Ein großer Fehltritt für die Menschheit
Die dreiköpfige Besatzung der Apollo 18 von weitestgehend unbekannten TV-Darstellern spielen zu lassen, erscheint zu Anfang noch eine gelungene Wahl. Große Hollywood-Stars hätte die Illusion eines Videomitschnitts sofort zerstört. Hinsichtlich ihres schauspielerischen Talents sind sie jedoch eine schlechte Wahl, da die drei Darsteller Warren Christie, Lloyd Owen und Ryan Robbins selbst keinerlei Präsenz zeigen. Ihre langweilig geführten Dialoge machen den nur 90 Minuten langen Film zur Geduldsprobe. So fällt es auch ungemein schwer, Sympathien aufzubauen oder um ihr Leben zu bangen. Manches Mal ertappt man sich sogar dabei, zu hoffen, dass plötzlich eines von Gigers Aliens oder zumindest einer der vergrabenen Decepticons aus Transformers 3 auftaucht, um endlich Leben in die Raumkapsel zu bringen.
Wer sich mit Raumfahrt einigermaßen auskennt, wird sich fraglos an vielen kleineren Ungereimtheiten stören, denn leider wird klar, dass sich die Autoren des Films nur wenig damit befasst haben, was 1972 tatsächlich technisch möglich war und wie sich die Gegebenheiten des Mondes auf ihre Besucher auswirken. Dass der Film arg langatmig ist, liegt auch an der größtenteils fehlenden Sounduntermalung, ob nun durch Geräusche oder Musik. Nun ist der dünne Score fraglos dafür da, das Geschehen authentischer wirken zu lassen, doch Geschichte, Darsteller und Inszenierung können nicht für einen nötigen Ausgleich sorgen.
Fazit
Christian Mester: Der wichtigste Leitmotiv aus der Werbung zu Apollo 18 lautet »Darum sind wir nie wieder zurückgekehrt«. Nach dem Film muss ich mich zwangsweise fragen, ob die Antwort wohl lautet: »weil es dort oben ungemein langweilig ist«. Apollo 18 ist jedenfalls nicht mehr als ein misslungener Abklatsch des jüngst sehr erfolgreichen Paranormal Activity, der es nicht vermag, dass ungeheuer spannende Setting angemessen zu nutzen.
(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)
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