Ein Erfahrungsbericht...

Vor mehr als einem Jahr hat mich ein Freund und Arbeitskollege dazu überredet auch mal WoW zu spielen. Nach anfänglichen Bedenken, vor allem ggü....

von - Gast - am: 17.10.2008

Vor mehr als einem Jahr hat mich ein Freund und Arbeitskollege dazu überredet auch mal WoW zu spielen. Nach anfänglichen Bedenken, vor allem ggü. Internetspielen mit anderen Usern, habe ich mir das Spiel endlich zugelegt. Nach einem ca. 4stündigen Installations- und Update-Marathon, bin ich auch das erste mal in die Startmaske gelangt und habe mit einem Krieger als Mainchar meine Karriere in der WoWschen Fantasiewelt begonnen. Denn, so war damals der Tenor meines lieben Kollegen: Krieger brauchen wir unbedingt!!! Ohne einen Tank geht nix!!!

Da mir die Spielfigur des Krieger auch persönlich sehr entgegen kam, erschuf ich halt einen Tank und begann so gleich mit dem spielen...

Anfänglich war ich durchaus entzückt von der Grafik, auch wenn sie inzwischen schon ein wenig altmodisch daher kommt. Aber sie soll ja auch auf möglichst vielen PCs laufen. Ebenso war ich erfreut über das leicht-verständliche Gameplay. Ratz-fatz waren die ersten Quests erledigt und man erreichte schnell schon zweistellige Levelbereiche (Anmerkung: Durch das Töten von Gegnern gibt es Erfahrungpunkte, ebenso für das bewältigen von Quests - diese Erfahrungspunkte sorgen ab einer gewissen Menge dafür, dass man eine Stufe an Stärke dazugewinnt. So sind es anfänglich noch 1000 Erfahrungspunte, so werden es im Laufe des Spiel 100.000 oder noch mehr).
So ab Lvl 15 wurde es dann schon ernster. Nur mit dem Töten von Mobs kam man sichtlich weiter - Quests ohne manchmal stundenlanges 'killen' kann man bei dem Spiel an einer Hand abzählen. Man kämpfte sich von einer Region zur nächsten durch und alsbald stand die erste Instanz auf den Plan: Die Todesminen - eine sehr beliebte Instanz unter den Usern ;o) Es hat damals unzählige Anläufe gedauert bis endlich im hintersten Winkel des Höhlensystems der Endboss zu Fall gebracht worden war. Diese Instanzen bestritt man nur in Gruppen von 5 Spielern (andere fassen bis zu 40ig Spieler), die via Headset und Chat ihr Spiel versuchen zu koordinieren. So besucht man, wenn man Pech hatte eine Instanz mit einer Gruppe von Leuten die kurz angebunden sind, Egomanen oder einfach Leute, die vom Spielen im Team keine Ahnung haben. Dabei trifft man die gesamte Gesellschaftliche Breite, Schüler, Lehrer, Anwälte, Arbeitslose, einfache Angestellte. Aber natürlich auch Leute die wirklich gut spielen können. Auch ich war damals noch eher ein Anfänger und habe diesen ärgerlichen Erlebnissen in manchen Instanzgängen nichts beigewohnt. Es ist ja nur ein Spiel. Wie wenig dieses Spiel ein Spiel ist sollte sich schon bald zeigen...

Die nächste Instanz in der Nähe der Eisenschmiede, sorgte einmal dafür das ich fast 7 Stunden am Stück unterwegs war, nur weil das sog. 'Team' nicht wirklich Zustande kam. Danach habe ich eine lange Zeit damit verbracht lieber alleine zu questen. Den mein Kumpel, war schon auf lvl 60 und dementsprechend eher zu 'Höherem' berufen und sich von ihm durch die Quests 'ziehen' zu lassen, widerspricht ja dem Spieler-Kodex ;o).

Mit lvl 20 bin ich dann der Gilde meines Kumpels beigetreten. Die damals nur aus einer Handvoll Spieler bestand, da sie gerade frisch gegründet worden war. Anfänglich oder eher die ersten 3-4 Monate habe ich in Ruhe, meistens Abends weitergequestet. Stark beseelt von dem Verlangen endlich die Stufe 60ig zu erreichen oder zumindestens in ihre Nähe zu kommen. Unzählige Stunden wurden vorm PC verbracht, sei es nach der Arbeit oder am Wochenende. Den so hörte ich es bald täglich: 'Ein Krieger wird gebraucht!' Dabei gab es Tage wo man schneller voran kam und Tage wo ich es auch ein wenig 'schleifen' ließ mit dem Aufstieg - es ist ja nur ein Spiel.
Auf der Arbeit hatte ich mit Arbeitskollegen, die auch WoW spielten, meistens nur ein Thema: WoW. Man ertappte sich sogar dabei, dass man seinen Kollegen mit dessen Spielernamen ansprach. Gewonne Items wurden verglichen und lustige (aber auch schlechte) Erlebnisse bei Instanzgängen berichtet. Vollkommen eingetaucht in der Welt von Azeroth.

Aber so langsam setzte bei mir auch eine Bewusstseinänderung ein. Irgendwann ist man es auch Leid stundenlang A zu töten und B zu C zu bringen. Oder töte 10 von A und 5 B und sammel dann C. Auch das Farmen von Erzen & Co. dauerte eine lange Zeit. Denn wer erlebte es nicht bei dem Spiel mal einen, wenn auch nur einen klitzekleinen, Wutanfall zu haben, wenn ein anderer Spieler schneller war und ich deswegen noch einmal eine Runde um den Felsvorsprung drehen musste. Damit Erz XY wieder da ist oder das Vieh X wieder auftaucht. So vergingen Tage an denen man nur 1-2 Quests machen konnte.
Die meiste Zeit beim Questen verbringt man mit Suchen und Warten - nix anderem, oder mit langen Reisen quer über die Insel. Anfänglich zu Fuss, später ab lvl 40. mit einem Pferd.
Natürlich bekommt man ab und zu Unterstützung aus der eigenen Gilde - sofern jemand vor 20 Uhr online kam. Oder Fremde Mitspieler halfen einem.

Tja, so näherte ich mich langsam aber stetig der magischen sechzigsten Stufe im Levelbereich. Leider machte das AddOn 'Burning Crusades' den Plan zu Nichte. Und verlängerte den Aufstieg um weitere 10 Stufen bis zum Lvl 70. (der Aufstieg von 60 bis 70 soll angeblich so lange dauern, wie von lvl 1 - 60). Die Mitglieder in meiner Gilde - allesamt eher Nachtaktive Spieler, verbrachten fortan unzählige Stunden auf den Weg zu diesem Level. Sie nahmen sich dafür sogar Urlaub. Nur mir ging dabei der Spielspaß mehr und mehr verloren. Irgendetwas weigerte sich in mir diesem Spiel noch weiter zu verfallen. Dabei war es nur noch ein kleiner Schritt zur Spielsucht. Dem inneren 'Zwang' sei Dank. Ich brach ICQ-Chats ab oder war für meine Freundin nur kurz angebunden. Abende verbachte man lieber vorm PC, als mit Freunden, Bekannten etc. 7 Monate nachdem ich das Spiel begonnen habe war der Punkt erreicht ihm gänzlich zu verfallen. Nicht nur mein Umfeld, besonders meine Familie erzeugte einen gewissen Druck gegen das Spiel. Auch meine Gilde erwartete mehr von ihrem Mitglied. Damit ich endlich die magischen 70. erreichen konnte, um mit ihnen durch die High-Lvl-Instanzen zu ziehen. Am besten war man von 20 - 3 Uhr Nachts online. Und wehe man war nicht sofort im Teamspeak (was ich mir hierfür extra zulegen musste), wenn man online kam. Regelmäßiges Erscheinen auf Gildentreffen war natürlich Pflicht und wehe man hat sich vorher nicht abgemeldet, usw. So wurde förmlich ein Druck aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen konnte. Ist man als Spieler ab lvl 50 doch quasi nur noch auf eine Gilde angewiesen, um weiter/höherzukommen. Vor allem wegen den vielen tollen Items und Rüstungen. Und die bekam man nicht durch einfaches questen. Selbst eine Art 'Flucht' in andere Chars half nicht viel, weil man ja auch wieder bei Null anfangen musste und dadurch natürlich seinen Mainchar vernachlässigte.

Somit kam der Tag wo ich für Azeroth einen folgenschweren Entschluss gefasst habe. Ich beende das Spiel. Bei Lvl 61,5 war Schluss mit eintöniger Dauerquesterei, stundenlangen Töten von Dämonen und Untoten, eintönigen Hin-und-Her-Reisen, stundenlange Instanzgänge mit guten, wie auch mit schlechten Teams. Damit war nun Schluss. Über ein halbes Jahr an Freizeit ist für dieses Spiel drauf gegangen. Das Verständnis meiner mitspielenden Kollegen hielt sich sichtlich in Grenzen, ganz im Gegenteil, man wurde Wochen später noch bequatscht und gefragt, wann es den ein Comeback gibt. Anfänglich habe ich die Leute noch vertröstet, später nur noch ignoriert und inzwischen habe ich das Spiel keine Sekunde lang mehr vermisst. Es war förmlich wie eine Art Befreiung.

Manche werden vielleicht diesen Bericht nicht verstehen, weil sie selbst dem Spiel verfallen sind und genauso (wenig) Verständnis zeigten, wie die Leute mit denen ich gespielt habe oder weil sie zu der Gattung gehören, denen so ein Spiel nicht schnell was anhaben kann - aber von denen gibt es gewiss nicht viele. So ein Online-Spiel wie WoW macht Spaß, im Team, wie auch alleine - man muss aber aufpassen, dass man dem nicht zu sehr verfällt. Und dies ist durch den Zwang der aufgebaut wird, schnell höhrere Level-Regionen zu erreichen, verdammt schwierig. Leider wird dies immer noch unterschätzt - mal sehen wie lange noch...

Vom Lvl-Design her hat sich das Spiel 3 Sterne verdient. Grafisch nichts Besonderes, aber dafür für die Breite User-Masse konzipiert. Der Spielspass bleibt leider irgendwann bei den eintönigen Quests hängen und wird nur durch eine Art inneren 'Zwang' aufrecht erhalten. Außerdem ist das Spiel sehr FreiZEIT-raubend. Und wer den Faktor 'Spielsucht' im Hinterkopf hat und WoW auch mit nem kritischen Auge sieht, der sollte sich doch lieber anderen schönen Dingen widmen. Als seine FreiZEIT so zu vergeuden.

Anfangs gut, später tritt allerdings Er

ch habe World of Warcraft ein Jahr lang gespielt und für mich war die Euphorie anfänglich sehr groß.
Nach den ersten zwei Monaten trat schon teilweise Ernüchterung ein: Im Prinzip wiederholen sich die Queste ständig. Es gibt im Grunde vier Gruppen:

1. Töte bestimmten Mob (oder mehrere)
2. Sammle ein von Mobs stammendes Item (oder mehrere) und/oder von der Umgebung
3. Eskortiere Person zu bestimmten Punkt
4. Erforsche Gebiet (selten, aber vorhanden)

Das langweilt nach und nach wirklich sehr. Die Instanzen sind zwar recht nett, doch leider nehmen sie viel Zeit in Anspruch und bei mehrmaligem Wiederholen gleichen diese mehr Arbeit als Spaß, was auch daran liegt, dass die Mitspieler nur schwer zu ertragen sind (zum Großteil).
Nach Erreichen der Stufe 60 geht für manche der Spaß erst los. Berufe sind meistens bereits auf Stufe 300 und die sog. 'Raidinstanzen' wollen besucht und erforscht werden (ganz klar: wegen Items. WoW besteht im Grunde nur aus dem Sammeln von Gegenständen).
Da tritt bereits wieder ein Problem auf: Die Gilden haben teilweise sehr hohe Ansprüche und geben vor, wie man seinen Charakter zu spielen hat. Individuelle Spielweisen sind meistens nicht erwünscht und werden demnach nicht toleriert.
Wer damit leben kann, verbringt täglich Stunden mit dem 'Farmen' dieser Instanzen; vorausgesetzt, die Taktik zur Bekämpfung der Bosse ist bekannt. Wenn nicht, werden etliche Stunden dazu verwendet, eine Taktik herauszufinden; Frustmomente garantiert.
Ach ja: Um wirklich ganz groß rauskommen zu wollen in WoW, sollte derjenige (oder diejenige) nur noch für dieses Spiel leben. Die Top-Gilden verlangen dies auch und nehmen die ganze Freizeit dafür in Anspruch. Wer seine sozialen Kontakte nicht nur in WoW pflegen will, hat hier nichts zu suchen.

Das PvP (Player vs. Player, also Spieler gegen Spieler) ist in WoW nicht bedeutend und sollte bei einem Kauf nicht Hauptspielgrund angesehen werden, da einfach zu wenig Abwechslung geboten wird (ja, sogar noch weniger als beim eigentlichen PvE -> Player vs. Environment -> Spieler gegen Umwelt, also gegen feindlich gesonnene Nichtspielercharaktere (NSC oder auch NPC)).

Der meiner Meinung jedoch größte die Kritikpunkt ist die Spielergemeinschaft an sich. Es wird geschimpft, geflucht, gemobbt - und das in einem unzumutbaren Gebrauch der deutschen Sprache. Spielertalent haben an sich nicht viele, dennoch lästern Neulinge (ich benutze das Wort 'N00b' nicht, weil das Wort meiner Meinung nach im Laufe der Zeit eine asoziale Bedeutungen angenommen hat) gerne über Tipps von Fortgeschrittenen und auch Profis.
Dazu gehört auch meine Erfahrungen mit den Gilden. Ich war in drei größeren Gilden (100+ Mitglieder) und diese haben sich aufgrund von Streitigkeiten im Laufe der Zeit aufgelöst. Ich habe oft erlebt, dass auch in den Raidinstanzen (die hauptsächlich gildenintern besucht werden) gerne geschrien wird, wenn jemand einen Fehler gemacht hat...

Und zu dem Argument 'die monatlichen 10,99€ (Mindestpreis) sind das Spiel wert': WoW hat nun mindestens 8 Millionen Spieler und diese zahlen monatlich ihr Geld. Die darausentstehende Geldsumme kann doch wirklich in den Support und in Serverstabilität gesteckt werden (oder in neue Spielprojekte) und nicht nur in Personalkosten. Kein Mensch kann mir weis machen, dass Blizzard mit WoW zu wenig Geld verdient für diese Zwecke; es ist schlichtweg unlogisch.

Fazit:
Probespielen ist sicher nicht verkehrt, aber man sollte nicht allzu viel erwarten. Der erste Monat ist für diesen Zweck kostenfrei.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: viele texturen
  • Sound: Gute Deutsche Sprecher
  • Balance: Viele gegner
  • Atmosphäre: Atom
  • Bedienung: sehr umfangreich
  • Umfang: Viele levles
  • Quests: vile häuser
  • Teamwork: viele gegner
  • Kampfsystem: Viele Waffe
  • Items: Sehr spannend
  • Grafik: Teils kage Landschafften
  • Sound: -
  • Balance: teils selbe angriffe
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: -
  • Umfang: ähnelt sich leicht
  • Quests: landschaften wirken kaka
  • Teamwork: Wegfindung
  • Kampfsystem: -
  • Items: Auf dauer langweilich

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(14)
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