Seite 3: Die größten Gaming-Aufreger 2019

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Platz 2: Fallout 76

Wir müssen wieder über Fallout 76 reden. Obwohl das Spiel gar nicht 2019 erschienen ist! Umso beeindruckender, dass sich im Lauf des Jahres immer noch so viele Skandale um das Spiel rankten. Manche davon waren einfach nur bizarr: Zum Beispiel die Helme, die von Gamestop USA zurückgerufen werden mussten, weil sie verschimmelt waren.

Auch in Sachen Kommunikation gab es kaum ein Fettnäpfchen, das ausgelassen wurde: Obwohl Pete Hines ausdrücklich versprochen hatte, dass Fallout 76 nur kosmetische Mikrotransaktionen bieten würde, führte Bethesda immer mehr Echtgeld-Items ein, die handfeste spielerische Vorteile gewährten.

Was den Spielern besonders sauer aufstieß, weil die oft Lösungen für Probleme mit dem Spieldesign von Fallout 76 darstellten - die Art von Problemen, die per Patch und nicht per Shop gefixt werden sollten: »Euch geht's auf die Nerven, dass eure Items ständig auseinanderfallen? Kauft euch doch ein Repair Kit! Ihr wollt nicht zuständig zurück ins Lager latschen, um dort euren Müll abzuladen? Kauft Scrap Kits, die machen das automatisch für euch!« Bethesda zog das Versprechen von rein kosmetischen Mikrotransaktionen sogar ganz offiziell zurück.

Die würden nicht reichen, um das Spiel »frisch und spannend« zu halten und angeblich hätten sich die Spieler sogar selbst mehr käufliche Nutz-Items gewünscht. Aber überschattet wurde all das von Fallout 1st: einem völlig überraschenden Premium-Abo für 120 Euro im Jahr. Was wahrscheinlich schon bei beliebteren Spielen kontrovers aufgenommen worden wäre.

Meinung zu Fallout 1st: So behandelt man keine Fans

Aber erst recht bei Fallout 76, das in den Augen vieler Spieler erstmal noch eine ganze Menge Probleme beheben müsste, bevor es monatlich Geld nimmt. Ach ja, und viele Inhalte des Abos funktionierten dann noch nicht mal: Die endlose Material-Truhe ließ Materialien verschwinden und die privaten Server waren nicht wirklich privat. Dafür wurden lang erwartete Updates wie Wastelanders, das endlich NPCs einführen sollte, nach 2020 verschoben.

Platz 1: Hearthstone & Hongkong

Den Spitzenplatz sichert sich Hearthstone, und hier hatte der Aufreger ausnahmsweise gar nicht direkt mit dem Spielinhalt zu tun. Es war ein Turnierstream, der eine der größten Blizzard-Kontroversen seit Jahren lostrat. Was eine reife Leistung war, wenn wir uns mal an den Reveal von Diablo Immortal erinnern!

Der Profi-Spieler Blitzchung wagte in einem offiziellen Hearthstone-Stream ein politisches Statement: Freiheit für Hongkong, die Revolution unserer Zeit. In Hongkong demonstrierten viele Menschen bereits seit Monaten für mehr demokratische Unabhängigkeit von der chinesischen Regierung.

Blizzard reagierte schnell und drakonisch: Nicht nur dass Blitzchung für ein Jahr gebannt und ihm sein Preisgeld aberkannt wurde, auch die beiden Caster wurden spornstreichs gefeuert. Als Begründung lieferte Blizzard nur eine sehr vage Regel, dass keine Aussagen erlaubt sind, die Teile der Öffentlichkeit beleidigen oder Blizzards Image beschädigen könnten.

Viele Fans interpretierten das ganze aber anders: In ihren Augen hatte Blizzard vor der chinesischen Regierung gekuscht, um nicht seine Position auf dem enorm lukrativen chinesischen Markt zu gefährden.

Da half es nicht, dass der chinesische Hearthstone-Kanal eine deutlich klarere Ansage machte: »Wir werden immer die Würde unseres Landes verteidigen«. Laut Blizzard-Präsident J. Allen Brack kam dieses Statement vom chinesischen Partner Netease - ihr wisst schon, den Diablo-Immortal-Mitentwicklern - und war nicht von Blizzard abgesegnet. Doch das kam eben erst später raus.

Im ersten Moment goss die Stellungnahme nur weiter Öl ins Feuer. Die Proteste erstreckten sich sogar auf die Blizzcon: Dort versammelten sich Hongkong-Unterstützer am Eingang und verteilten Protest-Shirts an die Besucher. Immerhin: Nach dem Aufschrei ruderte Blizzard zurück und milderte die Strafen zumindest etwas ab - setzte sie aber auch nicht komplett aus.

Zu Beginn der Blizzcon entschuldigte sich J. Allen Brack außerdem, dass man die Sache nicht korrekt gehandhabt habe. Allerdings stieß selbst die Entschuldigung auf gemischte Reaktionen, denn Brack schien nicht wirklich konkret darauf einzugehen, was genau falsch lief und was Blizzard künftig anders machen will.

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