Call of Duty: Modern Warfare 2
Infinity Ward und Activision Blizzard sind mit ihrem heiß erwarteten Ego-Shooter bei den Fans gleich mehrmals ins Fettnäpfchen getreten. Den Anfang machte die Ankündigung im August, der Preis von Modern Warfare 2 werde bei allen Versionen um 20 Prozent angehoben, sprich: Man müsse etwa zehn Euro mehr zahlen wie für ein PC-Spiel normalerweise üblich. »Wenn es nur nach mir ginge, würde ich die Preise noch weiter in die Höhe treiben!«, polterte der Activision-Blizzard-Chef Bobby Kotick und goss damit Öl ins Feuer der aufgebrachten Fans. Die kamen ohnehin nicht zur Ruhe. Bereits im Oktober sorgte die Nachricht für Furore, Infinity Ward verzichte auf die Unterstützung von Dedicated Servern und stelle die üppig ausgestattete Collector’s Edition nur Konsolenspielern zur Verfügung. Kurz nach dem Erscheinen des Titels am 10. November entbrannte zudem eine Diskussion über die berüchtigte Flughafen-Mission. »Gewaltverherrlichende und unreflektierte Provokation«, riefen die einen, »übertriebene Reaktion auf etwas, das letztlich nur ein Spiel sei«, meinten die anderen. Dem Erfolg schadete die Kontroverse nicht; Modern Warfare 2 erzielte innerhalb der ersten fünf Verkaufstage einen weltweiten Umsatz von 550 Millionen Dollar.
Innenministerkonferenz am 8. Mai
Noch unter dem Eindruck des Amoklaufs im baden-württembergischen Winnenden vom 11. März verabschiedeten die Innenminister aller deutschen Bundesländer im Mai einen Beschluss, der dem Bundestag ein umfassendes Herstellungs- und Verbreitungsverbot so genannter »Killerspiele« vorschlagen sollte. »Amokläufer haben sich vor ihren Taten immer wieder mit solchen Spielen beschäftigt«, begründete der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) die Vorlage. Gegenwind gab es nicht nur aus der aufgebrachten Spielergemeinde, sondern auch aus dem Deutschen Kulturrat. Das Schreiben sei ein »wahltaktischer Schnellschuss« im Jahr der Bundestagswahl. Dank bereits bestehender Gesetze dürften gewalthaltige Spiele Kindern und Jugendlichen ohnehin nicht zugänglich gemacht werden. Auch aus den Reihen der Politik regte sich Widerstand. So forderte der ehemalige Medienbeauftragte der SPD, Jörg Tauss, »endlich eine Sachdebatte statt der Herstellung und Verbreitung populistischen Unfugs«. Bereits in den Jahren 2006 und 2007 hatten sich die Innenminister für ein Verbot gewaltverherrlichender Spiele ausgesprochen. Beide Male ohne Erfolg.
Alan Wake erscheint nicht für den PC
»Ich bin im Herzen PC-Spieler und kann eure Bedenken nachvollziehen«, ließ Markus Maki, Mitarbeiter beim Alan Wake-Entwickler Remedy, Anfang Juli über das offizielle Forum verlauten. »Leider kann ich nicht mehr sagen, als dass wir derzeit all unsere Anstrengungen auf die Xbox 360-Version konzentrieren und erst später etwas über den PC sagen können.« Die PC-Spieler sahen das bereits seit langem kursierende Gerücht plötzlich bestätigt: Der atmosphärisch dichte Episoden-Thriller sollte – wenn überhaupt – erst sehr viel später erscheinen als sein Xbox-360-Pendant. Eine Woche später erhärtete sich der Verdacht: »Es ist richtig dass wir derzeit ausschließlich an der Xbox 360-Version von Alan Wake arbeiten«, sagte man bei Remedy. »PC-Pläne sind momentan noch offen, und wir können mit Gewissheit sagen, dass es in dieser späten Phase keine gleichzeitige Veröffentlichung mit der Xbox-Version geben wird. Remedy hat eine innige Beziehung zu PC-Spielen und würde den PC-Anhängern liebend gerne eine PC-Version anbieten. Diese Entscheidung liegt jedoch bei unserem Publisher.« Im Klartext: Microsoft, dessen PC-feindliche Politik durch die Schließung prominenter Entwickler sowie dem halbgaren Games for Windows Live seit Jahren für Murren bei den Spielern sorgt, will seine Konsole fester im Markt etablieren und das heiß erwartete Action-Adventure deshalb exklusiv für die Xbox 360 anbieten. Ob eine PC-Fassung nachgereicht wird, bleibt fraglich; Halo 3 (2007) und Gears of War 2 (2008) beispielsweise wurden bis heute nicht für den PC umgesetzt.
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