20 Jahre GameStar: Sandro Odak - Wie mich ein Artikel vor der Kündigung bewahrte

Nach sieben Jahren im Games-Journalismus war Sandro in der Sinnkrise: Warum macht er das eigentlich jeden Tag. Dann erschien ein Artikel, der in ihm neues Feuer entfachte.

20 Jahre GameStar - und fast hätte Sandro sie nur noch als Leser miterlebt. Wäre da nicht ein Artikel gewesen, der ihm Hoffnung für den deutschen Games-Journalismus machte. 20 Jahre GameStar - und fast hätte Sandro sie nur noch als Leser miterlebt. Wäre da nicht ein Artikel gewesen, der ihm Hoffnung für den deutschen Games-Journalismus machte.

Nur damit Sie sich vorstellen können wie das hier in der Redaktion läuft: Michael Graf und Heiko Klinge stellen uns in einem Meeting den Plan für die 20-Jahres-Feierlichkeiten vor und wollen von jedem Redakteur eine persönliche Kolumne über die prägendste Erinnerung an unser Magazin.

Was sich die zwei dabei bestimmt erhofft haben: Unterhaltsame Geschichten von vorm Krieg (also von der altgedienten Mannschaft) und rührselige Erinnerungen daran, wie die GameStar aus kleinen Jungs richtige Männer gemacht hat, die den Unterscheid zwischen Gameplay und Gunplay kennen (also von uns jungen Hüpfern). Und ja, natürlich könnte ich jetzt davon erzählen, wie ich vor Glück strahlte, als meine Mama mir erst die 16er-Ausgabe, später die 18er-Ausgabe im Abo besorgte, an die ich qua Alter noch nicht ran kam.

Über den Autor: Sandro Odak
@riperl
Sandro Odak ist Head of GameStar.de. Meistens muss er Leuten erklären was das bedeutet. Falls Sie's auch wissen wollen: Er leitet und organisiert die Online-Redaktion der GameStar und ist verantwortlich dafür, dass die Webseite jeden Tag mit tollen Inhalten gefüllt wird. Bevor er zur GameStar wechselte, war er bei IGN Deutschland und Gamezone tätig.

Aber der Moment der GameStar-Geschichte, der für mich am prägendsten war, kam erst viel später. Da war ich schon in der Games-Branche, eine ganze Weile sogar. Mein Job war 2014 bereits seit sieben Jahren: Neue Spiele spielen und darüber für ein Online-Magazin schreiben. Das enthielt: Rumreisen. Mit Spielern und Entwicklern sprechen. Spaß haben! Aber nach so langer Zeit stellt man sich schon mal Sinnfragen - warum mach ich das überhaupt? Die interessanten Dinge finden ja eh die Kotakus und Game Informers dieser Welt in den USA heraus. Ich habe lange überlegt: Muss vielleicht ein Jobwechsel her?

Und dann kam die Crytek-Pleite: GameStar titelte damals mit »Die Geier kreisen über Crytek« und der Rest der Welt schrieb von ihr ab. Für mich war das ein Augenöffner! Aufwändige Recherche, eben richtig guten Games-Journalismus, gab's auch noch in Deutschland. Die Auswirkungen sorgten obendrein für eine gehörige Portion Demut bei mir: Crytek dementierte, versuchte zurückzurudern. Aber am Ende war die Recherche korrekt und die Geschichte wahr. Da wurde mir (wieder) bewusst, welche Macht im geschriebenen Worten lag und welche Verantwortung wir (Spiele-)Redakteure haben.

Wenn man so will, gab mir diese Geschichte den Glauben an den hiesigen Games-Journalismus zurück. Nicht, weil er davor schlecht war. Aber weil man als Journalist - auch wenn man ganz wo anders arbeitet - manchmal die Bestätigung braucht, dass man noch jemanden erreicht. Damals wusste ich: Das ist, was ich machen will. Nicht in die PR wechseln. Nicht »raus aus den Medien«. Mein journalistisches Feuer war neu entflammt!

Wissen Sie wem ich das zu verdanken habe? Ihnen! Denn der Artikel war damals einer der ersten im Angebot von GameStar Plus, also unserem Leser-finanzierten Premium-Dienst. Und jetzt verzeihen Sie mir die vielleicht etwas arg aufgetragene, aber von Herzen kommende Werbung: Falls auch Sie uns unterstützen und aufwändige Recherchen außerhalb des Tagesgeschäfts mitfinanzieren möchten, gucken Sie doch mal im Plus-Bereich vorbei. Und sorgen so für neue Erweckungserlebnisse bei Games-Redakteuren in der Sinnkrise!

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