Electronic Arts - Schlechtere Aussichten für das Geschäftsjahr

Electronic Arts muss seine Gewinnprognose relativieren. Der Spieleverkauf brach im Weihnachtsquartal drastisch ein.

Electronic Arts hat am Montagabend die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2009/2010 weiter abgesenkt. Der Grund dafür ist laut EA vor allem Europa: »Wir hatten darauf gehofft, dass in Europa die Verkäufe stagnieren. ... Aber die Verkäufe im Handel sanken in einigen Regionen um 50 Prozent«, sagt Electronic-Arts-Finanzchef Eric Good. Die Umsätze mit kostenpflichtigen Downloads stiegen zwar, konnten die Verluste im klassischen Handel aber nicht auffangen. Für das Geschäftsjahr, das am 31. März zu Ende geht, erwartet Electronic Arts nun einen Gewinn von 40 bis 55 US-Cent pro Aktie. Zuletzt sprach Electronic Arts noch von 70 Cent bis 1 US-Dollar pro Aktie. Im Weihnachtsquartal (Oktober bis Dezember) hat Electronic nach aktuellem Stand Umsätze zwischen 1,227 bis 1,247 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Pro Aktie wird wegen Restrukturierungskosten ein Verlust zwischen 0,24 bis 0,32 US-Cent zu Buche stehen.

Der EA-Chef John Riccitiello sagt, dass er mit seiner Firma 2009 vor allem Kosten sparen, damit den Gewinn steigern und gleichzeitig die Qualität altbekannter Spieleserien erhöhen wollte. Allerdings sei die Unternehmensleitung davon überrascht worden, inwieweit sich digitale Verkäufe und die Wirtschaftskrise auf das EA-Geschäft auswirken würden. Der bekannte Analyst Michael Pachter von Wedbush Morgan sieht das in einer Stellungnahme etwas anders: So habe das Unternehmen schlicht »nicht die Produkte, die die Leute haben wollen«. Das solle Electronic Arts endlich einsehen, als »alles auf die äußeren Umstände zu schieben.« Weiter sagt er: »Dem Unternehmen fehlt die nötige Selbstsicht. Das Hauptgeschäft läuft nicht mehr richtig und sie können nicht erklären, warum das so ist.«

Erst im November musste Electronic Arts fast 1500 Leute, also 17 Prozent der Belegschaft, entlassen und 12 Spiele einstellen. Gleichzeitig hatte das Unternehmen aber für 275 Millionen US-Dollar den Spielentwickler Playfish. Erst ein Jahr davor hatte Electronic Arts bereits 1100 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt.

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