Eine ungewöhnlich weitreichende Nutzervereinbarung hat einige Fans von Astroneer zum Review-Bombing angestiftet. Die Sci-Fi-Sandbox galt bis zum Release Anfang Februar 2019 als eines der herausragendsten Early-Access-Spiele mit Höchstwertungen bei den Steam-Reviews, kurz nach Veröffentlichung der Version 1.0 liegt die aktuelle Durchschnittwertung aber nur noch bei "größtenteils positiv".
Was ist das Problem? Wie eingangs erwähnt liegt der Frust zwischen den Zeilen der EULA (End User License Agreement, Endnutzer-Lizenzvertrag), die gemeinsam mit der Version 1.0 veröffentlicht wurde und die wie üblich eine Zustimmung des Spielers verlangt, sonst kann Astroneer nicht gespielt werden.
Ist Astroneer Spionagesoftware?
Mit einer Zustimmung der Vertragsbedingungen erlauben die Spieler dem Entwickler System Era weitreichende Handlungsfreiheiten, teilweise wird auf Social Media und in den Steam-Bewertungen von Spionagesoftware gesprochen.
Um was geht es konkret? Tatsächlich steht in den Nutzerbedingungen, dass System Era sich das Recht vorbehält, im Spiel Werbung zu schalten und dafür Daten wie das Alter, Geschlecht, Internetnutzung, als auch besuchte Webseiten zu überwachen.
Werbung schalten, Daten sammeln, Browser-Historie überwachen: Ganz selbstverständlich sorgte das für einen Eklat in der Community von Astroneer.
Entwickler reagieren
Vergangene Nacht hat der Entwickler System Era nun mit einem offiziellen Statement auf die Kontroverse reagiert. Kurz zusammengefasst: Es war die erste EULA des Indiestudios und man sei beim Verfassen der Vertragsrichtlinien schlicht über das Ziel hinausgeschossen.
Man habe eine generische, breit aufgestellte EULA erstellt, die auch für zukünftige Spiele gelten werde. Dabei habe man aber nicht bedacht, dass die Spieler beim Lesen der Lizenzvereinbarung bei einigen Passagen Bauchschmerzen entwickeln würden.
Astroneer - Screenshots ansehen
Deswegen möchte man klarstellen, dass Astroneer keine Werbung schaltet und auch nicht in Zukunft schalten wird. Außerdem sammle Astroneer nur spielrelevante Daten und Informationen zu Spielabstürzen. Die Spieldaten werden nur für Cloud-Speicherstände, die Freischaltung von Achievements und ähnlichen Spiel- und Steam-relevanten Funktionen benötigt. Bei Abstürzen werde schlicht ein Absturzreport an die Entwickler zum Auffinden von Bugs gesendet.
All das geschieht anonym, personenbezogene Daten werden nicht gesammelt. Auch auf invasive Datensammelsoftware wie Red Shell habe man bewusst verzichtet, heißt es auf Reddit.
Auf Basis des Fan-Feedbacks wurde die EULA nun angepasst: Der gesamte Block zum Thema Werbung wurde ohne Ersatz gestrichen und Details zu den gesendeten Daten der Spieler präzisiert. Auch der Text rund um das Thema »Content Creation« - egal ob YouTube-Videos, Streams, oder Mods für das Spiel selbst - wurde gestrafft und präzisiert. Abschließend betont System Era, den Vorfall zu bedauern - man wolle in Zukunft daraus lernen.
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