Die neuen Ryzen-4000-Prozessoren von AMD mit Zen-3-Architektur werden eigentlich Ende dieses Jahres erwartet. Laut Einschätzungen des Youtube-Kanals AdoredTV müssen wir uns möglicherweise aber doch noch bis 2021 gedulden.
Die in einem Youtube-Video veröffentlichten Aussagen sollen auf einer nicht näher benannten Quelle basieren, die AdoredTV bereits mit Blick auf den Vorgänger Zen 2 zutreffende Informationen geliefert habe.
Die wichtigsten Aussagen des Videos zu Zen 3/Ryzen 4000:
- Release von Zen 3 verschiebt sich vermutlich auf 2021 (statt Ende 2020)
- Single-Thread-Leistung (IPC) steigt um zehn bis 15 Prozent (statt wie teils angenommen um über 20 Prozent)
- acht Kerne pro Core-Complex (statt wie aktuell vier Kerne)
- erhöhte Boost-Taktraten (keine genauere Angabe)
Da es sich lediglich um Gerüchte handelt, sind alle diese Angaben mit Vorsicht zu genießen.
Was deutet auf eine Verschiebung hin?
Hintergrund der angenommenen Verschiebung sind Probleme mit den Server-Prozessoren Milan. Demnach wird aktuell das A0-Stepping getestet, allerdings ohne funktionsfähige virtuelle Kernverdoppelung.
Sie soll erst beim B0-Stepping laufen - das jetzt allerdings bis September 2020 verschoben wurde. Da es sich dabei immer noch nicht um ein finales Produkt handelt, geht AdoredTV davon aus, dass Zen 3 samt der entsprechenden Desktop-Modelle (Ryzen 4000) erst 2021 auf den Markt kommt.
Die anonyme Quelle soll auf seine Nachfrage hin bestätigt haben, dass alle AMD-Produkte mit Verzögerungen zu kämpfen haben. Ob sich das nur auf CPUs oder auch auf neue Grafikkarten wie Big Navi bezieht, wird nicht näher ausgeführt.
Was könnte der Grund für die Verschiebung sein? Die naheliegendste Antwort ist die Corona-Krise. Zwar hat AMD erst Anfang März auf dem Financial Analyst Day Zen-3-Produkte noch für Ende 2020 angekündigt, die Lage hat sich aber seitdem weltweit in vielen Ländern deutlich verschärft.
Enttäuschendes Leistungsplus?
Der Leaker zeigt sich außerdem über die erhöhte IPC-Leistung (IPC = Instructions per Cycle) im Bereich von zehn bis 15 Prozent enttäuscht. Auf Basis von Aussagen AMDs gegenüber The Street ist er zuvor eher von Werten im Bereich von über 20 Prozent ausgegangen.
Aus unserer Sicht wäre ein Plus von zehn bis 15 Prozent dagegen ordentlich - und auch im Rahmen dessen, was wir bislang erwartet haben. Zumal die vermutlich wieder etwas erhöhten Taktraten für die am Ende entscheidende Leistung in der (Spiele-)Praxis ebenfalls eine Rolle spielen.
Außerdem zu bedenken: AMD steht bereits mit den aktuellen Ryzen-3000-Modellen sehr gut da, während von Intel vorerst nur mit einer wenig spektakulären Neuauflage der aktuellen 14nm-CPUs (Core i 10000) mit maximal zehn statt wie bisher acht Kernen zu rechnen ist.
Wie immer bei Gerüchten gilt aber auch in diesem Fall, dass sie sich genau so gut noch als falsch erweisen könnten, auch wenn viele grade im Hardware-Bereich wegen Corona ohnehin auf Release-Verschiebungen eingestellt sein dürften.
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