Risen übertrifft meine Erwartungen

Nach Monatelanger Warterei ist es nun soweit: Das Neue Rollenspiel der Gothic Macher ist auf dem Markt und ich, als alter Gothic Fan ,habe es mir natürlich...

von - Gast - am: 06.10.2009

Nach Monatelanger Warterei ist es nun soweit: Das Neue Rollenspiel der Gothic Macher ist auf dem Markt und ich, als alter Gothic Fan ,habe es mir natürlich sofort gekauft. Meine erste Sorge, als ich Risen angefangen hab zu spielen, war natürlich ob es ein weiteres Bug-Debakel wie bei Gothic 3 gibt. Zu meiner Freude war dies nicht der Fall und so zog mich die Sagenhafte Atmosphäre von Risen in den Bann. Risen hat alles was die ersten beiden Gothic Teile auch haben: Eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren, ein komplett überarbeitetes Kampfsystem das mir auch noch nach hunderten von getöteten Kreaturen Spaß gemacht hat, die unglaubliche neue Kreation von Kai Rosenkranz: Die Umgebungsmusik, die wie immer einen großteil zur Atmosphäre von Risen beigetragen hat,und natürlich die gute alte Fraktionswahl. Die Piranhas haben sich die Kritik von Gothic 3 zu Herzen genommen und aus ihren Fehlern gelernt. Die Welt ist nicht mehr riesig sondern überschaubar. Es gibt eine deutliche Handlung an die man sich halten muss, was bei Gothic 3 nicht der Fall war.

Die Story

Einstieg

Du erwachst geschwächt und ausgelaugt an einem Strand. Ein Unwetter tobt. Überall sind Leichen und Wrackteile. Wrackteile... Ja du hast dich auf ein Schiff der Inqusition versteckt und wolltest verschwinden. Plötzlich tauchte diese riesige Wand aus Wasser vor dir auf und die Zeit schien still zu stehen. Vielleicht gibt es noch andere Überlebende. Nach einer kurzen Suche stößt du auf den scheinbar leblosen Körper einer Frau, deren Brustkorb sich schwach auf und ab senkte. Eine Überlebende, ihr Name ist Sara. Sara war mit an Bord und konnte sich auch nur Bruchstückhaft an das Geschehene erinnern. Zusammen kämpft ihr euch zu einem Verlassenem Haus, wo du sie zurücklässt.

Die weitere Handlung

Das Land wird von merkwürdigen Magischen Stürmen heimgesucht. Aus dem Boden brechen längst vergessene Tempelanlagen und gefährliche Kreaturen bedrohen die Bewohner der Insel Faranga. Vom Inquisitor Mendoza erfährst du das die Ursache dieser Stürme die Titanen sind, die alles Land verwüsten und zerstören. Die Insel Faranga wurde deshalb noch verschont, weil es tief unter dem Vulkan einen gefangenen Titanen gibt der verhindert das die Titanen die Insel erreichen können. Der Inquisitor versucht in das Innere des Vulkans zu kommen, doch dazu braucht er deine Hilfe. Du sollst ihm 5 goldene Scheiben besorgen, die als Schlüssel zu einem Tor unter der Vulkanfestung dienen. Als ihr zusammen in den Berg vordringt werden die eigentlichen Absichten des Inquisitors deutlich: Er will versuchen den gefangenen Titanen zu befreien um ihn als Waffe gegen die anderen Titanen zu benutzen. Das würde jedoch die Zerstörung der Insel bedeuten. Im Endkampf trittst du gegen den Inquisitor und anschließend gegen den Titanen selbst an. Mit einer speziellen Titanenlordrüstung gelingt es dir den Titanen wieder in den Fels zu sperren.

Die Fraktionen

Du musst dich, wie bei den Gothic Teilen, einer Fraktion anschließen. Davon gibt es drei in Risen.
1. Die Ordenskrieger. Ihr Sitz ist in der Vulkanfestung. Sie gehören zur Inquisition und dienen dem Inquisitor Mendoza.
2. Die Magier. Auch sie befinden sich in der Vulkanfestung und gehören zur Inquisition, unter Führung des Inquisitors Mendoza.
3. Die Banditen. Sie haben ein Lager im großen Sumpf. Ihr Anführer ist Don Esteban. Sie sind nicht gerade gut auf die Inquisition zu sprechen, weil diese sie aus der Hafenstadt, wo Don Esteban das Oberhaupt war, vertrieben haben.

Bugs?!

Bei Risen viel mir vorallem auf, das es erstaunlich Bugfrei war. Es gab einige vereinzelte Bugs, die aber nicht den Spielfluss behinderten. Einer davon war beispielsweise, dass man beim Betreten mancher Häuser in den zweiten Stock bzw. auf das Dach des Hauses teleportiert wird. Ein weiterer Bug hat sich bei mir in den Tempeln ereignet. Ich wollte einen lästigen Echsenmensch schneller loswerden und so sprang ich über eine Falle, die Spitze Stacheln aus dem Boden kommen ließ. Als der Echsenmensch seelenruhig über die Falle lief passierte allerdings nichts, was mich ein wenig enttäuscht hat.

Charaktere

Hier haben die Piranhas wieder auf alte Stärken gesetzt und den Charakteren eine besondere Glaubwürdigkeit verpasst. Die meisten NPC's waren abgebrühte Kerle, denen man so schnell nichts vormachen konnte. Es hab aber auch einige ängstliche Weicheier, die am liebsten jeglicher Gefahr aus dem Weg gehen würden. Dann gab es noch die nervigen Angeber, die eigentlich nichts draufhatten und denen man das erst klar machen konnte , indem man ihnen eins vor den Kopf gab. Die KI der NPC's war eigentlich wie bei den vorherigen Gothic Teilen, wobei ich nicht weiß wie sie sich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad verhalten. Wenn man mit dem Kampfsystem noch nicht so vertraut war, konnten die Kämpfe allerdings schon etwas länger ausfallen. Die Stärken der KI haben sich bei mir in den Tempeln gezeigt. Ich wollte einen Echsenmensch mal wieder schneller loswerden und so sprang ich über eine Falltür. Der Echsenmensch hat die Lage allerdings sofort geblickt und ist mir hinterhergesprungen, was sehr amüsant aussah. Was nicht so amüsant war, war dann sein Schwert das mich durchbohrte weil ich meine Waffe schon weggesteckt hatte, weil ich im festen Glauben war er würde auf die Falltür treten.

Kampfsystem

Was mich bei Gothic 3 auch gestört hat war das einseitige Kampfsystem. Man musste eigentlich die ganze Zeit nur auf die linke Maustaste klicken, um einen Gegner zu besiegen. Da war nix mit Taktik. Beim Risen-Kampfsystem haben die Entwickler wieder den Schritt zurück zu den ersten beiden Gothic Teilen gemacht. Am Anfang kann man eigentlich nur eine 3-Combo Attacke nach vorne machen. Wenn man aber Lernpunkte für den Schwertkampf, Stabkampf, oder Axtkampf ausgab konnte man bis zu 10 neue Kombinationen und Abwehrmöglichkeiten erlernen. So wurde mir das Kampfsystem auch nach hunderten von getöteten Kraturen nicht langweilig, weil es einfach Spaß machte. Bei menschlichen Gegner habe ich eigentlich immer das Parry + Hit System angewand. Ich wehrte eine Attacke des Gegners mit der rechten Maustaste ab und schlug dann zu. Was ausserdem effektiv war, waren die Ausweichmanöver die man machen konnte. Wenn der Gegner zuschlug konnte man einfach einen Schritt zur Seite machen und dann ihn in den verwundbaren Rücken schlagen.

Grafik

Die Grafik war jetzt nicht so auf der Höhe der Zeit, was mich aber überhaupt nicht gestört hat. Man sollte sich lieber auf eine gescheite Story oder ein vernünftiges Kampfsystem konzentrieren als auf die Grafik finde ich. Die Grafik in der Natur hat mich eigentlich sehr überzeugt, die Blätter die im Wind mitwehten, das Wasser und die Wasserfälle, die Höhlen, etc. Was mich bei den NPC's ein wenig gestört hat waren die immer wieder auftretenden Charaktermodelle.

Sound

Ein weiterer Punkt der mich sehr überzeugt hat. Es gab viele verschiedene Sprecher die ihre Arbeit wirklich sehr gut gemacht haben. Die NPC's bekamen durch sie erst ihre Glaubwürdigkeit.( btw. Thomas Fritsch passt perfekt zum Inquisitor :)). Auch hat mich die Umgebungsmusik von Kai Rosenkranz mal wieder umgehauen, die perfekt zum Spielgeschehen und zur Umgebung gepasst hat.

Fazit

Ich weiß, das haben schon viele gesagt aber es stimmt einfach: Risen ist Gothic 3 wie es hätte werden sollen. Eine überschaubare Welt mit einer deutlich sichtbaren Story , glaubwürdigen Charakteren, einem Taktischen Kampfsystem, unglaublicher Musik und abwechslungsreichen Höhlenrätseln. Was mich ein wenig Enttäuscht hat war das Ende, wovon ich mir ein wenig mehr erhofft habe.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Hübsche Landschaften
  • Sound: Dialoge, Sprecher, Musik
  • Balance: Herausforderndes Kampfsystem
  • Atmosphäre: Spielwelt,Charaktere,Tag und Nacht Wechsel
  • Bedienung: Quests werden auf der Karte angezeigt
  • Umfang: Viele Nebenquests,Entdeckungsfreiheit,Höhlenrätsel
  • Quest/Handlung: klarer Handlungsstrang
  • Charaktersystem: Berufe, Verbesserung im Kampf, Viele Rüstungen
  • Kampfsystem: Taktisch, Ausweichmanöver, Viele Kombinationen
  • Items: Große Waffenauswahl
  • Grafik: Teils hässlige Texturen
  • Sound: -
  • Balance: Für Neulinge etwas schwer
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: -
  • Umfang: habe mehr Waffen erhofft
  • Quest/Handlung: vorhersehbares Ende
  • Charaktersystem: -
  • Kampfsystem: -
  • Items: wenig Neues

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(6)
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