Hochmut ist im christlichen Glauben eine der sieben Todsünden. Die Arroganz zu glauben, alles zu können. Die Eitelkeit, mit einem Review-Key einer der Ersten zu sein, die ein Spiel spielen dürfen. Und der Standesdünkel, als GameStar-Autor auch gleichzeitig ein guter Spieler zu sein. Sein zu müssen, denn immerhin werde ich dafür bezahlt, und wenn ich das nicht schaffe – ja, wer bin ich dann?
Exemplaris Excommunicationis
Ich habe es nicht geschafft. Denn das Sprichwort »Hochmut kommt vor dem Fall« hat mich in Blasphemous 2 getroffen wie die Angriffe von Großmeister Radamés, des ersten Bossgegners im Spiel, der mich geschlagene fünf Stunden lang immer wieder und wieder umgebracht hat. Seht selbst:
Im Zehn-Minuten-Takt schrie mir das Spiel in roter Schrift auf schwarzem Grund entgegen, dass ich »exkommuniziert« sei, nicht dazugehöre zu den Metroidvania-Soulslike-Experten, die noch die härtesten Bosse mit einem Lächeln umlegen.
Irgendwann musste ich mir – und der Redaktion – eingestehen, dass es mit dem Test nichts wird. Doch um für meinen Hochmut Buße zu tun, muss ich glücklicherweise nicht durch Ruinen und Verliese streifen und vom Katholizismus inspirierte Monstrositäten vernichten. Es reicht, eine Kolumne über mein Scheitern zu schreiben. Quasi meinen eigenen Ablassbrief.
Kein Kinderspiel, aber trotzdem fair
Dabei fühlt sich Blasphemous 2 trotz tausender Tode fair an. Mein Scheitern liegt an mir, nicht am Spiel. Alle Gegner (die, die ich bisher gesehen habe …) nutzen klar erkennbare Angriffsmuster und geben stets genug Zeit und Raum, zu agieren und zu reagieren.
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