Seite 2: Bulletstorm im Test - Dieser Patient leidet unter Blutarmut

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Die Extraportion Motivation

Motivierend ist aber vor allem das »Skill-Shot-System«. Für jeden Abschuss erhalten wir eine feste Punktzahl. Erledigen wir einen Gegner ganz normal mit Sturmgewehr Beschuss, gibt es beispielsweise nur zehn Zähler.

Solche Einlagen sorgen für Abwechslung: Wir steuern eine Art Dinosaurier-Roboter mit Hilfe einer Fernbedienung. Solche Einlagen sorgen für Abwechslung: Wir steuern eine Art Dinosaurier-Roboter mit Hilfe einer Fernbedienung.

Besonders kreative Varianten des Tötens oder bestimmte Kombinationen prämiert Bulletstorm hingegen mit mehr Punkten, für die wir uns dann Waffen-Upgrades oder Munition kaufen dürfen. Das sieht dann beispielsweise so aus: Eine Gruppe wildgewordener Freaks, die mit ihren ungewöhnlichen Frisuren, Tätowierungen und abgerissenen Klamotten an Endzeit-Punks erinnern, die den Mad Max-Filmen entsprungen sein könnten, stürmt auf uns zu und eröffnet das Feuer.

Eine Kleinigkeit! Den ersten Gegner erledigen wir mit einem aufgeladenen Feuerstoß unseres Sturmgewehrs, sodass außer Knochen und Asche nicht viel übrig bleibt - 50 Punkte. Der zweite war mutig genug, direkt auf uns loszugehen, sodass wir ihn mit einem Tritt die nahegelegene Schlucht hinunterbefördern - 50 Punkte. Nummer 3 schnappen wir mit unserer Energiepeitsche und schleudern ihn in die rasiermesserscharfen Stacheln eines Riesenkaktus - 100 Punkte.

Dem Letzten der Gruppe schießen wir in die Genitalien, um ihm anschließend mit unserem Stiefel den Kopf vom Rumpf zu treten - 100 Punkte. Stop! Kopf vom Rumpf treten? Das funktioniert nur in der internationalen Fassung von Bulletstorm. Die deutsche Version wurde stark entschärft, solche extremen Gewaltdarstellungen sind daraus entfernt.

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Zerschnitten

Die deutsche Version von Bulletstorm hat eine USK-Freigabe »ab 18 Jahren« erhalten, ist aber trotzdem stark geschnitten. Im Vergleich zur internationalen Fassung fehlen Blut- und Ragdoll-Effekte sowie das Abtrennen von Körperteilen komplett. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Denn einerseits gehört Bulletstorm ohne Zweifel zu den blutigsten und brutalsten Titeln der letzten Jahre.

Andererseits spricht das Spiel ohnehin ein erwachsenes Publikum an, nimmt sich oft selbst auf die Schippe und übersteigert die Gewalt ins Absurde. Das macht einen großen Teil des Flairs des Spiels aus, im Stil von Filmen wie From Dusk til Dawn oder Machete lebt Bulletstorm auch von diesen Splatter-Einlagen.

Die Gewalt zu entfernen beraubt das Spiel also eines wichtigen Teils seiner Identität. Die Schnitte erreichen mitunter schwer nachvollziehbare Ausmaße; so wurden zum Beispiel Totenköpfe komplett aus der Spielwelt entfernt. In der internationalen Version finden wir einen Knochenhaufen inklusive Blutlachen und Schädeln, in der deutschen Fassung nur Knochen ohne Blut und Totenköpfe. Hier wird eine für ein 18er-Spiel erstaunliche Grenze des Zumutbaren definiert: Knochen ja, Schädel nein.

Das hat Auswirkungen auf die Spielwelt. Während in der ungeschnittenen Version vielerorts Blutlachen, Knochenberge oder Leichen zu finden sind, wirkt die deutsche Version, als wäre Meister Proper zuvor durchs Bild gefegt. Daher ziehen wir für die deutsche Version in der Atmosphären-Wertung drei Punkte und bei der Handlung einen ab. Für den direkten Vergleich der deutschen und internationalen Version empfehlen wir unser Video.

Auf solche grandiosen Panorama-Anblicke trifft man oft während des Spielverlaufs. Auf solche grandiosen Panorama-Anblicke trifft man oft während des Spielverlaufs.

Recht hübsch anzuschauen ist Bulletstorm dennoch in beiden Versionen. Besonders die Außenlevels bemühen sich um Abwechslung und werden durch ihren Panorama-Blick zum Teil eine wahre Augenweide.

Das Leveldesign ist gelungen, ob wir uns nun durch eine lebensfeindliche Wüste ballern, durch Stadtruinen oder einen alten Vergnügungspark inklusive Miniatur-Stadt. Allerdings merkt man der Unreal Engine 3 bei Bulletstorm an, dass sie langsam in die Jahre kommt. Manchmal entdecken wir matschige Texturen oder sind von teils recht dünnen Explosionseffekten enttäuscht. Bulletstorm ist kein Grafik-Juwel, kann aber spielerisch durch temporeiche Action und seine übersteigerte Darstellung doch überzeugen.

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