Verrostet, abgewrackt, in Trümmern: Die Arche, unser Mutterschiff aus Anno 2070, hat definitiv schon bessere Tage gesehen. Ein ebenso überraschendes wie symbolträchtiges Bild, mit dem Blue Byte Mainz die Präsentation von Anno 2205 eröffnet. Ein Bild, das uns sagen soll: Ja, schon wieder Zukunft … aber nein, dies ist trotzdem kein Auf-Nummer-sicher-Nachfolger!
Als weltweit erstes Spielemagazin haben wir das sechste Anno einen ganzen Tag lang spielen dürfen. Die komplette Geschichte lesen Sie in der kommenden GameStar 07/15, hier haben wir aber für Sie schon mal die unserer Meinung nach fünf wichtigsten Neuerungen zusammengefasst. Und ja, der Mond gehört ganz bewusst nicht dazu, schließlich haben wir mit dem Meeresboden auch im Vorgänger schon unerforschte Regionen erschlossen.
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1. Anno 2205 kombiniert Kampagne und Endlosspiel in einer persistenten Spielwelt
Die Aufteilung in mehrere Spielmodi fällt künftig ins Wasser, laut Creative Director Dirk Riegert soll »jede Partie gleichzeitig die längste Kampagne und das endloseste Endlosspiel der Anno-Geschichte werden«.
Statt also wie gewohnt direkt die Kontrolle über unser erstes Siedlungsschiff zu bekommen, erblicken wir zu Partiebeginn eine 3D-Strategiekarte samt Erde und Mond, auf der wir unsere erste Inselwelt wählen. Drei stehen zur Auswahl, jede von Hand designt, mit eigener Topographie, speziellen Nebenquests und entsprechend auch anderen Herausforderungen. Die Aufgaben der Hauptstory rund um das Wettrennen zum Mond bleiben aber stets gleich, schließlich erfüllen sie auch die Funktion eines Tutorials. Wir können die Story-Quests aber ebenso komplett ignorieren und wie im alten Endlosspiel einfach nur am perfekt optimierten Anno-Imperium feilen.
Der Clou: Wenn wir auf unserer ersten Inselwelt die nötigen Ziele erreicht haben, dürfen wir auf der Strategiekarte eine weitere Welt freischalten - etwa unsere erste Mondkolonie oder auch eine zweite Erdregion. Insgesamt werden wir voraussichtlich zwischen acht und zwölf miteinander interagierende Welten pro Partie besiedeln dürfen, die endgültige Zahl wird laut Riegert von den finalen Systemanforderungen und der entsprechenden Optimierung abhängen. Zur Einordnung: In den Vorgängern konnten wir allein auf einer Inselwelt schon locker 50 Stunden und mehr verbringen, um alles voll auszubauen.
2. Wir konkurrieren in Anno 2205 nicht mehr direkt mit Computergegnern
Bereits zu Partiebeginn entfällt das übliche Wettrennen mit den Computergegnern um die beste Startinsel. Zum einen, weil wir bereits die komplette Welt samt möglicher Positionen für unser erstes Kontor einsehen können. Zum anderen, weil es keine Computergegner mehr gibt. Zumindest nicht als direkte Konkurrenten auf unseren Inselwelten. Wir können jederzeit unsere Position im Mondwettrennen mit den Konkurrenzunternehmen vergleichen oder über die Strategiekarte Handel treiben, bekommen immer mal wieder Kommentare oder auch Aufträge, werden aber ansonsten von den anderen Firmen in Ruhe gelassen.
Anno 2205 - Screenshots ansehen
Ein krasser, aus Sicht der Entwickler aber notwendiger Schnitt. »Wenn dir ein KI-Gegner die beste Insel weggeschnappt oder deine Hauptsiedlung überfallen hat, war das fast immer frustrierend und nur selten spannend. Die meisten Spieler haben dann einfach einen alten Spielstand geladen.« Konflikte und Kämpfe soll es zwar weiterhin geben, allerdings nur dann, wenn wir es auch wirklich wollen und abseits unserer liebevoll hochgezogenen Zukunftsmetropolen. Genaueres wollen die Entwickler noch nicht verraten, weil wir aber auf der Strategiekarte einige verdächtig rote Icons entdeckt haben, tippen wir auf separate Kampfzonen, in denen etwaige Meinungsverschiedenheiten auch mit Waffengewalt ausgefochten werden können.
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