Zwölf Verdächtige, eine Leiche und der beste Detektiv der Welt, wegen einer Lawine eingesperrt in wenigen Waggons des Orient-Express: Mit dieser simplen, aber spannenden Formel landete Agatha Christie zwischen den beiden Weltkriegen einen großen Verkaufserfolg. So groß, dass diese Kriminalgeschichte auch heute noch immer wieder neu aufgelegt wird.
Die große Bekanntheit der Geschichte war für den Entwickler von Agatha Christie: Mord im Orient-Express, das Microids Studio Lyon, aber auch ein echtes Risiko: Schließlich wissen selbst Leute, die keine Krimi-Fans sind, wie die Lösung des Rätsels aussieht, trotzdem soll das Adventure spannend sein und bis zur letzten Stunde unterhalten. Es ist ein Risiko, im doppelten Sinne.
Bei der ersten Spielumsetzung des Romans von AWE Productions im Jahr 2006 führten zu viele erzählerische Freiheiten noch zu reichlich kritischen Bewertungen. Damals wurde der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot nur als Nebenfigur genutzt, während die eigentlichen Ermittlungen auf den Schultern eines komplett neuen Charakters ruhten, der mit Poirot zusammenarbeitete.
Das Entwickler-Team der Neuauflage entschied sich für einen geschickten Mittelweg zwischen Bekanntem und Unbekanntem – zahlt sich das Risiko aus? Der Test bei GameStar Plus verrät es euch.
Grinsekatze im Luxuszug
In Mord im Orientexpress übernehmt ihr die Rolle von Hercule Poirot und durchsucht mit WASD-Steuerung und Mausklicks 3D-Umgebungen wie verschiedene Waggons des Zuges, ein Hotel in Istanbul und sogar einige Straßenzüge von Venedig nach Hinweisen. Wie in der Romanvorlage klärt ihr den Mord an Geschäftsmann Ratchett auf und befragt dafür die voll auf Deutsch vertonten zwölf Verdächtigen aus der Romanvorlage sowie drei neue Charaktere aus der Zug-Gastronomie.
Besonders gelungen: Dank comichafter Grafik kommt die Vielfalt der Passagiere in Alter und Herkunft richtig gut zur Geltung und vermittelt viel Flair. Die dazugehörigen Animationen sind dagegen keine Augenweide. Viel zu oft staksen Personen allenfalls hölzern durch die Szene, Finger wirken wie Klauen, die Mundbewegungen erinnern an die Grinsekatze aus Alice im Wunderland mit zu vielen in die Backen gestopften Wattepads und einiges mehr.
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