Pubertätsprobleme
Der dritte Narnia versucht, die Pevensie Kinder tiefschichtiger denn je zu gestalten, doch ihre Konflikte sind weiterhin oberflächlich und nicht der Rede wert. Lucy leidet darunter, nicht so schön zu sein, wie ihre große Schwester. Edmund wird einmal mehr von der Eishexe bezirzt und Neuling Eustachius, nun, der nervt einfach nur.
Ein weiterer Fehlschlag sind die Religionsallegorien, die aus der Buchvorlage stammen. Versuchte sich schon der erste Teil darin, Löwe Aslan mit Jesus gleichzusetzen, geht Teil drei noch penetranter mit dem Thema um. So wird ständig davon gesprochen, dass man an Aslan glauben müsse, es wird eine Art Himmel erwähnt und er selbst sagt sogar später, dass er unter einem anderen Namen in der echten Welt existiere. Die kaum noch als unterschwellig zu bezeichnenden Christentum-Anspielungen wirken durchweg belehrend und störend besonders, weil sie so bedeutungslos serviert werden, wie der Rest der Handlung.
Handlungsdebakel, aber Effektspektakel?
Da Handlung und Figuren wieder nur mäßig ausgebaut sind, bleiben wohl doch wieder nur die Effektszenen übrig. Obwohl das Budget des dritten Films fast 100 Millionen Dollar geringer ausfällt, sind diese erneut vortrefflich umgesetzt. Die sprechenden Tiere sind niedlich und die Monster, Erscheinungen und Halluzinationen sehenswert; insbesondere eine Seeschlacht mit einer riesigen Seeschlange sorgt für unterhaltsame zehn Minuten (wobei eine vergleichbare in Die Legende von Beowulf unweigerlich besser ausfiel).
Da die ersten beiden Filme auch keinen speziellen, denkwürdigen Stil hatten, gelingt es Regisseur Michael Apted auch problemlos, nahtlos an die beiden Vorgänger anzuschließen. Die 3-D Nachbearbeitung ist passabel und gelungener als bei Kampf der Titanen und Alice im Wunderland, bleibt aber natürlich weit hinter der Referenz Avatar zurück.
Wie es nun weiter geht? Wahrscheinlich gar nicht. In Die Chroniken von Narnia Band 4: Der silberne Sessel wäre Eustachius die neue Hauptfigur, doch ob der Schauspieler dafür genügend Eindruck hinterlassen konnte? Wohl kaum. Hinzu kommt, dass dieser dritte Teil in den USA bereits schlechter lief als Prinz Kaspian und der Wandschrank dadurch für lange Zeit geschlossen bleiben könnte.
Fazit
Christian Mester (bereitsgesehen.de): Wer den zweiten Teil mochte, freut sich auf einen relativ ähnlich gelagerten Film. Es gibt einige nett gemachte Effekte, ansonsten ist der Streifen aber nur ein oft spannungsarmer Fantasyfilm.
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