Viele Akteure, Fraktionen und schwierige Entscheidungen. Das war schon immer ein Markenzeichen der Rollenspiele von Entwickler Obsidian Entertainment. Und auch ihr neuester Streich, das Fantasy-Rollenspiel Avowed, setzt wieder voll auf Entscheidungen.
Diese haben für das Ende der Spielhandlung teils eine große Tragweite, werden aber nicht immer durchsichtig erklärt. Damit ihr nicht mit unverhergesehnen Konsequenzen und beleidigten Begleitern leben müsst, erklären wir euch im folgenden Guide die wichtigsten Entscheidungen von Avowed, wo ihr sie findet und was sie im Hinblick auf das Ende bewirken.
Spoiler-Warnung: Die folgenden Absätze enthalten wesentliche Details zur Handlung von Avowed. Wenn ihr das Rollenspiel ohne Vorwissen spielen wollt, solltet ihr hier nicht weiterlesen!
- Akt 1 - Attentäter töten oder laufen lassen?
- Akt 2 - Fior mes Iverno retten?
- Akt 3 - Ryngrim oder Löwdin?
- Akt 4 - Trostfeste retten oder zerstören?
- Ende - Sapadal befreien oder vernichten?
- Ende - Kolonie oder Unabhängigkeit?
Ganz einfach gesagt steht am Ende jedes Aktes von Avowed eine große Entscheidung, die Einfluss darauf hat, wie euch die Bürger von Eora wahrnehmen und wie die Geschichte endet. Im Finale werden all eure Handlungen noch einmal in Form einer schicken Präsentation rekapituliert.
Grundsätzlicher Tipp: Speichert viel und häufig, denn ihr wisst nie, wo die nächste Entscheidung lauert. Mit einem gut gepflegten Spielstand könnt ihr später zurückkehren und eure Wahl überdenken.
13:23
Avowed hat das »Open« in Open World verstanden - obwohl es eigentlich gar keine hat
Akt 1 - Attentäter töten oder laufen lassen?
Steht ihr am Ende von Akt 1 eurem Mörder gegenüber, müsst ihr euch entscheiden, wie ihr mit ihm verfahren wollt. Die Entscheidung ist von maßgeblicher Bedeutung für eure Beziehung zur Stahlgarotte, einer mächtigen militärischen Fraktion im Spiel. Zu Spielbeginn stehen die fanatischen Anhänger von Göttin Woedica noch an der Seite des aedyranischen Botschafters.
Der Anschlag auf das Leben des Gesadten zeigt, dass die Menschen von Paradis Aedyrs Herrschaft ablehnen. Die Stahlgarotte und Botschafter Hylgrad fordern daher ein hartes Vorgehen gegen die Hintermänner. Für die Rebellen sind die Attentäter dagegen Helden. Während der Quest Ein vorzeitiges Ende
habt zwei Möglichkeiten:
- Ihr lasst euren Mörder gehen: Die Rebellen, die für die Unabhängigkeit von Aedyr kämpfen, sind euch anschließend wohlgesonnen, lassen euch ihre Checkpoints passieren und greifen euch nicht an. Eure Beliebtheit bei den Einheimischen steigt, da euch ein Ruf als gnädiger Gottgleicher voran eilt.
- Ihr tötet euren Mörder: Ihr rächt euch für den feigen Anschlag auf euer Leben und befördert den Attentäter ins Jenseits. Botschafter Hylgard und vor allem die Stahlgarotte finden das gut, euer Ansehen bei Inquisitorin Lödwyn steigt. Die Bevölkerung verachtet euch dagegen.
Akt 2 - Fior mes Iverno retten?
Das Schicksal von Fior mes Iverno und seiner Bewohner ist ein wesentlicher Handlungsstrang im zweiten Akt von Avowed. Dass man hierauf Einfluss nehmen kann, wird im ersten Spieldurchlauf allerdings nicht ganz klar, denn wenn man bei den Nebenquests nicht genau aufpasst, wird die Stadt zwangsläufig niedergebrannt.
- Fior wird niedergebrannt: Das Standardende des zweiten Aktes. Wenn ihr aus den Ruinen von Naku Tedec zurückkehrt, seht ihr am Horizont bereits die Stadt brennen. Die Soldaten der Stahlgarotte haben Fior angegriffen, um die Bewohner für ihre ketzerische Beseelungs-Magie zu bestrafen. Hierfür müsst ihr nichts entscheiden, sondern einfach der Hauptquest folgen.
- Fior wird nicht niedergebrannt: Um dieses gute Ende zu erhalten, müsst ihr die Waldläufer-Nebenquest im zweiten Gebiet bis ganz zu Ende spielen. Geht ihr dem Verschwinden von zwei Waldläufern nämlich auf den Grund, findet ihr heraus, dass die Stahlgarotte in der Umgebung von Fior ihr Unwesen treibt und die Stadt bereits unterwandert ist. Nur wenn ihr das Camp der Stahlgarotte präventiv ausräuchert, könnt ihr die Stadt retten!
Fior wird zerstört: Wohin schickt ihr die Bewohner?
Ist Fior von der Stahlgarotte zerstört worden, habt ihr die Wahl, wohin ihr die vertriebenen Bewohner schicken wollt. Dazu habt ihr zwei Optionen:
- Paradis: Schickt ihr die Flüchtlinge nach Paradis, müssen sie die Beseelung aufgeben und sich unter den dortigen Aedyranern verstecken. Ihre einzigartige Kultur geht so verloren.
- Drittborn: In Drittborn können die Beseeler von Fior ihre Magie weiter ausüben und helfen bei der Kultivierung des kargen Landstrichs. Zwar ist der Neubeginn dort für viele hart, allerdings sind sie hier vor dem Zugriff Aedyrs sicher.
Akt 3 - Ryngrim oder Lödwyn
Der dritte Akt von Avowed führt euch in die Wüstenlandschaft Shatterscarp und ihre Hauptstadt Drittborn. In einer alten Ruine der Ekida, einer untergegangenen Zivilisation, sollen sich hier Hinweise auf den Eingang zum mysteriösen Garten
verbergen, dem Gefängnis von Sapadal.
Allerdings beherbergt die Ruine auch Horden von infizierten Traumgeknechteten, von denen eine große Gefahr für die Stadt Drittborn und ihre Bewohner ausgeht. Kehrt ihr aus den Ruinen zurück, stellen euch Erzmagierin Ryngrim und Iquisitorin Lödwyn vor eine unangenehme Wahl:
- Die Ruinen zerstören: Folgt ihr dem Vorschlag von Inquisitorin Lödwyn, lässt sie Naku Kubel von den Kanonen der Stahlgarotte beschießen und zerstören. Das heidnische Wissen im Inneren wird vernichtet, die bedrohlichen Traumgeknechteten werden verschüttet. Ebenso allerdings jahrhundertealte historische Artefakte − mindestens zwei eurer Begleiter finden das gar nicht gut. Zudem löst es das Problem der Traumgeißel in Shatterscarp nicht dauerhaft, das Gebiet ist danach stärker befallen als bevor, aber zumindest ist die unmittelbare Gefahr für Drittborn gebannt.
- Die Ruinen versiegeln: Folgt ihr der Argumentation von Erzmagierin Ryngrim, wird sie die Ruinen von Naku Kubel vom Adra des restlichen Landes isolieren und somit den Ursprung der Traumgeißel in Shatterscarp versiegeln. Die Ruinen bleiben bestehen, was die Bürger von Drittborn sehr schätzen. Allerdings hat solch mächtige Magie auch einen hohen Preis. Denn Ryngrims Siegelzauber erfordert ein gewaltiges Menschenopfer von mehreren 100 zufälligen Unschuldigen. Könnt ihr mit dieser Schuld leben?
Akt 4 - Trostfeste retten oder zerstören?
Kehrt ihr nach eurem Kampf mit der Stahlgraotte in Akt 4 vom Berg Forja zurück, ist die Zwergenstadt Trostfeste in Aufruhr. Die Erde bebt, die Feste droht, in sich zusammenzubrechen. Denn die Stadt ist auf einem alten Lavastrom erbaut. Staut sich die Lava in den Katakomben zu lange, wird Trostfeste vernichtet. Ihr könnt das verhindern, doch wie immer hat eure Entscheidung auch moralische Implikationen.
- Öffnet die Schleusentore: Diese Entscheidung lässt die Lava entweichen. Trostfeste wird gerettet, die Bevölkerung kehrt in die Stadt zurück. Allerdings wird das Zwergenvolk Pagrunen dadurch nie wirklich frei sein. Stattdessen hält Ratsherrin Mihala weiter stur an den alten Prinzipien und Traditionen fest, die ihr Volk schon an den Rand des Untergangs getrieben haben.
- Lass die Tore geschlossen: Trostfeste wird vernichtet, die Zwerge verlieren ihr angestammtes Zuhause. Allerdings erhalten sie dadurch die Chance auf einen Neubeginn.
Kostya töten oder laufen lassen?
Obendrein könnt ihr bei dieser Gelegenheit entscheiden, was ihr mit dem verräterischen Ratsherrn Kostya anstellen wollt. Dieser hat nämlich überhaupt erst dafür gesorgt, dass Trostfeste bedroht ist und im Hintergrund einen Deal mit der Stahlgarotte ausgehandelt. Ihr findet ihn direkt bei der Torsteuerung.
- Kostya laufen lassen: Die Zwerge inklusive Begleiter Marius sind sauer auf euch.
- Kostya töten: Ihr erhaltet die Robe des Ratsherren (Leichte Rüstung) und werdet von Ratsherrin Mihala bei eurer Rückkehr mit einem mächtigen magischen Schild belohnt.
Finale: Sapadal befreien oder vernichten?
Am Ende des Spiels steht unweigerlich Sapadal. Der Gott des Landes der Lebenden steckt hinter der Stimme in eurem Kopf und will aus seinem Gefängnis im Garten
befreit werden. Ob ihr diesem Wunsch allerdings nachkommt, ist eure Sache.
Denn wie ihr im Laufe der Handlung erfahren habt, ist Sapadal auch für den Ausbruch der Traumgeißel verantwortlich und euch gegenüber nicht immer transparent mit seinen Entscheidungen und seinem Wissen gewesen. Am Ende des Gartens habt ihr drei Möglichkeiten, wie ihr mit Sapadal verfahren könnt:
- Sapadal töten: Sapadal ist die Ursache für die Traumgeißel. Vernichtet ihr den Gott des Landes der Lebenden, vernichtet ihr auch die Krankheit; genauso wie ihr es zu Beginn des Spiels dem Kaiser geschworen habt. Damit habt ihr als Gottähnlicher allerdings auch euren eigenen Patron kaltgemacht und den Living Lands für ihre ungewisse Zukunft göttlichen Schutz versagt.
- Sapadal befreien: Alternativ vertraut ihr Sapadal und glaubt dem jungen Gott, dass er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Habt ihr eine gute Beziehung zu Sapadal, euch im Spielverlauf rechtschaffen verhalten sowie eure Entscheidungen stets gemeinsam mit Sapadal reflektiert, dann geht Befreiung gut aus. Sapadal beendet die Traumgeißel, wird zu einem gütigen Gott und schützt die Living Lands mit seiner Gnade.
- Mit Sapadal verschmelzen: Ein ungewisses, aber sehr für Obsidian typisches Ende. Wenn ihr es für eine gute Idee haltet, mit einem jahrhundertelang eingesperrten Gott zu verschmelzen, könnt ihr Sapadal auch in euren eigenen Körper einladen. Dann verliert ihr allerdings nach und nach den Verstand und Sapadal übernimmt euren Körper - Ausgang ungewiss.
Finale: Kolonie oder Unabhägigkeit
Doch es geht in der Geschichte von Avowed ja nicht nur um die Traumgeißel und die Stimme in eurem Kopf. Auch die große Politik spielt im Obisidian-Rollenspiel eine Rolle − denn ein ganz großes Kernthema in Avowed ist der Kolonialismus.
Das Aedyranische Kaiserreich, das auch eure Spielfigur als Gesandten in die Lande der Lebenden geschickt hat, ist auf dem nördlichen Kontinent nicht gerade beliebt. Denn durch die militärische Macht der Stahlgarotte hat Aedyr seinen Einflussbereich dort immer weiter ausgedehnt und unterjocht die Bewohner der Living Lands.
Gleichzeitig sind die Bewohner der Living Lands von der Traumgeißel geschwächt und benötigen beim Wiederaufbau. Als Retter des Kontinents, Gottgleicher von Sapadal und kaiserlicher Gesandter kommt euch die Aufgabe zu, über die Zukunft der Provinz zu entscheiden. Dabei habt ihr im Wesentlichen vier Möglichkeiten:
- Unabhängigkeit für die Living Lands: Ihr unterstützt die Rebellen und die Bewohner der Living Lands bei ihren Unabhängigkeitsbestrebungen und stimmt einer Einmischung Aedyrs nicht zu. Damit verratet ihr zwar das Imperium, das euch geschickt hat, das Volk liebt euch hingegen. Die Zukunft des nördlichen Kontinents ist allerdings ungewiss.
- Ein Grefrath unter der Oberhoheit Aedyr: Eine Kompromisslösung zwischen Unabhängigkeit und Kolonie. Unter der Bezeichnung
Grefram
verbirgt sich eine strategische Partnerschaft mit dem Aedyranischen Kaiserreich. Die Living Lands erhalten Truppen und Hilfe beim Wiederaufbau, verlieren allerdings auch einen Teil ihrer Souveränität, da sie sich unter den Schutz Aedyris stellen.
Ihr könnt zudem entscheiden, zum Gouverneur dieses neuen Staats gemacht zu werden. - Eine Kolonie unter der Herrschaft Aedyrs: Mit der Entscheidung für eine Kolonie ist jede Unabhängigkeit der Living Lands dahin. Aedyrische Truppen erhalten Einzug in den Provinzen, die Kultur Aedyrs verdrängt alle einheimischen Kulturen. Botschafter Hylgard wird euch hierbei unterstützen, die restlichen Fraktionen hingegen nicht.
- Die Stahlgarotte übernimmt die Herrschaft: Habt ihr euch im Verlauf des Spiels stets mit Inquisitorin Lödwyn gutgestellt und seid damit einverstanden, den Woedica-Fanatikern die Herrschaft über Paradis zu überlassen? Dann solltet ihr zu Inquisitorin Lödwyn gehen. Eure Begleiter werden sich dafür von euch abwenden, alle Fraktionen außer der Stahlgarotte werden euch hassen. Hierbei handelt es sich zweifelsohne um das schlechte Ende. Innerhalb dieses Pfandes gibt es jedoch noch zwei unterschiedliche Varianten:
- Ihr werdet zum Tyrann: Dafür müsst ihr Lödwyn töten. Die Stahlgarotte wird euch folgen und den Glauben Woedicas überall in den Lovong Lands mit Gewalt verbreiten.
- Ihr sterbt: Lödwyn tötet euch, weil sie euch misstraut. Schließlich habt ihr einen anderen Gott als Woedica in eurem Kopf. Warum also sollte sie euch leben lassen?
Wir hoffen, mit unserem Guide seid ihr nun umfassend informiert für euren eigenen ersten Durchgang in Avowed. Wenn ihr noch mehr Tipps zum neuen Rollenspiel braucht, beziehungsweise wissen wollt, was das Spiel vom Genre-Platzhirsch Skyrim unterscheidet, dann schaut doch mal in der obigen Linkbox vorbei. Dort erleichtert euch unser Test zu Obisidians neuestem Werk außerdem die Kaufentscheidung.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.