40 Jahre Ethernet-Netzwerk: Eine Ode an die LAN-Party

40 Jahre nach der ersten Ethernet-Karte ist es Zeit für einen Rückblick auf vier Jahrzehnte der lokalen PC-Vernetzung – und für ein Loblied auf den besten Ort und die beste Zeit für Computerspiele: die private LAN-Party.

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Der Ethernet-Standard hat uns schlaflose Nächte beschert - und entnervte Suchen nach Endwiderständen. Jetzt wird er 40 Jahre alt. Der Ethernet-Standard hat uns schlaflose Nächte beschert - und entnervte Suchen nach Endwiderständen. Jetzt wird er 40 Jahre alt.

Ich: Hallo Redaktion, ich würde gerne etwas über den 40. Geburtstag der Ethernet-Karte schreiben.
Ihr: ...
Ich: Hallo?
Ihr: Oh, entschuldige, wir sind spontan eingeschlafen. Sonst noch Themen?
Ich: Ihr wisst schon, dass es ohne Ethernet nie LAN-Partys gegeben hätte?
Ihr: Na klasse, jetzt fühlen wir uns alt. Aber gut, schreibe er!

Der Abend ist noch jung. Zeit für eine Cola, zwei Tüten Chips, ein paar Runden Quake - etwas Erbauung vor der nächsten Endlospartie Team Fortress (Kennt noch jemand die VIP-Maps?). Oder Counter-Strike (noch ohne GO). Oder Alarmstufe Rot 2. Vielleicht auch alle drei, denn er ist ja noch so jung, der Abend.

Oder nicht? Der Blick wagt sich vom Monitorschein kurz in die umgebende Finsternis - oh, es ist drei Uhr morgens. Schulterzucken, Cola schlürfen, Chips knuspern, Quake starten. Heute mal ohne Frag-Limit, denn Zeit ist hier eine irrelevante Größe - auf der LAN-Party.

Der Autor
Henner Thomsen (Abb. ähnlich) spielt seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts an diversen Computern und gehörte in den Neunzigern zu jenen kühnen LAN-Pionieren, die sich nächtelang mit BNC-Verkabelung und defekten T-Stücken plagten - nur für ein paar Mehrspieler-Partien C&C Alarmstufe Rot. Private LAN-Partys für alte (und gelegentlich neue) Spiele veranstaltet er immer noch, wenn dem nicht gerade eine Pandemie im Wege steht.

Aus geheimen Privatarchiven wurde uns diese Aufnahme einer LAN-Party aus dem Jahr 2001 zugespielt. Wer genau hinschaut, erkennt hier vielleicht einen aktuellen GameStar-Mitarbeiter. Der fragt sich gerade, wohin die 20 Jahre verschwunden sind. Gespielt wurde hier Starcraft, C&C: Alarmstufe Rot 2 und - natürlich - Counter-Strike, wahrscheinlich Version 1.1 oder 1.2.

Auf in den Äther: die Erfindung des Ethernet-Standards

Wir wissen nicht genau, wann die erste LAN-Party der Geschichte stattfand, was die Gäste spielten, aßen, tranken (es war sicherlich ungesund). Dafür wissen wir, wann die technische Basis erfunden wurde, das Computernetzwerk nach dem heute allgegenwärtigen Ethernet-Standard. Die Ethernet-Entwicklung beginnt - wie so vieles - im Silicon Valley der Siebzigerjahre, bei Xerox, einer Firma, die wir eher für Kopierer kennen.

Dort wird die Idee 1973 vom Ingenieur Robert Metcalfe skizziert und in den Folgejahren weiterentwickelt; 1979 gründet Metcalfe das Unternehmen 3com und erreicht im Jahr darauf die offizielle Anerkennung des Ethernet-Standards. Erste Netzwerkkarten verkauft 3com dann im März 1981 - vor vierzig Jahren. PC-Nutzer haben indes noch nichts davon.

MazeWar von 1973 ist eines der ersten LAN-Spiele der Geschichte – und das mit First-Person-Ansicht in 3D! (Bild: Bruce Damer, Wikimedia Commons, CC BY 2.5) MazeWar von 1973 ist eines der ersten LAN-Spiele der Geschichte – und das mit First-Person-Ansicht in 3D! (Bild: Bruce Damer, Wikimedia Commons, CC BY 2.5)

Den »IBM-kompatiblen« PC, wie wir ihn heute kennen und (meistens) schätzen, gibt es zu dieser Zeit noch gar nicht, Quake erst recht nicht. Die frühen 3com-Karten stecken in professionellen Maschinen wie der PDP-11, die schrankgroß sind, aber »Minicomputer« genannt werden. Solche Geräte sind gedacht für seriöse Rechenaufgaben, an Partys denkt noch niemand.

Im Oktober 1982 folgt endlich die Ethernet-Karte für den IBM-PC, eine 10 Megabit/s schnelle ISA-Karte namens EtherLink - doch auch sie lädt nicht gerade zur Party ein: Von günstigen, kompakten Komponenten, die sich unkompliziert für ein spontanes Deathmatch zusammenstecken lassen, ist die Technik anfangs noch weit entfernt.

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