Activision-Vivendi-Deal - Wie wertvoll ist Blizzard?

Der Vorteil von großen Firmen-Übernahmen ist immer die Enthüllung von Informationen, die sonst nur schwer zugänglich sind. So auch beim geplanten Zusammenschluss von Activision und Vivendi Games, die in einem Schreiben an die Aktionäre interessante Kennzahlen über das Entwicklerstudio Blizzard Entertainment (World of Warcraft, Diablo, Starcraft) veröffentlicht haben. Wer sich bisher gefragt hat, warum Blizzard in der Spieleindustrie eine Sonderstellung einnimmt, sollte sich folgende Fakten anschauen:

  • Vier der fünf meistverkauften PC-Spiele aller Zeiten stammen von Blizzard
  • Seit 1995 wurden mehr als 56 Millionen Blizzard-Spiele verkauft
  • Höchste Umsatzrendite in der Spielebranche: mehr als 40 Prozent

Während der letzte Punkt sicherlich für die Aktionäre des neuen Activision-Blizzard-Konzerns eine beruhigende Nachricht ist, dürften Spieler weniger erfreut darüber sein. Schließlich bedeutet dies, dass die Server- und Personalkosten für den Betrieb von World of Warcraft nicht so teuer sind, wie von Blizzard gegenüber der Community gerne betont wird. Schließlich macht das Studio mit dem Spiel mehr Gewinn als jeder andere Spieleentwickler auf dem Globus.

Auch die Preispolitik von Activision erscheint kritikwürdig zu sein. Zusammen mit Electronic Arts waren sie der erste Publisher, die die Preise für Konsolen-Spiele und zuletzt auch PC-Spiele im Schnitt um rund 10 Dollar angehoben hatten. Und dies jeweils mit dem Verweis auf die gestiegenen Entwicklungskosten. In der jüngsten Ankündigung an die Aktionäre rühmt sich Activision und Vivendi aber, dass die neue Firma Activision Blizzard der profitabelste Third-Party-Publisher der Welt sein wird. Dies verwundert aber auch nicht, schließlich hat Acitivsion bereits Guitar Hero IV, Call of Duty 5, ein neues Tony Hawk-Spiel sowie zahlreiche Film-Lizenztitel (James Bond, Marvel) in der Pipeline. Alles bekannte Marken, die etablierte Technik benutzen und somit weniger Risiko bedeuten.

Vivendi und Activision hatten am Wochenende angekündigt, die Spiele-Aktivitäten unter einem neuen Dach, Activision Blizzard, zu verschmelzen. Dadurch würde der weltgrößte Spiele-Publisher mit einem geschätzten Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro entstehen und damit Electronic Arts von Platz 1 verdrängen. Der Gesamtwert der Fusion beläuft sich auf 18,9 Milliarden Dollar.

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