- Neue Action-Rollenspiele gab es 2020 einige, aber keines der von Diablo inspirierten Loot-Spiele konnte sich durchsetzen.
- Egal ob Wolcen, Torchlight 3 oder Marvel's Avengers: Jedes Hack & Slay machte zuletzt gravierende Fehler.
- Plus-Redakteur Peter Bathge analysiert die Schwierigkeiten des Genres - und das große Potenzial dahinter, das (hoffentlich) spätestens Diablo 4 ausschöpfen wird.
»Uuuuh, eine neue Waffe! Level-24-Plasmaknarre, Leech-Effekt, verpasst Gegnern einen Debuff und passt auch noch farblich zu meinem Helden. Jetzt geht's den Supermutanten in Fallout 76 an den Kragen, die haben keine Chance mehr!«
Denke ich mir jedenfalls. Aber die Entwickler haben andere Pläne. Wie in so vielen Action-Rollenspielen ist die Jagd nach Loot auch hier längst aus dem Ruder gelaufen. Denn statt dass ich stärker und mächtiger werde, passen Spiele wie Marvel's Avengers oder eben Fallout 76 hinter den Kulissen einfach die Gegnerstärke parallel zu den in die Höhe geschraubten Schadenswerten an meiner Waffe an - und im Endeffekt bin ich mit der Level-24-Plasmaknarre gegen Level-24-Supermutanten immer noch so stark wie vorher.
Aber wehe, meine Items sind zwei Stufen niedriger, weil ich nicht genug Zeit in den Grind gesteckt oder mal eine Woche die Daily Quests ausgelassen habe! Dann ist mein Charakter ratz-fatz weg vom Fenster, wiped, kein Loot, kein Spaß.
Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass es eben doch nicht so einfach ist, in die Fußstapfen von Diablo zu treten. Hack & Slays, Loot-Shooter und artverwandte Action-Rollenspiele scheitern so oft an elementaren Grundpfeilern des Genres, dass ich mich zusammen mit Millionen Fans dieser Spiele unweigerlich frage: Was ist daran so schwer, ein gutes Loot-Spiel zu designen?
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Der Autor
Peter Bathge hat unzählige »Schniepel« in Sacred gemeuchelt und sitzt beim befriedigenden *PLONK*-Geräusch der zu Boden gefallenen Items in Diablo sofort aufrechter. In all seinen Jahren als Redakteur und Spieletester hat er aber nie so ganz die Faszination des Min-Maxens und dem Grind nach dem begehrten Item-Set verstanden. Action-Rollenspiele findet er trotzdem immer wieder erfrischend - nur 2020 kam das Genre aus seiner Sicht nicht so recht aus den Puschen.
Die traurigen Lektionen aus Wolcen und Torchlight 3
Die Mindestanforderung, damit Action-Rollenspiele Spaß machen, ist denkbar simpel: Sie müssen überhaupt erst einmal von einem rein technischen Standpunkt aus funktionieren. Leider hat das Jahr 2020 in dieser Hinsicht einige Enttäuschungen für Hack-&-Slay-Fans mit sich gebracht.
Als im Frühjahr eine Dürreperiode in Sachen spannender PC-Veröffentlichungen herrschte, schickte sich ein Spiel an, zur Oase des Loots zu werden. Der Hype um Wolcen war gigantisch, ausgehungerte Genre-Kenner reagierten auf die GameStar-Berichterstattung wie hungrige Mäuse auf die Präsenz eines fetten Stücks Käse.


Die zwei großen, klassischen Hack & Slays des Jahres 2020 sind hoffnungsvoll gestartet, entpuppten sich am Ende aber als bittere Enttäuschungen.
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