Seite 2: Drakensang Online im Test - Bisher nur ein hübsches Gerüst

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Fertigkeiten-Treibstoff

Drachenkrieger und Zirkelmagier funktionieren wie ihre Pendants in anderen Action-Rollenspielen. Die beiden dreschen oder zaubern in einer Tour Monster nieder, der schnelle Mausfinger macht’s möglich. Oder anders: Es geht flüssig von der Hand, Spaß macht’s aber nur bedingt, die Gegnervielfalt ist dann doch recht knapp bemessen. Zudem gestalten sich die Schnetzeleien bald überraschend zäh, was an den so genannten Essenzen liegt. Beide Charakterklassen benötigen nämlich spezielle Treibstoffe für die wirklich mächtigen Angriffe.

Erledigte Gegner lassen Essenzen fallen. Die benötigen wir für unsere mächtugen Angriffe. Erledigte Gegner lassen Essenzen fallen. Die benötigen wir für unsere mächtugen Angriffe.

Erst mit der richtigen Essenz wird etwa aus einem einfachen Eisball ein Eisstachelangriff, der mehr Schaden austeilt und die Gegner einfriert. Die Essenzen werden von Monstern in einem überschaubaren Maß fallen gelassen. Man muss sich also von der Idee verabschieden, ständig mit den dicksten Fertigkeiten arbeiten zu können. Dafür reichen die gefundenen Essenzen gerade beim Zirkelmagier nicht. Was folgt? Befriedigung und Spielfluss wollen sich nicht so recht einstellen, wenn man ständig darauf achten muss, wie viele starke Attacken einem noch zur Verfügung stehen.

Drakensang Online - Test-Video Video starten 5:05 Drakensang Online - Test-Video

Gib mir dein Andermant!

Deswegen bietet Drakensang Online Essenzen zum Kauf bei Händlern oder im durch einen Mausklick überall erreichbaren Rundum-Sorglos-Bezahlshop an. So kann man sich den Talent-Treibstoff mit der Sonderwährung Andermant kaufen, um die sich eigentlich das ganze Spiel dreht. Wer schnell von Kingshill zu Werians Zuflucht reisen will, kauft sich für 40 Andermant eine Reiseration. Geizkrägen müssen hingegen laufen. Wer am Ort des Todes aufstehen will, muss 40 Andermant ausgeben, wer's nicht will, muss wieder laufen. Wer fette Beutetruhen öffnen will, muss Andermant für Schlüssel ausgeben. Wer die in den Beutetruhen gefundenen Gegenstände indentifizieren will, braucht viele, viele Kristalle der Wahrheit. Die gibt’s als Quest-Belohnung, als Gegnerbeute (aber nur minimal) -- und eben gegen Andermant.

Gib mir dein Geld!

Letztlich geht’s in Drakensang Online also ziemlich oft darum, Andermant auszugeben. Und warum? Andermant bekommt man zwar von erledigten Gegnern, aber nur in Kleckerbeträgen. Wer so viel haben möchte, dass der Spielfluss nicht ständig ins Stocken gerät, kauft sich das Zeug gegen echtes Geld. Die Preise allerdings sind happig. Ein Beispiel: 4.000 Andermant kosten derzeit fünf Euro. Ein Silberschlüssel für die entsprechende Truhe voller Schätze: 500 Andermant. Ein Goldschlüssel liegt gar bei 800 Andermant. 4.000 Andermant sind folglich schneller weg, als einem lieb ist, wenn man nicht die ganze Zeit in lausigen Durchschnittsfummeln durch die Gegend rennen will.

In einem Dungeon finden wir eine Truhe, die wir nur mit einem Silberschlüssel (500 Andermant) öffnen können. In einem Dungeon finden wir eine Truhe, die wir nur mit einem Silberschlüssel (500 Andermant) öffnen können.

Alles in allem wirkt Drakensang Online bisher lediglich wie das Gerüst eines Action-Rollenspiels. Zugegeben, wie ein ansehnliches Gerüst, aber Optik ist bekanntlich nicht alles. Außerdem haben wir es in Free2Play-Spielen selten erlebt, dass wir so aufdringlich und so häufig um Bezahlung gebeten werden. Bigpoint muss da dringend Anpassungen vornehmen, um eine gesunde und somit profitable Spielermenge zu halten, sonst ist Drakensang Online schneller tot, als neue und hoffentlich motivierende Inhalte nachgeliefert werden können.

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