Alles scheint ruhig in unserer grünen Basis, zu ruhig. Denn irgendwas stimmt in dieser Partie des Multiplayer-Shooters Ace of Spades nicht. Aus der Deckung unseres selbstgebauten Wachturms können wir im Nebel noch die Umrisse des feindlichen Stützpunkts erkennen. Auf einmal hören wir ein leises Hämmern. Es klingt wie Metall auf Stein.
Dann ein Krachen und plötzlich klafft ein Loch im Boden unserer Festung. Verflixt! Das blaue Team hat einen Tunnel gegraben und macht sich nun mit unserer Flagge aus dem Staub. Tja, so kann es einem ergehen, wenn man die Besonderheiten des Spiels nicht beachtet.
Baustopp wegen Bombenwetter
Erstmal ist Ace of Spades ein Multiplayer-Shooter, in dem wir gegen andere Spieler und Mannschaften antreten, sie einfach umpusten oder ihnen die Flaggen klauen. Wie in Minecraft allerdings setzen sich alle fünfzehn Maps von Ace of Spades aus quadratischen Blöcken zusammen. Diese können durch Waffen oder mit der Schaufel, die jeder Spieler mit sich führt, zerstört beziehungsweise manierlich abgebaut werden.
Haben wir einen Vorrat an Quadern eingesammelt, lassen die sich an anderer Stelle einzeln oder in vordefinierten Formen wieder in die Welt setzen. Leider landen die Blöcke nicht immer auf Anhieb dort, wo wir sie gerne hätten. Trotzdem ist ein einfacher Bunker oder Wachturm schnell gebaut. Arbeiten ein paar Spieler Hand in Hand, wird aus einem kleinen Schutzraum flott eine imposante Festung – die aber blöderweise genauso schnell wieder verschwunden ist. Sobald nur ein paar Raketen in unserem Bauwerk eingeschlagen sind, gewähren große Löcher den Angreifern Einlass.
Natürlich ließe sich einwerfen, dass das Spiel andernfalls zu einer Camper-Orgie verkäme, in der beide Teams bloß hinter unüberwindbaren Mauern hocken würden. In der aktuellen Form wird die Baumechanik jedoch nahezu komplett ad absurdum geführt.
Klassischer Vierkampf
Aber wie steht’s denn mit dem Schießen, funktioniert das denn wenigstens gut? Bevor wir einem Match beitreten, entscheiden wir uns für eine von vier Klassen, deren Eigenheiten uns per Mouse-Over Menü näher gebracht werden. Zusätzlich lässt sich jeder Soldatentyp durch die Wahl der Ausrüstung noch ein bisschen spezialisieren. Die Minigun des Kommandosoldaten etwa richtet bei Gegenspielern großen Schaden an, während sein Raketenwerfer feindliche Bollwerke zerbröselt.
Wozu dann noch einen ausgewiesenen Raketenschützen? Anders als sein deutscher Name suggeriert, schießt dieser nicht mit den explosiven Geschossen um sich, sondern schnallt sie sich auf den Rücken. Dank seines Jetpacks überwindet der Raketenschütze weite Abgründe oder erklimmt Festungsmauern in Windeseile.
Der dritte im Bunde ist der Bergarbeiter. Der pfiffige Kumpel trägt auch über Tage seinen Grubenhelm, der ihn vor Treffern schützen soll, zumindest in der Theorie. Praktisch liegt er genauso schnell am Boden wie seine Kollegen ohne Kopfbedeckung. Zur Selbstverteidigung führt der Bergmann außerdem immer eine Schrotflinte mit sich – vielleicht hätte das mal jemand den Zwergen in den Minen von Moria empfehlen sollen.
Deutlich zu stark ist momentan noch der Scharfschütze. Durch die groben Charaktermodelle ist es ausgesprochen einfach, Kopfschüsse zu erzielen, die ein sofortiges Ableben des Opfers zur Folge haben. Außerdem verwackelt die Optik seines Präzisionsgewehrs nicht im Geringsten, was Treffer auf weite Distanz kinderleicht macht. Die schlechte Balance hat zur Folge, dass im Team-Deathmatch zurzeit kaum eine andere Klasse gespielt wird.
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