Zu wenig, zu schnell, zu viel gewollt?

Allgemeine InformaionenSyndicate ist ein Remake des Original 'Syndicate' von 1993. Das Original 'Syndicate' war ein 'Echtzeit - Strategiespiel', während die...

von DerKranz am: 18.08.2012

Allgemeine Informaionen

Syndicate ist ein Remake des Original 'Syndicate' von 1993. Das Original 'Syndicate' war ein 'Echtzeit - Strategiespiel', während die Neuauflage ein 'Egoshooter' ist. Das Spiel wurde von den Starbreeze Studios entwickelt und wurde 2012 von Electronic Arts verlegt. In Deutschland wird Syndicate, aufgrund des fehlenden USK Ratings nicht öffentlich verkauft. Eine geschnittene Fassung gibt es dementsprechend nicht.
Das Spiel beinhaltet einen Singleplayer sowie einen Koopmodus.


Singleplayer

Die Geschichte von Syndicate ist folgende: In einer modernen Welt (im Jahre 2069) reagieren große Konzerne (Syndikate) die Welt und bekriegen sich untereinander. Sei es einfache Spionageangriffe, Schießereien oder die Zerstörung eines gesamten Viertels. Hier wird ohne Nachzufragen jeder erschossen, der zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist. Diese ganzen Konzerne haben aber neben einer kompletten Privatarmee auch Supersoldaten, welche 'Agenten' genannt werden. Und so einen spielen wir. Unser Name lautet 'Kilo' und wir sollen für 'Eurocorp' ein wenig 'aufräumen'. Die Geschichte von 'Syndicate' ist so dünne, dass man sie hätte getrost weglassen können, denn hauptsächlich geht es einfach nur um das Ausschalten bestimmter Firmen bzw. Personen.

Was Starbreeze eindeutig besser gelingt als die Story, ist die Athmosphäre: Der Cyberpunk Stil kommt richtig gut rüber und wird durch die ganzen Lichteffekte sehr gut betont. Zwar gibt es an der ein oder anderen Stelle eine komplette Lichtübertreibung, sodass man kaum was erkennt, was aber sehr selten ist. Auch Soundmäßig und Musikalisch gibt sich 'Syndicate' keine Blöße: Die Waffensounds und die deutsche Sychronisation sind gut gelungen. Noch etwas besser als die Sounds ist die Musikuntermalung: Hier hat der Komponist 'Gustaf Grefberg' sehr gute Arbeit geleistet. Die Musiktitel passen sehr gut zu den Missionen bzw. dem Cyperpunk Szenario und sind abwechslungsreich gestaltet. Da geht es von langsamen Ambient, über Techno bishin zu Dubstep, wovon sogar ein Titel von Skrillex ist, welcher das 'Syndicate Theme' geremixed hat.

Gameplaymäßig spielt sich 'Syndicate' wie jeder andere Shooter. Zwar wird das Gameplay mit etwas Taktik gemischt, denn die KI von Syndicate ist klüger als in den anderen Shootervertretern und man muss somit sein Vorgehen schon etwas planen. Zwar kann man Gegner nicht umlaufen, da das Leveldesign sehr linear ist, aber man muss schon wissen wie man seine 'Spezialfähigkeiten' (dazu später mehr) richtig einsetzt. Zwar gibt es den ein oder anderen KI Aussetzer, aber im großen und ganzen agiert die KI schlau. Ein kleines bisschen unterscheidet sich dann 'Syndicate' vom Gameplay her dann doch vom Shootereinheitsbrei. So bekommen wir jedesmal, wenn wir einen 'Agenten' töten, seinen Chip und können unser Können somit upgraden. Von Upgrades über besseres Waffenhandling, über höhere Kampfeffektivität bishin zu mehr Gesundheit ist in dem simplen Upgradesystem viel enthalten.
Ein weiteres Merkmal, welches 'Syndicate' von dem Rest unterscheidet ist seine Gewaltdarstellung. Zwar fliegen hier nicht soviele Körperteile ab wie z.B in 'Bulletstorm' oder 'Painkiller', aber es kann für den ein oder Anderen trotzdem widerlich werden. So ist es z.B. möglich jederzeit irgendeinen wehrlosen Passanten zu erschießen oder im Nahkampf auszuschalten. Oder aber auch, wenn die Einheiten der anderen Konzerne vorgehen, werden auch schonmal die eigenen Mitarbeiter erschossen, wenn sie gerade ins Schussfeld rennen. Neben diesen Szenen gibt es auch noch etwas fragwürdigere: Während wir mit unserem 'Freund' Merit in einen Zug gehen, erschießt er jeden, welcher sich im Abteil des Zugs befindet. Genauso gibt es auch eine Szene, wo vor einem Baby (näheres dazu möchte ich nicht spoilern) seine Eltern erschossen werden. Viele sehen diese Szenen als sinnlos. In der Tat hätte 'Starbreeze' die Gewalt besser in das Spiel implentieren. Man hätte besser erklären müssen, warum ein Menschenleben in 'Syndicate' so wenig wert hat, warum fast alle wehrlose Zivilisten erschossen werden und wieso die ganzen Soldaten so eiskalt reagieren.
Aber neben diesem Kritikpunkt der fehlenden Erklärung der Gewalt gibt es noch andere: So ist die Kampagne mit 2 Stunden (!!) sehr kurz, keinerlei Charaktertiefgang, Grafisch altbacken und ein ziemlich unspektukuläres Finale.


Koop (Multiplayer)

Neben dem obligatorischem Singleplayer enthält 'Syndicate' auch einen Mehrspielerpart bzw. einen Koopmodus. In diesem können bis zu 4 Spieler in einer genauso schlichten Handlung Missionen abschließen. Bevor man eine Runde startet wählt man einen Charakter aus und seine Klasse. Es gibt insgesamt 3 Klassen (Verteidiger, Angreifer und Unterstützung). Hat man sich für eine Klasse entschieden kann man sich noch eine von den zahlreichen Maps aussuchen.
Im Spiel ist dann einiges an Teamwork gefragt, denn auch hier schießen die Burschen ganz schön treffsicher und gehen auch in Gruppen vor. Auch gibt es unterschiedliche Ziele: So soll man ein bestimmtes Gebäude infiltrieren, einen Roboter (ich nenne ihn liebevoll Wall-E) beschützen oder einfach jemanden eliminieren. Der Koopmodus macht sehr viel Spaß und bereitet mehr Freude als der Singleplayer. Hier hat 'Starbreeze' wirklich gute Arbeit geleistet, auch wenn im Multiplayer ein paar kleine unbedeutende Bugs sind (z.B das man durch sein Transport-ufo durchgehen kann, als wäre es nicht vorhanden, oder das die Waffe mal kurz verschwindet!).

Fazit

'Starbreeze' hat versucht einen Echtzeitstrategie Titel als einen Egoshooter wiederzubeleben. Mit ganz mäßigem Erfolg. Der Singleplayer von 'Syndicate' ist nichts weiter als eine gute Dreingabe für den guten Koopmodus. Auch die Faszination des damaligen 'Syndicate' kann das neue nicht erreichen. Den vollen Kaufpreis von 50€ ist es also nicht wert gewesen. Wer aber gerne mit Freunden spielt, kann ruhig mit einem Zwanziger zugreifen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(5)
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