Seite 3: Castlevania: Lords of Shadow 2 im Test - Dracula: Tot, aber glücklich

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Gruselige Schleicheinlagen

Damit Lords of Shadow 2 wirklich alles hat, was ein gutes Spiel scheinbar braucht, müssen wir gelegentlich in den Schleicheinsatz wechseln. Immer wenn Räume von Cyborgs in roter Rüstung (deren Design an Draculas Rüstung aus Francis Ford Coppolas Romanverfilmung erinnert) bewacht werden, versagt uns das Spiel sämtliche Angriffsmöglichkeiten.

Die Schleicheinlagen gehören spielerisch zum absoluten Bodensatz und ziehen das ansonsten gelungene Spiel unnötig runter. Die Schleicheinlagen gehören spielerisch zum absoluten Bodensatz und ziehen das ansonsten gelungene Spiel unnötig runter.

Werden wir entdeckt, gibt es keine Möglichkeit, dem Tod zu entgehen. Da können wir auch gleich am letzten Checkpoint neu starten. Zum Glück findet Dracula bei solchen Gelegenheiten eigentlich immer ein Schattenportal in der Nähe: Dort kann er sich in eine Ratte verwandeln, um Gegner zu umgehen oder durch Lüftungsschächte zu flitzen.

Gelegentlich müssen wir auch unsere merkwürdigerweise nur dann verfügbaren Körperübernahme-Zauberkräfte einsetzen, um hinterrücks in einen Wächter zu schlüpfen und einen Retina-Scanner zu bedienen. Zumindest zu Beginn der Geschichte ist es nachvollziehbar, dass die Wächter unbezwingbar sind - schließlich ist Dracula geschwächt und muss sein Arsenal erst zurückerobern.

Praktisch: An Schattenportalen verwandelt sich Dracula in eine Ratte. Praktisch: An Schattenportalen verwandelt sich Dracula in eine Ratte.

Doch warum auch der voll ausgestattete Fürst der Finsternis keine Chance gegen die rot gepanzerten Ungetüme haben soll, will uns nicht in den Kopf. Es ist ja schließlich nicht so, dass Dracula bis dahin nicht schon riesige Bossgegner oder bis an die Mikrochips bewaffnete Kampfmaschinen zerbröselt hätte! Da sollten die Burschen in ihren Ganzkörperpanzern eigentlich kein Problem sein.

Logik hin, Logik her … wenn ein Spielelement funktioniert, nehmen wir es gern mit. Doch die Stealth-Einlagen sind überraschend dilettantisch designt und wollen so gar nicht zum Rest von Lords of Shadow 2 passen. Im Gegenteil nehmen sie sogar deutlich Tempo aus dem Spiel - wir haben im Test jedenfalls immer genervt die Augen verdreht, wenn es wieder einmal so weit war. Die Idee zu diesen Sequenzen hat wohl Satan selbst den Entwicklern zugeflüstert.

Teuflisches Flimmern

Von den Schleicheinlagen einmal abgesehen, ist Castlevania: Lords of Shadow 2 eine spielerisch und erzählerisch gelungene Fortsetzung: Die Atmosphäreist nicht zuletzt dank des phänomenalen Soundtracks enorm dicht. Zwar mutet die Grafikqualität mit ihren stellenweise matschigen Texturen etwa so altmodisch an wie der mittelalterlich gewandete Dracula, doch das Art-Design und die kunstvolle Architektur des Schlosses sind fantastisch.

Der Drache 1 Um gleich mehrere Gegner auf einmal in Asche zu verwandeln, kann der Fürst der Finsternis sein Drachenamulett aktivieren.

Der Drache 2 Sodann wird er zum mächtigen, geflügelten Drachen (Dracul) und stößt aus dem Himmel auf seine Gegner hinab.

Der Drache 3 Eine mächtige Feuerwelle erfasst alle umstehenden Feinde und äschert das Gesocks in Sekundenbruchteilen ein.

Überdies wird die zu Beginn etwas wirr anmutende Geschichte noch richtig spannend. Zwar werden nicht alle Handlungsstränge befriedigend aufgelöst, und Draculas innere Zerrissenheit könnte etwas ausführlicher behandelt werden, doch die knapp 20 Spielstunden, die man investieren muss, um alles gesehen zu haben, sind keine vergeudete Zeit.

Wer einen ausgeprägten Forscherdrang hat, vergisst die eigentliche Handlung sogar schnell mal für ein paar Stunden, um etwa die gerade neu erworbene Fähigkeit bei der ausgedehnten Suche nach Power-Ups und Geheimnissen einzusetzen. Allerdings raten wir dabei dringend zu einem vernünftigen Gamepad, denn die Steuerung per Maus und Tastatur fällt erschreckend sperrig aus.

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