Seite 2: Drakensang 2: Phileassons Geheimnis im Test - Zeitriss! Heraus fällt ein doofes Addon

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Die neue Region Tie’Shianna

Wer sich Tie’Shianna als ein zweites Nadoret vorstellt, sollte sich besser auf eine bittere Enttäuschung vorbereiten. Die gewaltige Vorzeitstadt besteht im Wesentlichen aus einem großen, leeren Säulenplatz. Davon zweigen zwei Hallen ab, ein Garten und eine Bibliothek, das war’s. In ganz Tie’Shianna steht ein einzelner Händler, der so gut wie nichts Neues feilzubieten hat; wie auch, wo doch die einzige wesentliche Ausrüstungs-Erweiterung in einem Rüstungsset besteht. Zahl der Nebenquests im Elfenstädtchen: Null. So folgen Sie zwangsläufig dem Addon-Hauptstrang, der vom Untergang der Metropole erzählt. Denn Tie’Shianna wird bald von den Schergen des Namenlosen überrannt, die nicht viel mehr als umgestaltete Gobline, Orks und Trolle sind. Daneben gibt’s Skarabäen und Skorpione als neue Gegner.

Solche Sphärenrisse bilden die Eintrittspunkte zu Tie'Shianna. Solche Sphärenrisse bilden die Eintrittspunkte zu Tie'Shianna.

Im Laufe der Hauptquest von Phileassons Geheimnis fallen wir immer wieder ins Jetztzeit-Aventurien zurück und reisen insgesamt dreimal durch Sphärenrisse nach Tie’Shianna, das unter der Belagerung zunehmend zerbröckelt, lichterloh brennt und schließlich in Stücke gerissen wird. Das ist optisch gelungen dargestellt, wie das ägyptisch angehauchte Design generell einen schönen Eindruck macht. Umso ärgerlicher, dass bei jeder Sphärenreise recycelt wird.

Aber das passt zum Programm, denn seine Spielzeit streckt Phileassons Gemeimnis auf geradezu freche Art und Weise. Nicht nur, dass Sie dreimal die gleiche Stadt besuchen, und dort die immergleichen Gegner umhauen, in einem strunzlangweiligen Dungeon müssen Sie in sechs identischen Räumen sechsmal »überraschend« auftauchende Skelette zerhacken, um anschließend mit sechs Siegeln sechs Obelisken zu aktivieren, was sechs Kämpfe zur Folge hat. Das dauert ungefähr eine Stunde. Anschließend meistern Sie vier Gegnerwellen, um endlich von einem Bosskampf erlöst zu werden. So geht das immer fort, denn Phileassons Gehemnis enthält außer einem einzigen Rätsel ausschließlich Kämpfe.

Wobei, das stimmt nicht ganz: Immerhin spendiert das Addon auch dem Hauptprogramm eine zusätzliche Questreihe um eine gefälschte Schatzkarte, die in Nadoret startet. Davon profitieren auch frische Heldengruppen. Das Addon selbst richtet sich im knackigen Schwierigkeitsgrad an erfahrene Truppen, die die Suche nach Mora idealerweise schon abgeschlossen haben.

Phileasson als Gruppenmitglied

Aber was ist nun mit dem legendären Phileasson? Der wirkt im ihm gewürdigten Addon nicht wie ein großer Entdecker, sondern wie ein ziemlicher Wirrkopf. Seine Persönlichkeit bleibt dünn, seine Motivation schleierhaft, die gesamte Vorgeschichte seiner Weltumsegelung spielt überhaupt keine Rolle. Anfangs begleitet er die Gruppe als neutraler Mitstreiter, im letzten Addon-Drittel wird er als Level-11-Thorwaler zum vollwertigen Begleiter, den Sie selbst aus- und aufrüsten dürfen.

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Da macht seine Anwesenheit aber kaum einen Unterschied, denn weder meldet er sich sonderlich oft zu Wort, noch trägt er zur Vielfalt der Spielerfahrung bei. Phileasson ist zwangsläufig ein Krieger, und davon haben Sie mit Ardo bereits einen in der Gruppe. Falls Sie sich fragen: Neue Archetypen gibt’s mit dem Addon natürlich auch nicht. Das wahre Geheimnis von Phileasson bleibt deshalb, warum sich irgendjemand dieses Addon kaufen sollte.

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