Doom hat mit dem Durchbruch des Shooter-Genres Spielegeschichte geschrieben, Doom 3 mit seinen Licht- und Schatteneffekten immerhin Grafikgeschichte. Die Doom 3 BFG Editionvereint nun alle Spiele der Serie und verspricht obendrein eine Reihe optischer und inhaltlicher Neuerungen. Grund genug, uns erneut auf den Mars und seine Monde zu wagen, durch düstere Korridore zu stapfen und im Test der Doom 3 BFG Edition jede Menge Höllenmonster zurück in den Abgrund zu schicken.
Doch ganz so großartig wie damals ist die Neuauflage dann doch nicht mehr, selbst wenn die Doom 3 BFG Edition neben Doom und Doom 2 auch noch das Addon Doom 3: Auferstehung des Bösen sowie das komplett neue Kapitel »Lost Mission« enthält.
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Steam:
Doom 3 BFG Edition muss einmalig über Valves Online-Plattform Steam aktiviert werden. Danach dürfen Sie das Spiel auf beliebig vielen Rechnern installieren. Ein Weiterverkauf ist dann aber nicht mehr möglich.
Deutsche Version:
Doom 3 erschien seinerzeit komplett auf Englisch. Die BFG Edition bringt erstmals eine vollständige deutsche Vertonung mit, wenn auch mit recht müde wirkenden Sprechern. Inhaltlich ist die deutsche Version deckungsgleich mit der internationalen, die entschärften Nazi-Levels aus Doom 2 gibt es also auch nicht per Import.
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Wie in alten Zeiten
Deckungssystem? Regenerierende Lebenspunkte? Pah! Vor acht Jahren hat das kein Mensch gebraucht. Gegen die diabolischen Kreaturen von Doom 3 setzen wir lediglich unsere Reflexe und einen durchtrainierten Abzugsfinger. Das ist nur fair, denn die Bestien verzichten ihrerseits ja genauso auf künstliche Intelligenz oder sonstige Erfindungen der Neuzeit.
Während sich die Feuergefechte angenehm klassisch anfühlen, kommt das Level-Design der Doom 3 BFG Edition jedoch einfach nur hoffnungslos veraltet rüber: Stunde um Stunde streifen wir durch immer gleiche, graue und finstere Korridore, schon lange vor dem Abspann weicht die anfängliche Beklemmung der Langeweile.
Gleiches gilt für die Horror-Einlagen: Wenn wir in einen unsichtbaren Auslöser tappen, springen uns sofort aus dem Nichts und allen Richtungen Dämonen ins Gesicht, auch gerne mal aus Ecken, die wir vorher schon gesäubert haben. Weil das Spiel nie von diesem Schema abweicht, lernen wir die Angriffe schnell vorherzusehen – für den Nervenkitzel ein sicheres Todesurteil.
Die BFG Edition lässt diese grundlegenden Probleme ungelöst, macht angehenden Space Marines das Leben dafür aber eine ganze Ecke leichter: Vorbei die Tage, als wir die Taschenlampe nur verwenden konnten, wenn wir derweil unsere Knarre wegsteckten – jetzt ist die Funzel in unsere Rüstung integriert und lässt sich jederzeit zuschalten, dafür muss sich regelmäßig die Batterie aufladen.
Außerdem verlieren viele frustige Stellen dank zusätzlicher Munitionspakete und Medipacks ihre Schärfe. Mit Licht und beruhigend vollem Magazin blicken wir den Schrecken der Hölle gleich deutlich entspannter entgegen. So wird das Spiel zwar zugänglicher, aber auch weniger furchteinflößend.
Verdammt und verloren
Die Erweiterung Doom 3: Auferstehung des Bösen feiert in der BFG Edition ihre Deutschlandpremiere, die Originalfassung namens Ressurection of Evil landete anno 2005 auf dem Index. Merkliche Entschärfungen konnten wir in der Neuafulage aber keine feststellen. Zwar spritzt in der BFG Edition nur noch selten Blut an die Wände hinter getroffenen Feinden, dabei soll es sich aber um einen Bug handeln.
Außerdem haben die Entwickler einige Zombies weniger menschlich gestaltet, zudem verschwinden die Leichen der schlurfenden Gesellen ein wenig schneller. Weil sich aber schon im Original alle toten Dämonen sofort auflösten, tut das dem Erlebnis kaum Abbruch. Am Spielprinzip ändert sich nichts und auch die Handlung um den trashig-finsteren Dr. Betruger wird genauso seicht fortgeführt, wie sie im Hauptspiel begann.
Dafür warten einige neue Monster darauf, Bekanntschaft mit unserer Flinte zu machen. Oder gleich mit den Neuzugängen in unserem Arsenal: Der Grabber funktioniert wie die Gravity Gun aus Half-Life 2und erlaubt uns, ferne Objekte heranzuziehen und wieder fortzuschleudern. Praktisch, um Imp-Feuerbälle auf die Schützen zurückzuwerfen oder den Dämonen einfach ein paar Fässer um die Ohren zu hauen.
Als ebenso nützlich erweist sich das dämonische Artefakt, mit dem wir Monster in Zeitlupe niedermähen, unsere Durchschlagskraft erhöhen oder einen undurchdringlichen Schutzschild hochziehen. Das ist zwar alles nicht wirklich neu, aber deswegen nicht minder spaßig.
Eigens für die BFG Edition gibt es dazu noch die »Lost Mission«: In diesem neuen Einsatz müssen wir in der Rolle eines Marine aus dem im Hauptspiel verschollenen Bravo-Team einen Teleporter in die Hölle lahmlegen. Die kurze Kampagne bietet im Grunde nur mehr vom Gleichen und ist nach drei Stunden wieder vorbei, aber in der Kürze liegt auch ihre Würze.
Denn in diesen drei Stunden begegnen uns fast alle Waffen, Gegnertypen und Umgebungen aus Doom 3 und Auferstehung des Bösen. Diese kondensierte Abwechslung schafft ein rasantes und kurzweiliges Abenteuer, das genau dann endet, wenn in den längeren Kampagnen die ersten Ermüdungserscheinungen einsetzen. Enttäuschend allerdings: Anstatt komplett neue Levels anzufertigen, haben die Entwickler viele Gebiete recycelt.
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