Seite 2: Das Phänomen Tom Clancy - Vom Versicherungskaufmann zum Bestsellerautor

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Realismus und Taktik

Der Fokus der neuen Spieleschmiede ließ diesen Weg als folgerichtig erscheinen. Die Red Storm-Spiele sollten sich, wie auch Clancys Bücher, durch ihren politischen Hintergrund und den hohen Grad an Realismus auszeichnen. Wer könnte besser in dieses Konzept passen als ein Militär-Insider?

Der erste Rainbow Six-Titel wurde vollmundig angepriesen. Zu Recht: Die Serie wurde tatsächlich für die beworbenen Eigenschaften Taktik und Realismus berühmt. Der erste Rainbow Six-Titel wurde vollmundig angepriesen. Zu Recht: Die Serie wurde tatsächlich für die beworbenen Eigenschaften Taktik und Realismus berühmt.

Auch Clancy selbst half den Entwicklern, die Spiele realistisch werden zu lassen. Als Red Storm am Taktik-Shooter Rainbow Six arbeitete, organisierte er ein Treffen zwischen den Entwicklern des Spiels und Ausbildern einer echten Anti-Terror-Einheit.

Auch durch die daraus resultierenden Einblicke in echte Kampftaktiken wurde Rainbow Six zum Erfolg. Mehr als das. Der Titel legte den Grundstein für eine ganze Serie, und etablierte - neben dem Genre Taktik-Shooter - den Namen Tom Clancy nun schon im dritten Unterhaltungsmedium.

Vorhang auf für Ubisoft

Durch den Erfolg von Rainbow Six und dessen Nachfolger Rainbow Six: Rogue Spear wurde Ubisoft auf Red Storm aufmerksam. Der französische Publisher kaufte das Entwicklerstudio für 45 Millionen Dollar. Unter Ubisoft führte Red Storm die Rainbow Six Reihe fort, und etablierte Ghost Recon als weitere Clancy-Marke.

Der Autor durfte sich freuen, kassierte er doch mit jedem neuen Spiel Lizenzgebühren. Das hielt die Franzosen nicht davon ab bei dem hauseigenen Studio Ubisoft Montreal ein weiteres Spiel unter der Clancy-Lizenz entwickeln zu lassen: Splinter Cell, das in Sachen Erfolg alle bisherigen Clancy-Versoftungen noch einmal toppen sollte.

2001 machte Clancy indirekt die Demokraten für 9/11 mitverantwortlich, da diese den Geheimdienst diskreditierten. In Folge dessen sei eine dringend notwendige Personalaufstockung nicht vermittelbar gewesen. 2001 machte Clancy indirekt die Demokraten für 9/11 mitverantwortlich, da diese den Geheimdienst diskreditierten. In Folge dessen sei eine dringend notwendige Personalaufstockung nicht vermittelbar gewesen.

2008 verging Ubisoft dann die Lust, weiter für jedes Spiel Lizenzgebühren zu bezahlen. Nicht etwa, weil die Clancy-Marke ausgemolken wäre. Die Spiele verkauften sich weiterhin hervorragend. Ubisoft hatte noch viel mit dem Namen des Erfolgsautors vor. Daher erwarb der französische Publisher die Rechte für den Namensgebrauch in Videospielen und verwandten Projekten.

Was das gekostet hat, ist unklar. Es dürfte sich um eine ziemlich hohe Summe handeln, schließlich kassierte Clancy zuvor geschätzt 5 Millionen Euro pro Jahr von Ubisoft. Die Investitionsbereitschaft der Franzosen machte deutlich: Ein Ende der Clancy-Versoftungen war noch lange nicht in Sicht.

So überraschte es nicht, als bereits im nächsten Jahr ein weitere Clancy-Reihe vorgestellt wurde. Die Kampfflieger-Simulation H.A.W.X. wurde für Ubisoft allerdings nicht zum erhofften Überflieger, und erhielt eher gemischtes Echo bei Fans und Presse. Immerhin erreichte das Pilotenspiel mit Arcade-Einschlag Verkaufszahlen, die eine Fortsetzung rechtfertigten.

Aktuell befindet sich Tom Clancy's The Division bei Ubisoft Massive in Entwicklung. Das Shooter-MMO setzt sich mit dem Katastrophenszenario Pandemie auseinander. Ob The Division seinen Teil dazu beitragen wird, die Clancy-Erfolgsgeschichte fortzusetzen, sehen wir ab dem Release Ende 2014.

Bestsellerautor und Geldsack

Letztendlich kann Tom Clancy dem Militär für seine Ablehnung nur dankbar sein. Wahrscheinlich hätte er es nie zum neben John Grisham meistgelesenen amerikanischen Autor der Gegenwahrt gebracht, hätte er tatsächlich eine Offizierslaufbahn eingeschlagen.

Ganz zu schweigen von dem Geldregen, der mit jedem neuen Buch, Film oder auch Spielevertrag auf den Autor einprasselt. So viel Geld, dass er sich in den 90ern einer Investorengruppe anschloss, um mal nebenbei ein ganzes Baseball Team, die Baltimore Orioles, zu kaufen.

Doch es sei ihm gegönnt. Solange er die Welt weiter mit spannenden Geschichten rund um Jack Ryan versorgt, haben alle etwas davon. Naja, zumindest seine Fans.

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