Elements of War im Test - Stell dir vor, es ist Krieg und keiner findet hin

Die »Elements of War« frei nach Lesta Studios: fummelige Steuerung, Suizid-gefährdete Gegner und eine geradezu aberwitzige (Um)Wegfindung.

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Wir schreiben das Jahr Zweitausend-und-ein-paar-Zerquetschte. Das US-Militär experimentiert im Echtzeit-Strategiespiel Elements of Waran ganz atemberaubenden Naturkatastrophen-Waffen herum und irgendetwas geht natürlich gewaltig schief. Resultat: Ein Klimawandel auf Speed, überall Stürme, Tornados, Chaos. Und mitten im Schlamassel der US-Marine Wilson. Der will eigentlich nur in den Urlaub, aber weil sein Flug gestrichen wird, untersucht er halt, was genau da nun gewaltig schiefgegangen ist. Und wer dahintersteckt.

Klingt ein ganz klein wenig albern? Gemach, es wird noch besser. Kaum in der Kaserne zurück und vom General zum wichtigsten Mann in dieser Krise erklärt, muss Wilson nämlich erst einmal haarklein lernen, wie so ein Krieg überhaupt geht. Und wir meinen haarklein. Das Tutorial lüftet in epischer, nicht-überspringbarer Breite so geheimnisvolle Funktionen wie das Einsteigen in Truppentransporter (drauf klicken), das Schießen auf Gegner (drauf klicken) oder das Aktivieren von Spezialfähigkeiten (drauf klicken).

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Unübersichtlich, unübersichtlicher, Elements of War

Dem Schlaftabletten-Einstieg endlich entflohen, würden wir ganz gerne jemanden bekämpfen. Als erster ernstzunehmender Gegner bei diesem Vorhaben entpuppt sich die Steuerung.

Die KI verschanzt sich gerne in Häusern. Wir sehen zwar, dass eine Einheit drin ist – aber nicht welche oder wie viel Energie sie noch hat. Die KI verschanzt sich gerne in Häusern. Wir sehen zwar, dass eine Einheit drin ist – aber nicht welche oder wie viel Energie sie noch hat.

Dass wir die Kamera per WASD bewegen und über die mittlere Maustaste drehen müssen, das lässt sich verschmerzen. In Kombination mit der missratenen Zoomfunktion werden allerdings selbst einfachste Handgriffe zur Fummel-Arbeit. Wo wir in vergleichbaren Echtzeit-Strategiespielen einfach in eine übersichtliche Vogelperspektive rauszoomen, zoomt Elements of War mit dem gerade eingestellten Blickwinkel; quasi stockwerkweise. Das Resultat: Ständig müssen wir den Blickwinkel per WASD und rechter Maustaste justieren, um nicht buchstäblich in die Pampa zu gucken.

Dass wir das Spiel jederzeit per Leertaste anhalten können, verschweigt das Tutorial übrigens geflissentlich. Dabei ist der Pausen-Modus de facto unser wichtigstes Handwerkszeug. Da die eigenen Truppen ihre bitter nötigen Spezialfähigkeiten grundsätzlich nicht von alleine einsetzen und der Unterschied zwischen »den da angreifen« und »zu dem da hinrennen« im Regelfall nur ein paar Pixel beträgt, geraten die Gefechte ohne den massiven Einsatz der Leertaste zum reinsten Tohuwabohu.

Womit wir beim Thema Wegfindung wären. Die ist mit »blind wie ein Maulwurf« noch recht wohlwollend umschrieben. Wenn unser Abrams-Panzer zielsicher jeden Strommast abräumt, anstatt einfach die leere Straße neben dran zu benutzen, dann ist das unfreiwillig komisch. Wenn unser Abrams-Panzer einem Umweg über Feuerland-Mitte einschlägt, um den zwanzig Meter entfernten Gegner zu erreichen, dann ist das frustrierend. Komplexe strategische Manöver wie beispielsweise Zangenbewegungen sind bei Elements of War dank der bestenfalls rudimentären Wegfindung schlechterdings unmöglich.

Überhaupt benötigen wir in den insgesamt zwölf Missionen der Kampagne nur selten taktisches Kalkül. Die Einsätze sind zwar vergleichsweise lang und stark geskriptet, beschränken sich aber in der Regel auf ein stures Abklappern von Zielpunkten – an denen normalerweise eine Übermacht von tumben Gegnern nur darauf wartet, plattgemacht zu werden. So lässt sich selbst eine bis an die Zähne bewaffnete Basis relativ simpel einnehmen, indem wir die dort stationierten Truppen einfach in kleinen Wellen nach draußen locken und nacheinander aufreiben.

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