25 Jahre GameStar: Sir Hurl - Der lange Weg zum Trollschlächter

Forenmoderator Sascha hielt die GameStar für eines der vielen anderen Computerspiele-Heftchen und hätte nicht gedacht, 25 Jahre später für diese Zeitschrift Trolle zu jagen.

Als ich damals die GameStar das erste Mal in einem Regal im Kölner Hauptbahnhof erblickte, war das Heft nur eines von vielen. Zu diesem Zeitpunkt las ich nahezu alle Zeitschriften, die sich irgendwie mit PC-Spielen befassten und da kam mir so ein Neuankömmling gerade recht. Über das eigene Hobby kann man sich gar nicht gut genug informieren. Dass ich irgendwann für die GameStar Trolle jagen würde, hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt nie vorstellen können.

Der Schreibstil gefiel, die Redakteure verstanden ihr Handwerk und ich fühlte mich bei meinem Hobby, das vor 25 Jahren immer noch gerne belächelt wurde, ernst genommen. So verging die Zeit, ich las die Artikel und beneidete die Redakteure, die ja den ganzen Tag nur spielen und ab und zu ein paar Sätze schrieben. Ich lag ganz schön falsch …

Sascha Schulz
Sascha Schulz

Sascha spielt seit Asteroids und Pong Videospiele und ist bis heute leidenschaftlicher Gamer. Mit 49 Jahren kann er sich ein Leben ohne Computerspiele nicht mehr vorstellen und er liebt es Gleichgesinnten die Möglichkeit zu geben, sich über das beste Hobby der Welt ungestört unterhalten zu können. Neben seinem Steckenpferd Star Citizen spielt er alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Je komplexer, desto besser… 

Den ersten richtigen Kontakt mit einem dieser spielenden Schreiberlinge hatte ich mit Fabian Siegismund. Ich spielte Battlefield 2142 und auf einem Titan stand plötzlich ein Typ mit dem Nicknamen »Tor des Monats« neben mir. Über VOIP sprachen wir miteinander und säuberten zusammen den Titan von Feinden.

Es folgten viele weitere Gefechte in mehreren Battlefields. Ich fand Mitspieler, die zu Freunden wurden. Wir gründeten einen GSPB-Clan für Bad Company 2, halfen Fabian bei diversen Ingame-Videoaufnahmen und ich machte bei einer Folge »Mein Lieblingsspiel« mit. Irgendwie wirkten die Mitarbeiter und Leser von GameStar nicht mehr so weit entfernt und fremd.

Dein Lieblingsspiel - Men of War: Assault Squad 2 - Hans ist unser Held! Video starten 11:17 Dein Lieblingsspiel - Men of War: Assault Squad 2 - Hans ist unser Held!

Eines Tages hatte ich plötzlich eine PM in meinem Postfach. Thomas, der damalige Community Manager, fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, Moderator zu werden. Ich sei nie unangenehm aufgefallen, habe mich an die Regeln gehalten und man habe gemerkt, wie engagiert ich über dieses komische Spiel Star Citizen diskutiere. 

Der Kommentarbereich und die Foren waren zugemüllt mit Hass, falschen Informationen, Texten von Trollen und regelmäßig mussten die Moderatoren hart durchgreifen. Da man ein wenig Ahnung von Star Citizen haben musste, um die Trolle zu identifizieren und ihrer gerechten Strafe zuzuführen, dachte man da an einen Fan. Und die Wahl fiel auf mich.

Lust auf mehr? In unserer großen Übersicht zu 25 Jahren GameStar haben wir alle Beiträge zu Thema für euch zusammengefasst:

Die erste Zeit war schwer. Man brauchte ein dickes Fell, um die Beleidigungen, persönlichen Angriffe und den Hass der Trolle zu verkraften. Aber man konnte sich auf die Kollegen der Moderation verlassen. Wenn man über was reden wollte, war immer jemand da. Brauchte man Hilfe bei einer Entscheidung, so bekam man sie. War man zu nett zu einem Troll, nahmen die Kollegen das Schwert in die Hand und köpften den Unhold.

Thomas ging... und Mary kam. Sie wurde sofort herzlich im Kreis der Moderatoren aufgenommen, mit Tipps und Tricks überhäuft und sofort kam es einem so vor, als wäre Mary schon immer ein Teil der GameStar-Familie gewesen.

Darum bauen wir unser Community Management um - Talk mit Mary Video starten PLUS 20:09 Darum bauen wir unser Community Management um - Talk mit Mary

Wir Moderatoren merken bis heute immer wieder, wie die Redaktion unsere Arbeit wertschätzt. Zu unserer kleinen digitalen Weihnachtsfeier schauen Redakteure vorbei und man steht uns bei jedem Problem bei. Man denkt an uns, wenn es Sonderhefte oder eine Kleinigkeit zu verteilen gibt.Geschenke werden zu Geburtstagen organisiert und für mich war das persönliche Highlight eine tolle Genesungskarte mit zahlreichen Unterschriften, als ich 2019 einen Herzinfarkt hatte.

Selbst meine Familie, mein Arbeitgeber oder meine Mutter haben sich nicht mal per Telefon bei mir gemeldet. Es spricht Bände, dass sich Menschen, mit denen ich die Leidenschaft zu Spielen teile und die ich über die Jahre hinweg einfach lieb gewonnen habe, mehr Sorgen und Gedanken um ihre Kollegen machen als die direkte Verwandschaft.

Hier geht Sascha gerade seinem Drittjob nach: Kistenschlepper in Star Citizen. Hier geht Sascha gerade seinem Drittjob nach: Kistenschlepper in Star Citizen.

In den 25 Jahren seit dem Tag im Kölner Hauptbahnhof habe ich gelernt, wie schwer die Arbeit eines Redakteurs ist. Heute sehe ich die ganze Arbeit, die hinter den tollen Artikeln steckt. Gleichzeitig bin ich froh, als Moderator dazu beitragen zu können, dass die Leser von GameStar ungestört und relativ trollfrei ihr Feedback zu den Artikeln geben oder einfach nur über eines der besten Hobbys in diesem Universum plaudern können. Und sehr zum Leidwesen der Trolle mache ich dies auch noch gerne weitere 25 Jahre. ;-)

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