Das andere Diablo 3: Neue Bilder zeigen düstere Version, die nie erschien

Diablo 3 hätte auch ganz anders aussehen können. Ein ehemaliger Blizzard-Artist hat neue Screenshots veröffentlicht, die aus der Ur-Version stammen.

Diablo war nicht immer bunt. Die ursprüngliche Version sah ein wenig anders aus. Diablo war nicht immer bunt. Die ursprüngliche Version sah ein wenig anders aus.

Diablo 3 ist nicht düster genug! Dieser Vorwurf wird häufiger in den Kommentaren geäußert. Schon zum Release vor Jahren, aber auch heute noch. Eventuell hätte das Action-Rollenspiel auch nie so »farbenfroh« werden sollen. Die ursprüngliche Version erinnerte nämlich deutlich stärker an die Optik der beiden Vorgänger.

Woher wir das wissen? Die Fanseite Purediablo hat vor einigen Tagen Screenshots entdeckt, die der 2D- und 3D-Artist Oscar Cuesta vor etwa 10 Monaten veröffentlicht hat, ohne dass sie für große Aufmerksamkeit sorgten.

Was ist auf den Bildern zu sehen?

Insgesamt wurden 26 Bilder von Cuesta veröffentlicht, die größtenteils aus einer unfertigen Diablo-Version von 2005 stammen. Darauf sind unterschiedliche Lokalitäten zu erkennen. Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Regionen, die hier dargestellt wurde. Ein Dungeon unter Tristram, eine Region namens Winterstone, ein Ort namens Skyway Tower und ein weiterer Turm. Ein paar der Bilder könnt ihr euch hier ansehen:

Diablo 3 von Blizzard North (Urheber: Oscar Cuesta) ansehen

Im Vergleich zum fertigen Diablo wirken diese Bilder noch deutlich finsterer. Schatten prägen das Gesamtbild und auch die Farbgebung ist eindeutig entsättigt. Auffällig ist zudem, dass die Gebäude-Strukturen und Türme an den Baustil der Gotik angelehnt sind. Damit erinnert diese Version von Diablo 3 sehr viel stärker an Diablo 1 und Diablo 2.

Allerdings ist der frühe Entwicklungsstand natürlich ebenso offensichtlich. Cuesta selbst erklärt auch, wie der Look in diesen Bilder zustande kam:

"Damals hatten die Modelle noch sehr wenige Polygone und wir haben für die Karten nur die Grundfarben verwendet. "

Der düstere Look ist also auch ein wenig dem technischen Gerüst geschuldet.

Was hat es mit dem anderen Diablo 3 auf sich?

Bekanntermaßen veröffentlichte Blizzard 2012 Diablo 3. Also stolze 11 Jahre nach dem zweiten Teil. Die Marke wurde dazwischen aber nicht einfach vernachlässigt. Tatsächlich begannen die Arbeiten an Diablo 3 bereits spätestens im Jahr 2002.

Allerdings war für die Entwicklung damals noch das Team von Blizzard North verantwortlich, das seinen Sitz in San Mateo hatte. Also die Entwickler, die zuvor noch unter dem Namen Condor das erste Diablo entwickelt haben und später ein Teil von Blizzard wurden. Auch nachzulesen in unserem großen Making-Off-Artikel zu Diablo:

Blizzard North sollte die Entwicklung aber zu keinem Ende bringen. Ab 2003 verließen viele wichtige Mitarbeiter das Studio, da es wohl Differenzen mit Blizzards Eigentümer Vivendi gab. Dem Unternehmen gefiel die ursprünglich Version von Diablo 3 zudem überhaupt nicht.

2005 wurde das Studio dann geschlossen und die Arbeiten an Diablo 3 gingen von vorne los. Dieses Mal bei Blizzard Irvine. Tatsächlich stammen Cuestas Bilder von dem Dungeon unter Tristram noch aus einer Zwischenstufe der beiden Diablos, die aber erst nach der Schließung von Blizzard North entstanden ist.

Mit Diablo 4 will Blizzard wieder von dem farbenfrohe Kurs abrücken und eine sehr düstere Richtung enschlagen, die von den ersten beiden Teilen inspiriert wurde. Auf der Blizzcon 2019 erklärte Blizzard-Mitgründer Allen Adham, woher dieser erneute Richtungswechsel für Diablo kommt.

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