Ich habe Stellaris nun 5x bis zur 1.4 Version durchgespielt. Insgesamt machte mir das wiederholte Spielen aufgrund der äußerst vielfältigen Variationen immer wieder Spass. Das Grundprinzip der vielen Einflussfaktoren wie zb Ethik, Regierungsform und Bündnisse machen das Spiel spannend. Die daneben entstehenden Sondergeschichten sehen im Titel recht interessant aus, aber sie enttäuschen mich, da es praktisch immer nur um den Gewinn von Bonuspunkten geht. Das finde ich einfallslos. zB erwartete ich von der geheimnisvoll klingenden Unendlichkeitsmaschine alles mögliche an Wendungen, aber nicht den banalen Gewinn von zwar starken, aber schnöden Boni, und das nach dem viele viele Jahre dauernden Erkunden mit einem vorher über nochmal viele Jahre aufgebauten 5 Sterne Wissenschaftler.
Die Fortführung dieser einseitigen Boniorientierung ohne anderweitige Auswirkungs- oder Zielkonfliktentstehung hatte ich durch die Erweiterung Utopia schon garnicht erwartet, ist aber neben einigen neuen, das Spiel breiter und verzweigter machenden Features so gekommen: man kann zwar zusätzlich schöne Gebilde entstehen lassen (bau dir mal was Schönes), unerwünschte Spezies vielfältig vernichten oder ausgrenzen etc...., letztendlich sehe ich darin aber vor allem die lineare Fortführung des mathematischen Bonussystems und nicht ein tiefergehendes, packendes SF-Spiel. Deshalb bin ich von Utopia ziemlich enttäuscht.
Die durch den Patch 1.5 ergänzte Funktion "Einigkeit" steht für mich ratlos ohne sichtlichen Grund, wofür "Einigkeit" denn repräsentativ sein soll, als weiteres Vehikel für einen erweiterten neuen Bonuskorb da--- auch das bestärkt mich in meinem Gefühl von Einseitigkeit/mathematischem Modell ohne Story.
Alles in allem halte ich Stellaris für ein gutes Spiel unter den Weltraumstrategiespielen, das vorallem durch seine Vielfalt einen ganz besonderen Charakter gewinnt. Das Spiel hat dadurch aus meiner Sicht ein sehr gutes Potential, welches aber durch die schlichte mathematische Boniorientierung kaum genutzt wird. Lässt man die Boniaktionen aussen vor entwickelt sich das Spiel ab der Mitte des Midgame zu einem reinen Kampf- und Eroberungsspiel so wie auch Soase es ist. Da hilft mE auch nicht die multiple Erweiterung von Einflussfaktoren, denn ohne diese zu beachten geht es genauso weiter. Schade !
Hätte das Spiel doch soviel Potential für ein rundum gelungenes SF-Spiel mit Storyverzweigungen und mehrdimensionalen Konfliktentwicklungen etc. ! Utopia weist aber leider in die bisherige Richtung "weiter so" in der gleichen Ackerfurche.
Ich würde das GrundSpiel wieder kaufen, weil es für viele Stunden eine Bereicherung des Genre ist, vor allem durch die Faktoren Ethik, Regierungsform und Bündnisse (>dass aber Bündnisse aus reiner Vorteilssicht mit einem sehr gegensätzlich ethischen Imperium nicht eingegangen werden können leuchtet mir nicht ein). Die Backgroundmusik finde ich sehr gut!
Von der Utopiaerweiterung für 20 Euro würde ich selbst die Finger lassen.
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