Kein Tomb Raider - aber ein großartiges Spiel

Ein Glück habe ich die Tests erst gelesen, nachdem ich das Spiel gespielt hatte. Wenn mir jemand erzählt hätte, dass es sich um einen...

von Th1rd3y3 am: 23.03.2013

Ein Glück habe ich die Tests erst gelesen, nachdem ich das Spiel gespielt hatte. Wenn mir jemand erzählt hätte, dass es sich um einen Third-Person Shooter, ohne freies Speichern dafür mit Quicktime Events und pseudo Rollenspielanhleihen handelt, hätte ich das Spiel links liegen lassen.

Eigentlich hätte ich es nach einigen Ankündigungen der Entwickler (Camps, Multiplayer Modus etc.) wirklich beinahe nicht gekauft, wenn mir da nicht ein Bekannter vorgeschwärmt hätte, wie gut das Spiel ist.

Aber woran liegt das eigentlich? Ich würde sagen zu 30% am Gameplay und zu 70% an der Storry. Dies ist das erste Spiel der Tomb Raider Serie, dem ich soetwas wie eine Handlung attestiere. Das unbeschriebene Blatt Lara Croft wird endlich gefüllt mit einer unglaublich hübschen, realistisch aussehenden jungen Frau - oder sollte man eher sagen Mädchen - mit Tiefgang. Es versteht sich von selbst, dass ein Third Person Shooter nicht der Literarischen Gattung Bildungsroman zuzuordnen ist und dass man für die Story, die in den Zwischensequenzen erzählt wird oftmals die Tatsache ausblenden muss, dass dieses "unschuldige Mädchen" gerade an die 100 Gangster um die Ecke gebracht hat. Trotzdem haben die Entwickler/Schreiber hier einen guten Job gemacht: Am Anfang wirkt Lara so kindlich, dass man sich als männlicher Spieler unwohl dabei fühlt, ihren perfekten Körper zu lange zu betrachten, am Ende des Spiels steht da eine durch Erfahrungen gezeichnete Frau, die so viel Sicherheit, Entscheidungsfreude und Reife ausstrahlt, dass man sich - wäre sie denn real - glatt in sie verlieben möchte.

Natürlich lasse ich an dieser Stelle die Kirche im Dorf. Bei diesem interaktiven Film - verzeihung - Computerspiel ;-) gibt es natürlich auch noch ein Gameplay über das man berichten sollte:

Ja, es handelt sich um einen Shooter. Klettereinlagen sind zwar auch vorhanden, anders als in früheren Tomb Raider Spielen oder gar bei The Prince of Persia sind diese allerdings nicht wirklich fordernd. Lara hat nahezu alle Special Moves verlernt, es gibt weder Saltos noch einen Handstand. Kein Rollen auf dem Boden und kein schwingen an Seilen. Spielerisch eher ein Max Payne als ein Tomb Raider.

Nervig:

Lara geht automatisch in Deckung und das nicht immer so wie man sich es vorstellt. Ducken funktioniert nur noch kurzeitig auf knopfdruck, bücken und kriechen erfolgt ansonsten automatisch - wenn es denn von Seiten der Entwickler so gedacht ist - viel zu oft gibt es "Hindernisse", unter denen man eigentlich hindurch kriechen könnte - Lara es aber einfach nicht tut. - Schlecht für die Spieltiefe.

 

Weniger nervig als Gedacht, trotzdem nicht toll.

- Quicktime Events.  Diese sind zum Glück so fair, dass man sie eignetlich alle auf anhieb schafft. Trotzdem. Ein Freund von ihnen werde ich nicht mehr. Nur ca. 1/3 davon währe Spielerisch notwendig gewesen. Wenn ich bei jedem zweiten Schallter einfach nur wild auf der "E" Taste herumhacken muss, dann fühle ich mich irgendwie verarscht.

-Rollen spiel anleihen. Trotz der theoretischen Möglichkit zurückkehren zu können, handelt es sich um einen Shooter mit Schlauchlevel. Man hätte sich die Camps sparen können - genauso wie die FErtigkeitsbäume und die Upgrades der Waffen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass soetwas nicht in einen Shooter gehört - gottseidank nimmt es in Tomb Raider kaum Zeit in Anspruch.

- Kein freies Speichern. Natürlich ärgert das - allerdings ist es bei Tomb Raider nicht weiter schlimm. Das SPiel speichert öfter als man das selbst von Hand je tun würde. Wenn man stirbt (was sowieso nicht oft passiert) geht es genau da weiter wo man war.

 

Positiv:

KI: Hier läuft kein - sich völlig unlogisch verhaltendes Kanonenfutter herum, sondern Männer, die Sinnvoll Deckung suchen und vorsichtiger agieren, je mehr sie von LAras Eigenschaft als Killermaschine wissen.

 

Reaktion der Welt auf Ereignisse:


Hier könnten sich tausende andere Spiele eine Scheibe abschneiden. Je mehr man zur Ein-Mädchen Armee mutiert, deto mehr Anerkennung bekommt man von Freunden und Feinden - aber auch darüber hinaus. Nichts von dem was man tut bleibt unbemerkt. Das erhöht die Spieltiefe gewaltig.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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