Section 8

Tribes Reloaded?8 Müsst ihr sein? 8 Sektionen? 8-Mann-Team? Wer weiß das schon so genau… die seltsame Namensfindung ist das einzige was man den Entwicklern...

von - Gast - am: 23.10.2009

Tribes Reloaded?

8 Müsst ihr sein? 8 Sektionen? 8-Mann-Team? Wer weiß das schon so genau… die seltsame Namensfindung ist das einzige was man den Entwicklern vorwerfen kann, denn das Spiel selber macht alles richtig, was man heutzutage von einem Onlineshooter erwartet.

Story

Im Prinzip geht es wie bei allen Shootern um Gut gegen Böse, in diesem Falle Section 8 (gut) gegen Arms of Orion (böse). Wer die Einzelspielerkampange durchspielt erlebt den Aufstieg von Alex Corde, einem Mitglied von Section 8, welche gegen die rebellierenden Arm auf dem Planeten New Madrid vorgehen. Erzählt wird das ganze durch aneinandergereihte Missionen mit InGame-Grafik Videoschnipseln. Soweit so kurz, denn mehr Story wird nicht geboten. Brauch es aber auch nicht, denn Section 8 hat andere Stärken.

Das Spiel

Section 8 spielt sich wie eine Mischung aus Tribes/Tribes2, Battlefield 2142, TeamFortress und Counterstrike. Angesiedelt in einem SciFi Setting mit schlägt man sich gegen die feindlichen Squads durch die weitläufigen Level. Dabei basiert der Mehrspielermodus auf den üblichen Ticketsystemen. Wer als erster 1500 Punkte hat, gewinnt das Spiel. Hier kommt aber das dynamische Missionssystem a la Counterstrike zu tragen, denn das Spiel merkt, wenn eine Partei unterliegt und bietet automatisch Nebenmissionen an. Diese können z.b. sein: Eskortiere eine VIP von A nach B, beschütze einen Kovoi, unterstütze einen Commandotrupp beim Einnehmen der feindlichen Basis oder platziere Sprengstoff an Punkt XY. Somit kann durch das Erfüllen von Nebenaufgaben das Punktekonto des eigenen Teams kurzerhand nach oben schnellen und eine verlorengeglaubte Schlacht herumgerissen werden.

Damit man nicht auf den teils riesigen Karten verloren geht, besitzt Sector 8 ein geniales wie einfaches Spawn-System. Man wählt den Absprungort, aus dem man vom Dropship geschossen wird, und rast dann wie eine Rakete Richtung Boden. Hier hat man schonmal die Wahl ob man ungebremst den Boden küssen und für einige Sekunden kampfunfähig sein will, oder vorher abbremst, dafür aber länger feindlichem Flakfeuer ausgesetzt ist. Zusätzlich kann man entscheiden ob man alleine springt, oder sich einer Squad anschließt und mit seinen Mitstreitern an der Seite in den Kampf zieht. Dann wird man automatisch in der Nähe verbündeter Einheiten abgesetzt. Dies alles ist natürlich nur durch Hightech-Kampfausrüstung möglich, das man sein eigen nennt.

Das Kernstück ist ein Kampfanzug der über den Spielstil des Spielers entscheidet, sowie vielfältige Anpassungsmöglichkeiten und fast schon rollenspielartige Elemente bietet. Um die oben erwähnten weitläufigen Level zu überbrücken verfügt der Anzug über einen Beschleunigungsmodus, der nach ein paar Sekunden automatisch einsetzt, sobald man sprintet und die Laufgeschwindigkeit verdreifacht. Kombiniert mit dem integrierten Jetpack überbrückt man so mühelos Schluchten und Gebäudekomplexe, kann dafür aber keine Waffe benutzen. Je nach Vorlieben kann man den Anzug mit Modulen individuell ausstatten. Davon gibt es ca. 40 Slots, einsetzen kann man aber nur 10. Es gibt Panzerplatten, Gyrostabilisatoren, Schildbooster, Reparaturkits und allerlei technischen Schnickschnack. Je nach Ausstattung hält man dann sehr viel aus, oder verursacht hohen Schaden, schleicht unbemerkt durchs Level oder unterstützt sich selbt und Mitspieler durch einen 'Heilstrahl', der die Rüstung nach Beschuss wiederherstellt.

Die Wahl der Waffen ist ausgewogen und gewöhnlich. Sturmgewehre für massiven Schildschaden auf große Entfernung, Maschinengewehre die die gegenerische Rüstung auf mittlere Distanz förmlich zerreißen, Scharfschützengewehr, Raketenwerfer, Annäherungs- sowie Clustergranaten, alles was das Kämpferherz begehrt. Die Balance ist grundsätzlich sehr ausgewogen, hängt aber immer von der Konfiguration des Anzuges und der Wahl der Waffen ab!

Wem das Ganze noch nicht genug ist, der kann durch Abschüsse Credits sammeln und über sein Heads-Up-Display Gatlingtürme, Raketenwerfer, Sensortürme, Kampfpanzer oder Kampfläufer aufs Schlachtfeld bestellen, die dann (wie man selbst beim Respawn) aus dem Orbit angerauscht kommen, bzw. via Dropship abgesetzt werden. Der Kampfpanzer kann dann von 4! Mann benutzt werden und verfügt neben dem Üblichen Hauptgeschütz und MG über Raketenwerfer und Mörsergranaten. Neben den bestehenden Basen kann man auch kleine Aussenstützpunkte errichten, seine Munition nachfüllen, Bewaffnung wechseln etc. In Section 8 kann sich niemand über Spawn-Camping oder eine feindliche Übermacht beschweren, das ist durch dieses Spielprinzip sogut wie ausgeschlossen.

Apropos Übermacht. Das macht gar nichts, denn sollte mal eine Seite weniger Spieler haben als die andere, wird diese durch flotte NPC Kämpfer ersetzt (Hostseitig einstellbar!), die das gesamte Repertour an Skills und Waffen draufhaben wie man selbst auch. Insgesamt agieren die NPC recht gut, auch wenn sie ab und zu Aussetzer haben und wie irre versuchen durch eine Wand zu schießen.. was aber nicht geht.

Windows Live

Um Section 8 spielen zu können benötigt man einen aktiven Windows LIVE Account, was aber heutzutage keine Probleme darstellen sollte, da man nur eine gültige eMail Adresse und den Registrierungsschlüssel fürs Spiel benötigt. Sobald man eingeloggt ist, erscheinen auch die online gespeicherten Erfolge und Karriere- sowie Ranglistenübersicht, die während einer Karriere erreicht werden können. Zusätzlich gibts via Freischaltcode neue Waffen- und Rüstungsskins. Über den integrierten Browser kann man mit Freunden und Clan in Verbindung bleiben, allessamt aber eher wie ein abgespecktes XFire nutzbar.

Gameplay

Wie oben beschrieben spielt sich Section 8 sehr schnell und dynamisch. Das Aiming ist vergleichbar mit Battlefield, auf größere Distanz aber durch die Streuung der Schnellfeuerwaffen eher Glückssache. Hier kommt ein nettes Feature zu tragen. Sobald man reinzoomt und den Gegner aufs Korn nimmt, kann man für ein paar Sekunden das Ziel aufschalten und die Waffe schießt genau ins Schwarze. Beeinflusst wird dies durch entsprechende Module, die Aufschaltzeit-, -dauer und -geschwindigkeit beeinflussen können.

Hier merkt man ganz deutlich die Portierung von der Konsole, wie man auch in einigen verfügbaren Gameplayvideos sehen konnte, wo sich das Aiming auf Horizontal- und Vertikalbewegungen des Fadenkreuzes beschränkte. Fahrzeug- und Charaktersteuerung sind mit Maus/Tastatur genreüblich präzise und eingängig und alle wichtigen Funktionen über Shortcuts um ASDW herum abrufbar.

Grafik / Sound

Auch hier muss das Spiel leider Abstriche machen, denn so hübsch die detailierten Kampfanzüge und Effekte auch anzusehen sind, umso trister wirken die weiten Außenareale, deren Flair eigentlich nur durch das einzigartige Setting erhalten bleibt, wie z.B. eine riesige Haubitze, ein abgestürztes Raumschiff oder in den Fels gearbeiteter Stützpunkt, den es zu erobern gilt. Hier würden z.B. einige Bloomeffekte oder ein paar verschiedene Texturen für die ganzen Felsen wirklich nicht schaden und die Atmosphäre erheblich verbessern. Dafür bekommen die schicken Kampfanzüge einen Stylebonus, denn die sind sehr gut animiert und umgesetzt, vor allem in Hindblick auf die Ego-Perspektive und das HUD, und vermitteln ein gradioses 'Mittendrin'-Gefühl.

Die Soundkulisse ist insgesamt sehr ansprechend, passend und mit Liebe zum Detail insziniert. So hört man allein schon am mechanischen Pfeifen der Mechanik, dass der Kampfanzug gleich in den Sprintmodus wechselt, während rechts und links Kugeln in den Sand schlagen. In Innenräume hallen die Schüsse wieder und Explosionen zwingen einen schonmal zum Runterregeln der Lautstärke.

Bugs

Fehler sind mir bisher noch nicht aufgefallen, lediglich beim Intro ist mir das Spiel ein Mal abgestürzt. Auch mehrfaches ALT+TABen stellt keine Probleme dar.

Fazit

Section 8 ist ein echter Geheimtip, denn es umfasst alles was sonst nur einzelne Genrevertreter bieten. Brachiale, schnelle und dynamische Action mit neuen Ideen und Innovationen im Missionsdesign und Leveleinstieg. Die Grafik ist gut, wenn auch nicht überragend, erfüllt aber in diesem Setting ihren Zweck. Durch Erfolge, individuelles Anpassen des Charakters und eine hohe Kombinationsvielfalt der Ausrüstung verfügt das Spiel über eine hohe Langzeitmotivation, die im Gruppenspiel ganz besonders zur Geltung kommt. Denn so gut und so neu wie das Spiel ist, hat es doch ein Problem, das nicht am Spiel selbst liegt: Es gibt derzeit viel zu wenige Spieler, die es spielen! Das mag aber eher am geringen Bekanntheitsgrad liegen. Wer z.B. Frontlines Fuel of War mochte oder neben CoD, TeamFortress, Battlefield und Co. eine echte Alternative sucht, ist hier allerbestens aufgehoben!

JOIN SECTOR 8 NOW!

TheOrigin


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: passend zum Sci-Fi-Setting
  • Sound: sehr detailiert und passend
  • Balance: anpassbar an eigenen Spielstil
  • Atmosphäre: Einzigartige Atmosphäre, glaubwürdige Figuren
  • Bedienung: intuitiv, präzise, schnell
  • Umfang: lang motivierender Mehrspielermodus
  • Leveldesign: markante Orte in den Karten
  • Teamwork: durch faire Punktvergabe gefördert
  • Waffen & Extras: 60 Module, Waffen, Ausrüstung
  • Multiplayer-Modi: dynamische Missionen, gefördertes Teamplay
  • Grafik: eintönige Texturen, triste Aussenareale
  • Sound: -
  • Balance: zu wenig echte Spieler / NPC Ersatz
  • Atmosphäre: das ewige Gut gegen Böse
  • Bedienung: Features die auf Portierung durch Konsole basieren
  • Umfang: knapper (ca. 5h) Einzelspielermodus
  • Leveldesign: eintönige Texturen
  • Teamwork: zu wenig Spieler, daher auf Bots angewiesen
  • Waffen & Extras: -
  • Multiplayer-Modi: zu wenige Spieler

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.