObsCure 3 hoffen. Allerdings erst, nachdem man einen schweren Bosskampf beendet hat, der einem nochmal alles abverlangt.
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