Heiße Wüstenschlacht mit tiefgründiger Story

Aus den herumstehenden Boxen dröhnt lautstark Musik, während die Luft um einen herum von hunderten Kugeln durchsiebt wird. Mit dem stationären Geschütz versuche...

von Marko3006 am: 03.07.2012

Aus den herumstehenden Boxen dröhnt lautstark Musik, während die Luft um einen herum von hunderten Kugeln durchsiebt wird. Mit dem stationären Geschütz versuche ich die anstürmenden Truppen auf der anderen Seite der großen Halle aufzuhalten. „Das Fenster! Schieß auf das Fenster!“ höre ich Adams durch das Headset brüllen und reagiere. Nach einigen Treffern bricht die Riesige Glasfront ohrenbetäubend ein und Tonnen von Sand reißen gnadenlos alles mit sich. Die Männer der 33. können nur noch schreien, bevor sie unter den Sandmassen begraben werden. Eine riesige Staubwolke nimmt einem die Sicht. Danach nur noch Stille. Keine Musik, keine Gewehrschüsse, Nichts. Leichen wohin man sieht. Leichen der Menschen die wir eigentlich retten wollten. Was zur Hölle geht hier eigentlich vor? Mein Team und ich machen uns weiter auf den Weg. Durch die Zerstörte Fensterfront verlassen wir das halb von Sand verschüttete Hotel und stehen wieder unter Gleißendem Sonnenlicht im Freien. Willkommen in Dubai Gentleman!

Mit einer knallharten Story, einem frischen Setting und in klassischer Third Person Shooter Manier, versucht das deutsche Entwicklerteam Yager Studios es mit den großen des Genres aufzunehmen. Doch gelingt ihnen das mit Spec Ops The Line auch?

Die Story:

Dubai wird von heftigen Sandstürmen heimgesucht. Als die Lage immer Schlimmer wird versucht Colonel Konrad und sein 33. Bataillon auf eigene Faust die Stadt zu evakuieren. Doch der Funkkontakt bricht ab und Konrad und seine Männer sind wie vom Erdboden verschwunden. 6 Monate später wird ein Funkspruch abgefangen der anscheinend von jenem Colonel Konrad zu stammen scheint, der berichtet die Evakuierung sei fehlgeschlagen. Captain Walker und sein Team werden geschickt um den Ursprung des seltsamen Funkspruchs auf den Grund zu gehen. Was sie jedoch finden ist der reinste Wahnsinn. Die Story erinnert stark an Apokalypse Now . (Diesen Vergleich zieh ich noch öfters) und wird klasse inszeniert. Dazu kommt das der Spieler einige harte Entscheidungen treffen muss die ziemlich unangenehme Konsequenzen haben. An einer Stelle des Spiels war ich sogar einfach nur sprachlos und starrte einfach nur auf den Bildschirm. Warum? Das wird nicht verraten.

Die Grafik:

Insgesamt überzeugt Spec Ops doch es gibt einige Sachen die gerade im Vergleich mit Grafikbomben wie Battlefield 3 oder Max Payne 3 sofort auffallen. Immer wieder matschige Texturen, keine Kantenglättung, ziemlich blasse Explosionen (orangene Wolken), kleinere Clipping Fehler. Das klingt jedoch schlimmer als es ist, denn atmosphärische Inszenierung kaschiert diese Negativ Punkte recht gut.
Einige Innenräume könnten sogar aus Bioshock stammen so gut wurden sie gestaltet. Auch in den Außenbereichen gibt es genug Highlights zu bestaunen. Wenn Captain Walker unter der heißen Sonne durch den Sand schleicht spürt man förmlich den Sand im Mund und die brennende Hitze auf der Haut. Das liegt an den tollen Licht und Partikeleffekten. Wenn in mitten eines Gefechts ein Sandsturm losbricht, Ganze Glasdächer unter den Sandmassen einstürzen samt darauf befindlicher Gegner das ist richtig gutes Kino. Spec Ops hat somit zwar nicht die allerschönste Grafik aber erzeugt mit einer tollen Inszenierung

Der Sound:

Wenn es was zu kritisieren gibt dann den Waffensound. Einige Waffen (wie das Sturmgewehr gleich zu Beginn des Spiels) klingen einfach zu soft. Ok das ist vielleicht kleinkariert aber erwähnen wollt ich es dennoch. Sehr gut gelungen hingegen sind jedoch die Sprachausgabe und die Musik. Gerade Musikalisch erzeugt das Spiel immer wieder Gänsehaut Momente wie in (zum zweiten Mal) Apokalypse Now. Die Sprecher sind alle gut ausgewählt und machen ihren Job mehr als gut.

Das Gameplay:

Gespielt wird Spec Ops aus der Third Person Perspektive. Wie in Gears of War oder Max Payne 3 sucht man also hinter Autos, Mauerstücken usw. Deckung aus der man schließlich seine Gegner unter Beschuss nimmt. Die Steuerung reagierte dabei hin und wieder ein wenig störrisch. Dabei wird man von zwei KI Begleitern unterstützt, die ihren Job ziemlich gut ausführen. Bis auf zwei Befehlsarten die man geben kann agieren die beiden vollkommen eigenständig. Auf Medikits wird wie in den meisten Shootern heutzutage verzichtet, sondern man setzt auf Autohealing. Wird Walker getroffen, einfach in Deckung bleiben und kurz abwarten. Wird einer der Teamgefährten jedoch schwerverletzt muss man diesen mit einer Morphiumspritze wieder auf die Beine helfen. (Kane und Lynch lassen grüßen) Schafft man es nicht rechtzeitig stirbt er und das Spiel ist vorbei.

Neben den normalen Feuergefechten gibt es auch einige Szenen in der man in einem Hubschrauber mit einem Geschütz sich die Gegner vom Leib hält. Diese Abschnitte sind relativ einfach und nicht gerade spannend, dafür klasse Inszeniert. Es kracht und knallt so heftig das einfach eine Freude ist zuzuschauen. Auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden ist das Spiel viel zu einfach, daher sollte man gleich dritten beginnen. Dann sind die Gefechte fordernd und der Spieler muss überlegt mit seiner Munition umgehen. Ein weiterer ist freischaltbar und dieser verlangt einem einiges ab.Die Gegnerische KI verhält sich recht anständig hin und wieder kommt es aber mal zu Aussetzern.

Eines noch, der Gewaltgrad ist hoch, von Zerplatzenden Köpfen über zerfetzte Körper bei Granattreffern ist alles dabei. Auch in den Zwischensequenzen wird mit drastischen Bildern nicht gespart. Das ist jedoch Teil der harten Story und der Thematik. Krieg ist hässlich.

Fazit:

Spec Ops The Line hat mich positiv überrascht. Und zwar gewaltig! Nach der Demo noch ein wenig naja leicht gelangweilt, hat mich das fertige Spiel doch gepackt. Für einen Shooter eine interresante unbequeme Story in der man sogar Entscheidungen treffen muss, ein unverbrauchtes Setting und die tolle Atmosphäre sind die großen Pluspunkte des Spiels. Das Ende des Spiels übrigens ist ziemlich genial und erinnert neben Apokalyse Now (zum dritten) auch an Fight Club. Die technischen und kleinen spielerischen Mängel drücken zwar die nackte Wertung ein wenig nach unten sind aber verschmerzbar. Ich hatte sehr viel Spaß und hoffe dass sich das Spiel gut verkauft, denn die Yager Jungs haben es sich verdient. Zwar schaffen sie es nicht ganz an die großen des Genres heran doch Spaß macht Spec Ops auf alle Fälle. Gebt diesem Spiel eine Chance denn es gibt ein Leben nach Call of Duty und Konsorten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: klasse Inszenierung, gute Licht und Sandeffekte
  • Sound: Gute Deutsche Sprecher, sehr gute Musik
  • Balance: auf Schwer fordende und spannende Kämpfe
  • Atmosphäre: Klasse Story und Charaktere, starke Inszenierung
  • Bedienung: Shooterstandart
  • Umfang: Relativ guter Umfang 7-8 Stunden
  • Leveldesign: Gutes Design und sehr abwechlungsreich
  • KI: sucht Deckung, kreist den Spieler ein...
  • Waffen & Extras: viel Auswahl
  • Handlung: Charaktere, Story fesselt, das Ende überrascht
  • Grafik: matschige Texturen, kein AA, Clippingfehler
  • Sound: einige Waffensounds zu soft
  • Balance: auf niedrig/nomal zu leicht, einige Frustmomente
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Deckungssystem ein wenig hakelig
  • Umfang: durchschnittlicher Mehrspielerpart
  • Leveldesign: sehr Geradlinig
  • KI: reagiert hin und wieder nicht auf Beschuss
  • Waffen & Extras: spielen sich alle ziemlich gleich
  • Handlung: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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