Wird Alexa bald intelligenter? Amazon arbeitet an umfangreichem Update, doch nicht nur der geplante Monatspreis ist ein Problem

Mit umfangreichen KI-Features will man zur Konkurrenz aufschließen - und sich das mit einer monatlichen Gebühr bezahlen lassen.

Amazon Alexa soll in Konkurrenz zu ChatGPT + Co. treten. Amazon Alexa soll in Konkurrenz zu ChatGPT & Co. treten.

Amazon plant noch in diesem Jahr, ein umfangreiches Update für Alexa herauszubringen. Dieses soll (natürlich) einen großen Fokus auf Künstliche Intelligenz legen.

Darum ist das wichtig: Von den Marktführen in der Techwelt hinkt hauptsächlich Amazon noch hinterher, wenn es um die Integration von KI-Features geht.

Mit einer in Alexa integrierten künstlichen Intelligenz will das Unternehmen nun zur Konkurrenz aufschließen.

Im Detail: Wie der US-Wirtschaftskanal CNBC unter Berufung auf interne Amazon-Quellen berichtet, soll Alexa noch in diesem Jahr ein umfassendes Update erhalten.

  • Demzufolge wird Amazon die Sprachassistenz mit neuen KI-Funktionen ausstatten, die mit »der Konkurrenz« mithalten können, also OpenAI ChatGPT oder Google Gemini.
  • Alexa soll hierdurch einen größeren und intelligenteren Funktionsumfang aufweisen, um einen ähnlichen »Wow-Effekt wie zum Start 2014« zu erzeugen.
  • Die Grundlage für die Überarbeitung von Alexa soll das Amazon-eigene Large Language Model (LLM) erbringen, das unter dem Namen »Titan« entwickelt wird.

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Monatliches Abo fest geplant: Der CNBC-Bericht führt auch den Kostenfaktor an, den ein solches KI-Update für Amazon bedeutet. Die Kosten sollen jedoch auf die Kunden umgelegt werden.

  • Laut den internen Quellen geht das Unternehmen davon aus, dass pro ausgeführter KI-Anfrage Kosten von rund zwei Cent entstehen.
  • Um das neue Alexa profitabel zu gestalten, plant man bei Amazon deshalb, die neuen Funktionen nicht innerhalb des regulären Prime-Abos anzubieten.
  • Ein potenzieller Kundenstamm existiert immerhin bereits: Eigenen Angaben zufolge wurden bis vergangenes Jahr mehr als 500 Millionen Alexa-fähige Geräte verkauft.

Stattdessen soll eine weitere Abogebühr eingeführt werden, deren Höhe allerdings noch intern diskutiert wird.

  • Unter anderem wird ein monatlicher Preis in Höhe von 20 US-Dollar genannt, der sowohl die Kosten abdeckt als auch Profit aus den neuen Features schlägt.
  • Gegen diese Summe regt sich aber auch interner Widerstand. Um gegen die eingangs erwähnte Konkurrenz wie ChatGPT zu bestehen, ist auch ein einstelliger Monatspreis im Gespräch.
  • Pläne wie diese sickerten bereits Anfang des Jahres durch:

Alexa war bisher »enttäsuchend«: Der Grund für die Umstrukturierung in Richtung künstlicher Intelligenz liegt nicht ausschließlich am Erfolg, den Google, Microsoft und Co. mittlerweile feiern. Auch für sich genommen hat Alexa intern keinen guten Stand.

So unterliegt die Abteilung zur Sprachassistenz inzwischen strengen Gewinnvorgaben, seit Andy Jassy im Jahr 2021 zum Amazon-CEO aufgestiegen ist. Jassy soll auch von der Funktionalität von Alexa enttäuscht sein.

  • Eine Anekdote im CNBC-Bericht erklärt, dass Jassy selbst daran gescheitert ist, sich die Ergebnisse eines Sportspiels ansagen zu lassen, obwohl diese recht einfach im Internet zu finden waren.
  • Generell befindet man bei Amazon die Zuverlässigkeit von Alexas Antworten und Ausführungen als »noch ausbaufähig«.

Mit der KI-Erweiterung kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Funktionalität wird umfangreicher und präziser; zeitgleich würde ein monatliches Abo zur neuen, gewinnorientierten Alexa-Strategie passen.

Ein erstes, auf künstliche Intelligenz fokussiertes Update wurde bereits im vergangenen September eingeführt:

Turbulenzen drohen: Namentlich nicht genannte Mitarbeiter aus Amazons Alexa-Abteilung haben CNBC zufolge allerdings Zweifel daran, dass die Ausrichtung auf künstliche Intelligenz auch umsetzbar ist.

  • So war Alexa zum Release im Jahr 2014 »eine tolle Idee, die vielleicht einfach nur zu früh kam«.
  • Laut dem Alexa-Team sei die Sprachassistenz mittlerweile zu einem »teuren Wecker, einer Wetterauskunft und einem Spotify-Player« verkommen - eine Einschätzung, die auch unser Tech-Redakteur Patrick bereits in ähnlicher Form geäußert hat:

Ein Kurswechsel benötige aber auch das passende Personal mit entsprechender Expertise, das in der Alexa-Abteilung so nicht mehr vorhanden ist.

  • Dafür hat Amazon mindestens anteilig selbst gesorgt, denn im Laufe des vergangenen Jahres wurden mehr als 36.000 Mitarbeiter entlassen, darunter auch zahlreiche aus ebenjener Abteilung für die Alexa-Entwicklung.
  • Zeitgleich habe der KI-Boom der vergangenen Monate auch dafür gesorgt, dass Firmen wie OpenAI einen Vorsprung haben, wenn es darum geht, sich die erfahrensten und besten Entwickler zu sichern.
  • Entsprechend werden im CNBC-Bericht Zweifel daran geäußert, ob das große KI-Vorhaben in diesem Umfang tatsächlich durchführbar ist.

Wann erfahren wir mehr? Außerhalb der Zielsetzung, das Update noch in diesem Jahr herauszubringen, gibt es keine näheren Informationen zu einem Launchtermin oder einer offiziellen Ankündigung.

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