2004 Teil 2
Im Strategie-Genre heißt das Motto 2004: Evolution statt Revolution. Armies of Exigo erweiterte das klassische WarCraft 3-Spielprinzip (Helden, Erfahrungspunkte) nur marginal um eine weitere Spielebene (Unterwelt), Port Royal 2 verfeinerte die aus Anno 1503 oder Tropico 2 bewährten Wirtschaftskreisläufe ein wenig, und Dawn of War fordert vom Spieler durch die Flaggeneroberung wie im bockschweren Klassiker Z nur mehr Tempo und aggressiveres Vorgehen als in anderen Genrevertretern. Auch Siedler 5 und Die Sims 2 sehen nur schöner aus als die Vorgänger, wirkliche Innovationen gab's keine. Selbst Rome: Total War erfindet das Strategie-Rad seit seinem Vorgänger Medieval nicht neu -- außer der hübscheren Grafik und erweiterten taktischen Möglichkeiten spielen sich die beiden Titel fast identisch.
Unverhofftes Morgengähnen aus einem verschlafenen Genre: Die klassischen Point&Click-Adventures schicken unvermittelt mehrere Vertreter ins Rennen, die zu Achtungserfolgen werden: Black Mirror, The Westerner und Moment of Silence. Bei den Rollenspielen haben Fans dagegen wenig Auswahl, zudem verleiden Programmfehler selbst gute Spiele. Traurige Negativbeispiele stellen The Fall und Vampire 2 dar. Ersteres kommt stark verbuggt in die Läden, selbst nach sieben Patches klagen Spieler über Probleme. Vampire 2 und dessen Entwickler Troika trifft ein ähnliches Schicksal. Wegen mangelhafter Qualitätssicherung -- schon immer ein Manko von Troika-Spielen wie Tempel des Elementaren Bösen -- und den daraus folgenden Fehlern verkauft sich das Spiel in den USA nur 72.000 Mal. Die Firma muss Ende Februar ihre Pforten schließen -- Pleite! Immerhin sorgen sich engagierte Fans mit inoffiziellen Patches noch immer um das gelungene Rollenspiel. Größtes Highlight ist erneut ein Programm aus Deutschland: Das Action-Rollenspiel Sacred überzeugt durch eine lebendige Spielwelt, ausgefeilte Charaktere und die aus Diablo 2 bekannte Item-Sammelsucht.
(Daniel Matschijewsky)
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