Cities: Skylines gehört zu den besten Stadt-Aufbauspielen da draußen, ein Cities: Skylines 2 ist längst unterwegs. Jetzt fanden auch Forscherinnen und Forscher ein praktisches Anwendungsgebiet.
In einer Studie über die menschliche Fähigkeit zur Problemlösung diente Cities Skylines als Werkzeug, um Patienten mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen und -merkmalen zu untersuchen.
Die Ergebnisse sind interessant: So wirken sich bestimmte Erkrankungen kaum bis gar nicht messbar auf die Fähigkeit zur Lösung komplexer Probleme aus, andere hingegen stark.
So lief die Studie ab
Die Studie mit dem Titel Personality traits and complex problem solving: Personality disorders and their effects on complex problem-solving ability
erschien auf der offenen Wissenschafts-Plattform Frontiers in Psychology. Federführend war die österreichische Forscherin Ulrike Kipman.
Untersucht wurden 242 Erwachsene, die zuvor in psychiatrischen Einrichtungen behandelt wurden. Die Persönlichkeitsstörungen und -merkmale der Patienten umfassten unter anderem:
- antisozial (Missachtung von Gefühlen anderer und gesellschaftlichen Verpflichtungen)
- zwanghaft (übermäßiger Perfektionismus)
- schizoid (geringer Ausdruck von Emotion, wenig Interesse an Beziehungen)
- schizotypal (sozialer Rückzug)
- depressiv (dauerhaft gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit)
- histrionisch (übermäßige Emotionalität und Egozentrik)
Den Probanden wurde die Aufgabe gestellt, eine Stadt in Cities: Skylines zu errichten und zu managen. Wer noch keinen Kontakt mit Videospielen hatte, wurde zuvor eingewiesen. Nach einer vorgegebenen Zeit analysierten die Forscherinnen und Forscher, wie gut die Studienteilnehmer mit den komplexen Anforderungen des Spiels zurechtkamen.
Warum gerade Cities: Skylines?
Das Spiel wurde als Testwerkzeug genutzt, um einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsstörungen und Problemen beim Lösen komplexer Probleme nachzuweisen. Cities Skylines eigne sich als Medium dafür, da zahlreiche unterschiedliche Faktoren beim Stadtbau berücksichtigt und Probleme gelöst werden müssten, um Einwohnerwachstum und -zufriedenheit sicherzustellen.
Das Ergebnis der Studie
Bei der Studie kam heraus, dass die Teilnehmer mit depressiven, histrionischen und schizotypalen Eigenschaften die größten Probleme hatten, das Spiel zu spielen. Die Forscherin hält fest:
[Es] zeigte sich, dass Probanden mit einem hohen Maß an Depressivität und Ängstlichkeit größere Schwierigkeiten hatten, effektive Lösungen für die [in Cities Skylines] vorgegebenen komplexen Probleme zu finden und auszuführen.
Dagegen konnten bei schizoiden, zwanghaften und antisozialen Persönlichkeiten keine Nachteile nachgewiesen werden.
Indes wurde für keine der untersuchten Personen ein Vorteil festgestellt, den die jeweilige Störung gegenüber nicht-klinischen Stufen der Persönlichkeitsmerkmale beim Spielen von Cities: Skylines brächte.
Und was passiert gerade bei Cities Skylines? Der Blick ist in die Zukunft gerichtet; die Fan-Gemeinde des Aufbauspiels wartet schon sehnsüchtig auf den zweiten Teil, der noch 2023 erscheinen soll. Oben seht ihr den Ankündigungs-Trailer, der euch einen ersten Eindruck verschafft.
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