Atomic Heart hat das Potenzial zum Shooter des Jahres, kann aber auch fürchterlich scheitern

Atomic Heart nimmt endlich mehr und mehr Gestalt an. Für Vali hat der unverschämt gut aussehende Mix aus Bioshock und Control das Zeug zum Shooter des Jahres 2022.

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Ich will diesen Shooter unbedingt spielen. Am besten jetzt sofort. Schon mit seinem ersten Trailer hat mir Atomic Heart den Mund wässrig gemacht, jetzt rückt der Release Ende 2022 endlich in greifbare Nähe. Zumindest, wenn man dem russischen Entwickler Mundfish und dem echt beeindruckenden Gameplay wirklich Glauben schenken darf.

Die bizarre Spielwelt, das abgefahrene Gegner-Design, das rasante Shooter-Gameplay haut mich in jedem neuen Trailer auf ein Neues aus den Socken. Atomic Heart muss letztendlich aber auch mehr bieten, als eine einzigartige Ästhetik. Und ob der Shooter die hohen Erwartungen erfüllen kann, bleibt fragwürdig. 

Ich fasse für euch hier alles Wissenswerte zu Atomic Heart zusammen und erkläre, warum ich große Hoffnungen an das Videospiel habe - ich dem Release aber auch mit Skepsis entgegenblicke.

Vali Aschenbrenner
Vali Aschenbrenner

Valis Herz schlägt für atmosphärische Singleplayer-Shooter, weswegen er Atomic Heart schon seit Jahren hoffnungsvoll beäugt. Ob seine Erwartungen Ende 2022 gegenüber dem Titel des russischen Entwicklerstudios erfüllt oder zerschlagen werden, bleibt momentan fraglich. Drücken wir ihm die Daumen.

Was für ein Spiel wird Atomic Heart überhaupt?

Die Story: Die Geschichte von Atomic Heart ist schnell zusammengefasst, aber dadurch nicht minder spannend. Schauplatz ist die Sowjetunion einer alternativen Realität, in der Robotik und technologischer Fortschritt ein ganz anderes Tempo einschlagen konnten. Daraus ist eine eigentlich paradiesische Version unserer Welt entstanden, Atomic Heart zeigt aber, was passiert, wenn wieder mal alles schiefläuft.

So muss ich im Jahr 1955 in der Rolle des KGB-Spezialagenten Nechaev mit dem Decknamen P-3 dem Verbleib eines streng geheimen Objekts auf den Grund gehen, das schon verdächtig lange keine Lebenszeichen mehr von sich gibt. Vor Ort angekommen stellt P-3 fest, dass Roboter gegen Menschen rebellieren, nur noch Maschinen und Zombies übrig sind und ich die Sache mit viel Waffengewalt in den Griff zu bekommen habe.

Eine so kreativ designte Spielwelt sieht man in aktuellen Shootern nicht oft. Eine so kreativ designte Spielwelt sieht man in aktuellen Shootern nicht oft.

Das Gameplay: Spielerisch erinnert Atomic Heart stark an Prey, aber vor allem an Bioshock. Soll heißen: P-3 führt in der rechten Hand eine Waffe und kann mit seiner linken Feuer, Strom, Eis oder Strom verschießen und von Telekinese Gebrauch machen. Den unheimlichen Ungetümen von Maschinen und untoten Gesocks werde ich aber nur her, indem ich all meine Fähigkeiten miteinander kombiniere - Nahkampf, Hacking oder Schleichen sowie Angriffe aus dem Hinterhalt sind ebenfalls eine Option.

Rollenspiel-Elemente gibt es ebenfalls, allerdings bleibt aktuell offen, wie sehr diese in die Tiefe gehen. Wahrscheinlich darf ich Nechaevs Geschick beim Schießen, Schleichen, Hacken verbessern oder eben die Spezialangriffe seines Fähigkeitenhandschuhs aufpolieren. In Atomic Heart darf auch gecraftet werden und so gut wie alles, was P-3 aufsammelt, einen Nutzen haben. Aber auch hier lassen Details noch auf sich warten - genauso, was die auf Steam angeteasten Soulslike-Elemente anbelangt.

Atomic Heart soll übrigens trotz Singleplayer-Fokus auch einen PvP-Multiplayer bringen. Den aktuellen Infos nach scheint der jedoch optional zu sein und nicht zwingend für den Spielfortschritt zu sein: Dafür gibt’s nämlich ein bestimmtes Spielgebiet, was gezielt für die Kämpfe gegen andere Spieler vorgesehen ist. Ein Koop-Modus wird von Mundfish übrigens nicht ausgeschlossen.

Atomic Heart sieht im brandneuen Trailer aus wie ein perfekter Bioshock-Ersatz für 2022 Video starten 3:48 Atomic Heart sieht im brandneuen Trailer aus wie ein perfekter Bioshock-Ersatz für 2022

Die Spielwelt: Ob Atomic Heart eine Open World bieten wird, bleibt aktuell noch fragwürdig. Mit einer konkreten Antwort möchte Mundfish nämlich nicht so recht rausrücken. Daher rechne ich eher mit einer Map, die sich aus semi-offenen Gebieten zusammensetzt. Dabei soll ich eine gewisse Freiheit haben, was ich in welcher Reihenfolge erkunde, während mir potenziell Feinde oder Rätsel den Weg versperren.

Als Inspiration für das Setting gilt übrigens unter anderem die Netflix-Serie Black Mirror, die Zuschauern die Gefahren technologischer Innovationen aufführen möchte. Im Fall von Atomic Heart wird das mit einer ordentlichen Prise Retro-Futurismus und sowjetischer Ästhetik gewürzt, die Ablehnung des Imperialismus in einer kommunistisch geprägten Spielwelt soll ebenfalls spürbar sein.

Dass P-3 nicht über die beste mentale Gesundheit verfügt, dürfte in der wahnsinnigen Welt von Atomic Heart ebenfalls von Relevanz sein. Ob sich das aktiv auf die Wahrnehmung seiner Umgebung auswirkt, wäre nicht auszuschließen - wobei die ja eigentlich schon verrückt genug ist.

Ich habe schon jetzt ein schlechtes Gewissen, diesem sympathischen Kollegen ins Gesicht schießen zu müssen. Ich habe schon jetzt ein schlechtes Gewissen, diesem sympathischen Kollegen ins Gesicht schießen zu müssen.

Die Grafik: Atomic Heart verfügt über einen wirklich einzigartigen Look und eine Ästhetik, die ihresgleichen sucht. Hier trifft Retrofuturismus auf sowjetische Einflüsse, das Ganze entsteht in der Unreal Engine 4 und sieht wirklich umwerfend aus. Ob der finale Look des Spiels auf demselben Niveau bleibt, ist allerdings fragwürdig, immerhin fallen die Systemanforderungen überraschend moderat aus.

Der Release: Atomic Heart soll noch im vierten Quartal 2022 für PC, PS5, Xbox Series X/S und auch PS4 und Xbox One erscheinen. Einen konkreten Release-Termin gibt es allerdings nicht und es bleibt zu hoffen, dass Mundfish den Shooter nicht weiter nach hinten verschiebt. Allzu überraschend wäre das ehrlich gesagt nicht.

Atomic Heart: Neuer Nvidia-Trailer demonstriert die beeindruckende Technik des Shooters Video starten 1:19 Atomic Heart: Neuer Nvidia-Trailer demonstriert die beeindruckende Technik des Shooters

Meine Shooter-Hoffnung 2022

Atomic Heart kommt mit einem unverbrauchten Setting daher und bedient sich an einigen der besten Vertreter des Shooter-Genres: Die Einflüsse von Spielen wie Bioshock, Metro und Stalker lassen sich nicht von der Hand weisen. Das Gameplay selbst erinnert dabei an die Geschwindigkeit und den Movement-Fluss eines Dooms, während ein buntes Allerlei aus Waffen, Fähigkeiten, Skills und Crafting-Elementen auch langfristige Abwechslung gewährleisten könnten.

Der eigentliche Star von Atomic Heart ist aber zweifelsohne die abgefahrene Ästhetik, die sich durch alle Aspekte des Ego-Shooters zieht. Egal, ob Spielwelt, Gegner-Design und Atmosphäre - Atomic Heart zieht mich alleine schon aufgrund seines bizarren Looks in den Bann. Dabei lässt sich teilweise kaum in Worten fassen, was in Atomic Heart überhaupt abgeht.

Atomic Heart - Screenshots ansehen

Das bisher veröffentlichte Geschehen zeigt Roboter-Ladys, die sich gegenseitig mit ihren Einhörnern durchbohren. Es gibt durchsichtige Wale, deren Eingeweide sich aus Blut, Öl und Motoren zusammensetzen. Oder kugelige Kampfroboter, die mit tintenfischartigen Tentakeln das Leben aus mir herauszuquetschen versuchen. Und noch vieles, vieles mehr, was definitiv spektakulärer in Video- als in Textform aussieht.

So wirklich verstehe ich das, was in den bisher veröffentlichten Trailern zu Atomic Heart geschieht, freilich nicht. Doch genau das macht mir schon jetzt unheimlich Spaß am (hoffentlich) bald erscheinenden Ego-Shooter. Meine Faszination daran ist zumindest bis jetzt noch nicht abgeflaut, spannend wird natürlich, in was für einem Zustand Atomic Heart letztendlich erscheint.

Ich will gleichzeitig wissen, aber auch nicht wissen, was hier vor sich geht. Ich will gleichzeitig wissen, aber auch nicht wissen, was hier vor sich geht.

Warum Atomic Heart noch immer scheitern kann

Bildhübsche Grafik, mächtige Gameplay-Trailer und einzigartiges Design schön und gut. So vielversprechend Atomic Heart im Moment aussieht, muss Entwickler Mundfish die hohen Erwartungen auch erfüllen können. Ihr merkt außerdem, dass sich viele Fragen zum Spiel selbst so kurz vor dem (vermeintlichen) Release noch nicht beantworten lassen.

Meine Skepsis gegenüber Atomic Heart kann und will ich damit zum aktuellen Zeitpunkt schlichtweg noch nicht loswerden. Immerhin muss sich der Shooter auch so fantastisch spielen, wie er im Moment aussieht. Zudem bleibt zu hoffen, dass Atomic Heart überhaupt noch 2022 erscheint. Aktuell ist schließlich noch immer von einem Release im vierten Quartal dieses Jahres die Rede, einen konkreten Termin gibt es aktuell nicht.

Und dann gibt es ja auch noch die Berichte um die Entwicklungsprobleme bei Mundfish. 2019 ging aus einem angeblichen Enthüllungsreport hervor, dass die unfokussierte Arbeit an Atomic Heart zu einem Neustart der Entwicklung und massenhaft Entlassungen führte. Kein gutes Zeichen für meine Shooter-Hoffnung 2022.

Manche Vorwürfe gingen sogar so weit, dass die Blase Atomic Heart zum Platzen verurteilt wäre. Dass der russische Shooter jedoch tatsächlich existiert und definitiv kein Fake ist, behandelt Kollege Michi Obermeier in seiner ausführlichen Videoanalyse. Werft am besten selbst einen Blick hinein:

Atomic Heart - Der Wahnsinns-Shooter ist keine Lüge Video starten 11:54 Atomic Heart - Der Wahnsinns-Shooter ist keine Lüge

Was haltet ihr bisher von Atomic Heart: Versprechen die Trailer zu viel? Können die Erwartungen überhaupt erfüllt werden? Welche Hoffnungen hegt ihr gegenüber dem Ego-Shooter? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

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